Vereinsarbeit macht Spaß – 60 Jahre Kulturgesellschaft Königstein e.V.

Die Kulturgesellschaft wartet auch in den kommenden Jahren mit jeder Menge Programm auf. Foto: Krüger

Königstein (sk) – „Es ist etwas Besonderes! Es macht Spaß und es ist immer so nett, gemeinsam etwas zu bewegen“, leitete Almut Boller, die Vorsitzende der Kulturgesellschaft Königstein e.V., ihre Begrüßungsworte zum Auftakt der Jahreshauptversammlung des Vereins am vergangenen Dienstag ein. Rund 20 Personen von insgesamt 76 Vereinsmitgliedern sind der Einladung gefolgt und hörten den Berichten des Vorstands aufmerksam zu. Neben der Veranstaltungsvorschau für 2016 war die Wahl des Vorstands ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung, den die Vorsitzende mit den Worten kommentierte: „Mit Schrecken haben wir gemerkt, dass bereits drei Jahre vorbei sind.“ Welche Worte hätten deutlicher zum Ausdruck gebracht, wie aktiv und schön die gemeinsame Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren war. Sie war offensichtlich so erlebnisreich und unterhaltsam, dass die gefühlte Zeit viel schneller verging, als es tatsächlich der Fall war. Dies bestätigte auch die Schriftführerin Inge Fröhling in ihrem Bericht über die Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr. Besonders hob sie hervor, dass alle geplanten Aktivitäten durchgeführt werden konnten mit Ausnahme einer verregneten Veranstaltung auf der Burg Falkenstein. Dies habe man zum Anlass genommen, die Veranstaltungen künftig „wetterunabhängig“ zu planen. Neben dem traditionellen „Theater in der Werkstatt“ und dem rege nachgefragten „Kaminabend im Kempinski Falkenstein mit Hermann Groß“ habe die Vorstellung „Bauer in Love“ mit dem Schauspieler Ralf Bauer im Foyer des HdB (Haus der Begegnung) große Begeisterung ausgelöst. Im Sommer erreichte die Veranstaltung „Kinder im Park“ erneut hohe Besucherzahlen. Und der Vortrag zum Thema „Vergessene Berufe“ von Hermann Groß zauberte in lebhafter Erinnerung bei fast allen Anwesenden ein anerkennendes Lächeln ins Gesicht, begleitet von dem Lob der Vorsitzenden, die sich noch tief beeindruckt zeigte von den Erzählungen über die Tätigkeit eines „Brunnenputzers“. Mit der Schilderung der erfolgreichen Bustour nach Koblenz und der fröhlichen Darbietung von „Advent, Advent, ein Kaktus brennt“ durch das Hamburger Ensemble „Bidla Buh“ beendete die Schriftführerin ihren Bericht. Sie dankte den zahlreichen Unterstützern des Vereins, insbesondere der Stadt Königstein, der TaunusSparkasse, Mainova, der Königsteiner Woche, der Dachdeckerei Haub, Bürobedarf Lindlau, der Buchhandlung Millenium, dem Falkenstein Grand Kempinski, Familie Großmann, Karl Flamme, dem Heimatverein, Hermann Groß und all den vielen Helfern, die die Umsetzung der geplanten Veranstaltungen erst möglich machten.

Der Kassenbericht von Jürgen Kluck schloss erfreulich mit einem nicht unerheblichen Guthaben ab und erhielt anschließend von den Kassenprüfern das Zertifikat: „Alles wurde ordnungsgemäß und gewissenhaft abgewickelt“. Nach erfolgter Entlastung des Vorstandes und durchgeführter Vorstandswahlen beglückwünschte Walter Krimmel, als Vertreter der städtischen Gremien im Amt des Ersten Stadtrats, Almut Boller als wiedergewählte neue Vorsitzende des Vereins. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Besetzung wiedergewählt. Inge Fröhling wird weiterhin das Amt der Schriftführerin ausfüllen, Kassierer bleibt Jürgen Kluck und als Beisitzer verbleiben Karin Englisch, Ingrid Haub, Hermann Groß und Rainer Kowald in ihren Ämtern. Die 2. Vorsitzende Annemarie Ramm bedankte sich für ihre Wiederwahl „trotz ihres hohen Alters“ mit den Worten: „Ich bin gerne mit dabei, weil ich selbst so gerne Zuschauerin bin“. Das war ein sehr schönes Kompliment für den Verein von dem wohl am längsten aktiv beteiligten Vereinsmitglied.

