Tag der Feuerwehr in Schneidhain

Die Schauübung der Jugendfeuerwehr Schneidhain ist bei Kindern sehr beliebt. Aber auch alle anderen Gäste sind von der Professionalität und dem routinierten Ablauf, den die Jugendfeuerwehr während dieser Übung unter Beweis stellt, beeindruckt. Gute Stimmung und leckeres Essen rundeten den „Tag der Feuerwehr“ ab. Foto: Fuchs

Schneidhain (efx ) – Vor dem Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr Schneidhain an den Geierwiesen ist Einiges los! Viele Besucher sind gekommen und warten mit Spannung auf die Schauübung der Jugendfeuerwehr. Besonders die kleinen Gäste sehnen sich mit großer Vorfreude nach ihren Helden. Und da hört man das Löschgruppenfahrzeug, mit dem mehrere hundert Liter fassenden Löschwassertank und der integrierten Feuerlöschkreiselpumpe schon um die Ecke fahren. Kurz darauf klettern mehrere Jungs unterschiedlicher Altersgruppen in voller Feuerwehrausrüstung aus dem Wagen und stellen sich auf. Jeder Handgriff und jede Bewegung sitzt und greift wie automatisiert ineinander. So staunen die Gäste nicht schlecht! Denn innerhalb kürzester Zeit läuft das Wasser aus dem Hydranten in den Schlauch und die Jungs sind bereit zum Löschen. „Bei der Jugendwehr haben wir zur Zeit acht Mitglieder, darunter ein Mädchen“, erklärt Wehrführer und erster Vorsitzender der Schneidhainer Feuerwehr, Oliver Rübner. Er selbst ist in der Feuerwehr seit seinem zwölften Lebensjahr aktiv. Dabei freut er sich, dass der Leitgedanke der Feuerwehr „gemeinschaftliches Helfen“ auch immer wieder von Generation zu Generation weitergetragen wird. Denn es kommt vor, dass Vater und Sohn gemeinsam dem Dienst der Freiwilligen Feuerwehr verfallen sind. Dies beweisen beispielsweise Jörg Beuth oder Kali Vidakovich, deren Söhne selbstverständlich auch bei der Wehr engagiert sind. Dennis Beuth erklärt den Besuchern während der Schauübung die fachspezifischen Details und Arbeitsvorgänge, Johannes steuert das Löschfahrzeug und Vidakovich kümmert sich samt Sohn und Kumpels um das leibliche Wohl der Gäste. Denn für ihre Gastfreundschaft und die herzliche Atmosphäre sind die Schneidhainer schließlich bekannt. So trifft man an diesem sonnigen Spätnachmittag auch Hermann-Josef Lenerz, den Jugend- und Sozialamtsleiter der Stadt Königstein. „Ich komme seit zwanzig Jahren hier her. Das ist eine tolle Sache! Viele Mitglieder der Feuerwehr engagieren sich als Betreuer oder sind Teilnehmer bei Ferienspielen oder anderen Aktionen in Königstein.“ Darüber zeigt sich die Verbundenheit der Feuerwehrleute mit der Gemeinde. Besonders beeindruckend ist, dass alle Generationen mitmachen und Männer wie Frauen ihren Platz in der Gemeinschaft gefunden haben. Marcel Mühlbauer, mit gerade mal elf Jahren bereits als jüngstes Jugendmitglied aktiv, ist genauso engagiert wie Nina Grafe, das Mädchen unter den Jungs. Rübner, selbst seit 31 Jahren im Vorstand tätig, trifft sich wöchentlich montags mit der Einsatzabteilung. Um immer einen reibungslosen Einsatz gewährleisten zu können werden im und um das Gerätehaus verschiedenste Übungen aufgefrischt, wie zum Beispiel der sichere Umgang mit den Geräten und Fahrzeugen. Einige Mitglieder gehen darüber hinaus noch, besonders während der Wintermonate, wenn mache Übungen nur erschwert möglich sind, zur DLRG, um dort ihren Rettungsschwimmer zu absolvieren. „Eine Grundausbildung ist allemal wichtig!“, sagt Kali Vidakovich und weiß wovon er spricht, denn er kann sich gut erinnern, was alles in den drei Wochen Grundausbildung gefordert wird: „Von Angriffsaktionen, realitätsnahen Übungen, bis hin zum fachgerechten Aufbau einer Feuerwehrleiter erhält man einen Überblick über verschiedene Grundübungen.“ Nach und nach füllt sich der Platz vor dem Gerätehaus immer weiter. Dieser Ort hat durchaus eine gewisse Historie. Einst diente das Haus als Rathaus für Schneidhain, bevor es als Dorfschule und Gemeindestelle genutzt wurde, um dann schließlich die Feuerwehr zu beheimaten. In den sechziger Jahren baute man die Garage an. Doch mittlerweile hat das in die Jahre gekommene Gebäude viele altersbedingte Mängel. So lassen sich die Risse in der Decke nicht mehr kaschieren und man hofft, dass die Zukunft den Bau eines neuen Gerätehauses bringen wird. Der leckere Spießbratenduft zieht bis ins Woogtal und viele Besucher lassen sich das alljährliche Traditionsgericht in gemütlicher Runde schmecken. Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm freut sich über das Organisationstalent der Schneidhainer und ganz besonders über das große Engagement der Jugendwehr: „Es ist immer toll, wenn die Jugendwehr etwas auf die Beine stellt! Dies ist auch im Rathaus von Interesse.“ Damit möglichst viele Kinder das Fest mit Spaß erleben, hat die Jugendwehr viele Spiele vorbereitet. Ob Klassiker wie Dosen- oder Luftballonwerfen, aber auch Geschicklichkeitsspiele und das obligatorische Wasserspritzen am Strahlrohr stehen auf der Agenda. Eltern können sich bei Wehrführer Rübner und seinen Kollegen über die optimale Brandsicherung informieren, denn Rübner ist froh, dass „Rauchmelder jetzt zum Glück gesetzlich gefordert werden. Alle bewohnten Räume sollten mit Rauchmeldern belegt werden.“ Denn nicht nur das Feuer ist gefährlich. Vielmehr „ersticken die meisten Leute zum Beispiel nachts, denn CO2 ist geschmacks- und geruchsneutral.“ Deshalb rät er, auch die Rauchmelder regelmäßig auf Funktionalität zu testen. In den Küchen von Renate Beuth und Petra Ernst rauchten dagegen eher die Finger, denn sie schnippelten zwei Stunden lang eifrig Gemüse für die hausgemachte Erbsen- und Linsensuppe. Und auch damit wird deutlich: In der Feuerwehr steht die Gruppe im Vordergrund. Wer gerne mitmachen möchte ist immer herzlich willkommen. Die Jugendfeuerwehr trifft sich immer dienstags zwischen 18 und 19.30 Uhr. Neben der Ausbildung und Fitness stehen auch Spiele, Ausflüge, Spaß und viel Bewegung auf dem Programm.

Vom 10. bis zum 17. Lebensjahr darf jedes Kind der Jugendfeuerwehr beitreten. Die Stadt Königstein stellt die erforderliche Ausstattung als Leihgabe zur Verfügung. Jugendfeuerwehrwart Marco Montana ist telefonisch unter 0152/33971962 zu erreichen. Das Ziel der Jugendfeuerwehrarbeit ist es, die Jugendlichen auf die Arbeit in der aktiven Wehr, also die Einsatzabteilung vorzubereiten, um einen fließenden Wechsel zu ermöglichen. Und wer weiß, vielleicht sind die kleinen Zuschauer des diesjährigen Festes die Wehrführer von Morgen?



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