Waldforum: Die Zukunft des Staatswaldes im Dialog

Königstein – Bäume werden gezählt und vermessen. Experten prüfen die Nachhaltigkeit und planen für die Zukunft: Auf 6.450 Hektar Staatswald im Forstamt Königstein erfolgt aktuell die mittelfristige Forstbetriebsplanung. Sie stellt die Weichen für die Entwicklung des Waldes innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Zum Auftakt der mittelfristigen Forstbetriebsplanung informierte HessenForst am 15. März alle an der Waldwirtschaft interessierten Gruppen über das Verfahren. Zur Veranstaltung im Arboretum Main-Taunus waren örtliche Vertreter insbesondere aus den Bereichen Naturschutz, Sport, Holzverwendung, Tourismus und Jagd eingeladen. Ihnen wurde erläutert, was die neue Forstbetriebsplanung für den Staatswald vor ihrer Haustür bedeutet.

Gleichzeitig hatten die eingeladenen Gäste die Möglichkeit, ihre Anliegen an die Staatswaldbewirtschaftung vorzutragen und die Einstellungen anderer Interessengruppen kennen zu lernen. Der Dialog zwischen den einzelnen Akteuren sowie mit dem Forstamt Königstein war ein Ziel der Veranstaltung.

Die Hinweise der an der Waldbewirtschaftung interessierten Gruppen sind für das Forstamt Königstein von besonderer Bedeutung, denn HessenForst berücksichtigt bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes mehrere Ziele: Holznutzung, Naturschutz, Waldpflege, Erholung und weitere Funktionen sind in Einklang zu bringen.

Über die weiteren Schritte der Forstbetriebsplanung wird das Forstamt auf seiner Homepage www.hessen-forst.de informieren.

Die mittelfristige Forstbetriebsplanung wird in allen hessischen Wäldern im Turnus von zehn Jahren durchgeführt. Sie ist im hessischen Waldgesetz und in verschiedenen Verordnungen und Geschäftsanweisungen geregelt. Grundlage des Verfahrens ist die Inventur im Wald: Wichtige Informationen werden erfasst und ausgewertet, um als Grundlage für die anschließende Planung zu dienen.

Die Spezialisten der Forsteinrichtung in Gießen sind für die Organisation und Koordination aller mittelfristigen Forstbetriebsplanungen im hessischen Staatswald und für den überwiegenden Teil des Kommunalwalds verantwortlich.

Neben den 6.450 Hektar Staatswald ist das Forstamt verantwortlich für die Bewirtschaftung von 7.200 Hektar Körperschaftswald. Prägende Baumarten der Wälder im Staatswald sind die Buche (52%), Eiche (10%), Fichte (42%) und Lärche (6%). Dem Forstamt sind neun Revierförstereien zugeordnet. Zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben engagieren sich ca. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben der Produktion von Holz spielt unter anderem der Naturschutz eine wichtige Rolle: Der Raufußkauz ist für das Forstamt Königstein von besonderer Bedeutung – für ihn besteht eine Artenpatenschaft und sein Vorkommen wird mit gezielten Maßnahmen gefördert.

Darüber hinaus pflegt das Forstamt Königstein 24 Naturschutzgebiete mit einer Fläche von 830 Hektar und 9 FFH-Gebiete mit 1820 Hektar. Charakteristisch sind Waldwiesen mit bedeutsamen Orchideenvorkommen, die auch Lebensraum für seltene Schmetterlinge sind.



X