Die Vorschau auf die kommenden Ereignisse in 2016 fand bei den Anwesenden Gefallen und Zustimmung. Mit dem „Theater in der Werkstatt“ am 8. und 9. Juli konnte der Verein Walter Renneisen und das Stalburg Trio verpflichten. Zur anschließenden Geburtstagsparty zum 60jährigen Bestehen der Kulturgesellschaft am 10. Juli in der Dachdeckerei Haub freue man sich über jeden Gast und Besucher, der mit den Vereinsmitgliedern feiern möchte, so der Beisitzer Rainer Kowald. Ein großes Abenteuer für kleine Leute plant der Verein mit der Veranstaltung „Kinder im Park“ am 13. Juli.

Im Andenken an den 1816 geborenen Frankfurter Mundartdichter Friedrich Stoltze veranstaltet der Verein die Mundarterzählung „Der Schiffbruch des Raddampfers Freie Stadt Frankfurt“ frei nach Friedrich Stoltze und in Mundart gesprochen von Hermann Groß und einem noch zu castenden „Mundart-Ensemble“.

Wer Interesse habe und das Frankfurterische beherrsche, könne bei ihm vorsprechen, so Hermann Groß. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Falkenstein wird es am 11. September 2016 auf der Burgruine Falkenstein die Veranstaltung „Märchen und Sagen“ geben. Und Anfang Oktober plant der Verein wieder eine Bustour mit Hermann Groß, deren Ziel in diesem Jahr Speyer sein wird. Für den Januar und Februar 2017 hat die Kulturgesellschaft bereits einen weiteren Winterabend im Falkenstein Grand Kempinski geplant und erneut das Hamburger Ensemble Bidla Buh mit einem besonderen Frühlingskonzert verpflichten können.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ dankte der Erste Stadtrat allen Vereinsmitgliedern und insbesondere dem Vorstand, der alle 2015 geplanten Veranstaltungen möglich machte und auf eine nunmehr 60jährige erfolgreiche Vereinsgeschichte zurückblicken kann.

Die gesunde Kassenlage des Vereins sei vornehmlich der kostenlosen Nutzung der Dachdeckerei Haub als Wirkungsstätte geschuldet, so Walter Krimmel. Die 2016 geplanten Veranstaltungen an drei hintereinander folgenden Tagen in der Werkstatt des Betriebes glichen fast einem ganzen Burgfest, kommentierte der Erste Stadtrat und erntete für diesen Vergleich humorvolle Zustimmung. Ernstere Töne schlug er an mit seinem Verweis auf die zunehmende Abkapselung jedes Einzelnen in unserer heutigen Gesellschaft, die eine gemeinsame Zusammenarbeit in Vereinen zunehmend erschwere. Mit diesen Worten dankte er im Namen der Stadt Königstein dem Verein für sein großes ehrenamtliches Engagement.

„Aus der Not geboren sei die Nutzung der Werkstatt der Familie Haub“, reagierte prompt der Beisitzer Rainer Kowald. Aufgrund der unerreichbar hohen Auflagen für die Nutzung der Burg hätte der Verein auf andere Räumlichkeiten ausweichen müssen. Die Kulturgesellschaft würde gerne den Programmpunkt „Theater auf Tournee“ aufnehmen, kann diese Veranstaltung aber weder auf der Burg noch im HdB durchführen, weil dort die Bühne wegen unbrauchbarer Schallentwicklung nicht nutzbar sei und Kulissen dort nicht sachgerecht angebracht werden könnten. Walter Krimmel nahm diese Kritik auf und versprach, sie an die zuständigen Gremien weiterzuleiten.

Insgesamt verlief die Jahreshauptversammlung der Kulturgesellschaft Königstein e.V. sehr harmonisch und einvernehmlich. Zum Schluss bekräftigte die Vereinsvorsitzende – auf Anregung eines Mitgliedes – die Anwerbung von neuen Mitgliedern als wichtige Aufgabe des Vorstands, die künftig beherzt in Angriff genommen wird.



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