Taunusschüler bei der „Talentiade“ erfolgreich

Anstehen für den Sprungtest auf Kontaktmatten.

Königstein – Jeder Schüler hierzulande kennt sie. Manche lieben sie, für andere ist es ein eher ungeliebter Pflichttermin im Rahmen des Sportunterrichts: die Bundesjugendspiele. Für die Fünftklässler des Taunusgymnasiums gab es in diesem Jahr eine besondere Vorbereitung auf den jährlichen Wettbewerb um Sieger- und Ehrenurkunden. Der ortsansässige Leichtathletikverein KLV hatte mit Unterstützung des Olympiastützpunkts Hessen (OSP) eine „Talentiade“ ins Leben gerufen, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Fähigkeiten in einem ganz besonderen Vierkampf testen konnten. Vier Wissenschaftler samt umfangreicher Messtechnik aus Frankfurt sowie zehn Trainer und Helfer des Vereins sorgten auf dem Sportplatz „Altkönigblick“ für einen reibungslosen Ablauf.

Auf dem Programm stand zunächst ein 30-Meter-Lauf durch zwei Lichtschranken, der „fliegend“, also aus vollem Lauf heraus gemessen wurde. Es folgten Basketball-Überkopfwürfe sowie eine Analyse der Sprungfähigkeit. Dabei ging es neben der Sprunghöhe auch um die Kontaktzeit auf einer mit Sensoren ausgestatteten Matte. „Für leichtathletische Disziplinen wie den Weit- oder Hochsprung kommt es nicht nur darauf an, welche absolute Kraft ein Sportler mitbringt. Entscheidend ist auch die Fertigkeit, diese in einem schnellen Dehnungs-Verkürzungszyklus, also mit einem kurzen Bodenkontakt, nutzen zu können“, erläutert Stefan Erlewein, KLV-Trainer und wissenschaftlicher Mitarbeiter des OSP. So staunte mancher Schüler beim Blick auf die Messergebnisse nicht schlecht: „Was, so kurz war ich nur auf der Matte. Das ist ja richtig gut!“ Zum Abschluss der 90-minütigen Talentiade stand für die Fünftklässler ein achtminütiger Ausdauertest an, den nahezu alle auch tatsächlich beenden konnten – vor den bei den Bundesjugendspielen geforderten Mittelstrecken muss daher niemandem mehr Bange sein. Die Talentiade stellt neben einer Leichtathletik-AG einen weiteren Baustein der inzwischen zwei Jahre alten Kooperation zwischen Schule und Verein dar. Seitens des Taunusgymnasiums wird die Zusammenarbeit maßgeblich von Steven Will, Fachschaftsvorsitzender Sport, gefördert. Judith Wagemans, Sportliche Leiterin des KLV erklärt das Talentiade-Konzept: „Wir möchten den Kindern zeigen, dass es beim Laufen, Springen und Werfen nicht nur auf die letztendlich erzielten Zeiten und Weiten ankommt.

Die Grundlagen, die jedes Mädchen und jeder Junge mitbringt, sind wichtig für die persönliche Entwicklung der sportlichen Fähigkeiten.“ So würden die Messungen des OSP exakt in dieser Form auch für die sportwissenschaftliche Begleitung der Spitzen- und Nachwuchsathleten in Deutschland eingesetzt. „Letztendlich geht es doch darum, ganz allgemein den Spaß und die Motivation für die Bewegung zu wecken und den Kindern zu vermitteln, dass jeder stolz auf sich und seine Leistung sein kann“, so Wagemans. Zurecht stolz können die Fünftklässler auf die erfolgreiche Teilnahme an der Talentiade 2017 sein – belegt durch eine Urkunde des KLV und des OSP Hessen.



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