Apfelblütenfest erfreut sich auch im 26. Jahr großer Beliebtheit

Der Kronberger Tasso Lehr (Dritter v. li.) aus Kronberg hat das beste Stöffche gekeltert und ist diesjähriger Apfelweinkönig. Foto: Fuchs

Mammolshain – Aus Nah und Fern kommen die Besucher am 1. Mai zum Mammolshainer Berg, wo die Radrennfahrer viermal den Härtetest bestehen müssen. Die Mammolshainer selbst dagegen zieht es ans andere Ende des Dorfes: Zum traditionellen Apfelblütenfest. Nicht wenige von ihnen haben Proben ihres eigenen Apfelweins in der Vorwoche beim Obst- und Gartenbauverein abgeliefert. Sie fiebern nun dem Höhepunkt des Festes entgegen, der Verleihung der Königskrone. Schon zum 26. Mal wird in diesem Jahr der Mammolshainer Apfelweinkönig gesucht.

Mammolshain (efx) - Am 1. Mai feierte der Mammolshainer Obst- und Gartenbauverein sein 26. Apfelblütenfest mit Apfelweinprämierung in der Kelterhalle am Wiesenhof. In gewohnter Weise war die Stimmung bestens. Werner Plescher, Vorsitzender des OGV, war denn auch sehr zufrieden: „Wir haben dieses Jahr 64 Proben zur Beurteilung eingereicht bekommen.“ Dass die Jury mit Stefan Herberth (Kronthal), Werner Anthes (Sulzbach), Mike Dawes (OGV) und Jürgen Petry (OGV) aus besonders fachkundigen „Stöffche“-Kennern besteht, hat sich über die Jahre herumgesprochen. In diesem Jahr wurden 14 Proben aus Mammolshain abgegeben. Darauf dicht folgend gaben zwölf Schneidhainer, die ihren Äppler der kritischen Beurteilung unterziehen wollten, ihre Weinproben in die Hände der Jury. Jeweils sieben Proben wurden aus Kronberg, Neuenhain und Sulzbach eingereicht. Auch Oberursel, Kelkheim, Schwalbach, Glashütten und Steinbach ließen es sich nicht nehmen und unterzogen sich der Prämierung. Plescher erklärt: „In den Tagen vor dem Fest wertet die Jury die Top 13 der eingereichten Apfelweine aus.“ Diese Top 13 muss sich dann aber am Tag des Festes noch einmal der genauen sensorischen Prüfung mit Abstimmung auf Geschmack, Geruch, Farbe und harmonischem Zusammenspiel unterziehen. Dies ist nicht einfach, denn dieses Jahr kann man durchaus ein Kopf-an-Kopf- Rennen einiger Weine feststellen. Das Fest ist bereits in den Morgenstunden gut besucht und die Stimmung den ganzen Tag klasse. „Kein Wunder, denn wenn eigens gebraute Getränke mit regionalen Produkten, guter Musik und Sonnenschein zusammenkommen, ist ein erfolgreiches Fest garantiert,“ weiß Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich. Die Mammolshainer hatten auch im 26. Jahr ihrer Apfelblüte wieder viele Besucher rund um die OGV-Halle. Hartwich weiß: „Die Leute kommen zu Fuß, mit dem Rad und von überall her, um hier die Geselligkeit zu genießen. Unser OGV leistet tolle Arbeit und stellt jedes Jahr ein so schönes Fest auf die Beine.“ Er hat Recht – rund 300 Leute kosten nahe den Obstwiesen das Nationalgetränk der Hessen, welches sich im Taunus ganz besonders großer Beliebtheit erfreut. Mit Werner Erker und seiner Band hat der Verein, wie auch in den letzten Jahren, die optimale musikalische Unterhaltung für den Tag. Fetzige, zeitgemäße Rhythmen unterstützen die lockere Stimmung. Dies lässt sich auch die Prominenz der Region nicht entgehen. Landrat Ulrich Krebs und Ehefrau Daniela, Geschäftsführerin des Taunus Touristik Service, genießen das Fest und wandern jedes Jahr gerne zum Apfelblütenfest nach Mammolshain. Gegen Spätnachmittag sind dann auch die Gewinner der Apple Challenge gewählt und alle fiebern der Prämierung entgegen. Jeder möchte den begehrten Bembel und einen Baumgutschein des Gartenbau Meisterbetriebs Johannes Schießer entgegennehmen. Schießer, langjähriges Mitglieder der OGV-ler und stellvertretender Vorsitzender, unterstützt seit vielen Jahren die Prämierung und ist im Ort engagiert. Um 16.30 Uhr stehen die diesjährigen Sieger schließlich definitiv fest. Plescher und einige eifrige Helfer tragen die Preise für die drei bestplatzierten Apfelweinproduzenten in den Hof der Kelterei. Die Spannung steigt zusätzlich, nachdem im Publikum neben Ortsvorsteher Hartwich, Katja Metz und Landrat Krebs auch Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm zu entdecken ist. Vereinsvorsitzender Plescher tritt an das Mikrofon und verkündet die Sieger: „Ein buchstäbliches Kopf an Kopfrennen fand zwischen dem fünften, vierten und dritten Platz statt.“ Thomas Reul aus Mammolshain landet mit 69 von insgesamt 80 zu erreichenden Punkten auf Platz fünf. Der vierte Platz geht an das Keltertrio BaBuStra aus Mammolshain mit 70,75 Punkten. Ganz knapp gewann Rolf Kleine- Borgmann aus Sulzbach mit 71,5 Punkten den dritten Platz. Er erhält als Anerkennung den OGV Becher und einen Baumgutschein von Gartenbau Schießer. Vor ihm mit 0,5 Punkten Vorsprung sichert sich Lisa Fay aus Neuenhain mit 72Punkten den zweiten Platz.

Die junge Apfelweinproduzentin freut sich sichtlich über die Anerkennung ihrer Leistung.

Sie erhält den kleinen OGV Bembel und einen Baumgutschein von Johannes Schießer. Bereits die zweite Siegerin wird vom Publikum mit lautem Applaus gefeiert. Dieser wird jedoch nach Bekanntgabe des Apfelweinkönigs noch getoppt und die Gäste freuen sich als mit Tasso Lehr aus Kronberg der diesjährige erste Platz der Apfelweinprämierung feststeht. Mit klaren 75,5 Punkten hat sich, Lehr die Eins auch wirklich verdient und erhält zum Dank von Bürgermeister Helm den Wanderpokal, den großen OGV Bembel und einen Baumgutschein. Die Sieger sind erleichtert und freuen sich über den Erfolg. Die Musik spielt an und gut gelaunte Gäste feiern bis in die vorsommerlichen Abendstunden.



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