Förderverein Hardtbergturm traf sich zu seiner ersten Jahreshauptversammlung

Der Naturpark Taunus erstreckt sich über zwei Landkreise, daher nahmen auch zwei Landräte an der Eröffnungswanderung zum Hardtbergturm teil. Auf diesem Bild stehen zwar Otto Normalbürger und seine Familie im Vordergrund, im Hintergrund aber stehen die Offiziellen und beschäftigen sich mit den Details zum Hardtbergturm-Projekt, die auf großen Tafeln an den Absperrzaun geheftet worden sind. Foto: privat

Mammolshain (kw) – Seine erste Jahreshauptversammlung absolvierte der Förderverein Hardtbergturm e.V. am 23. März im Dorfgemeinschaftshaus. Der zweite Vorsitzende Christoph Klein begrüßte in Vertretung des grippekranken ersten Vorsitzenden Hans-Dieter Hartwich die rund 20 Teilnehmer und umriss die Aktivitäten des Vereins in der Gründungsphase.

Der in der Gründungsveranstaltung am 16. Oktober 2016 gewählte Vorstand hatte sich in einer ersten gemeinsamen Sitzung zehn Tage später konstituiert und erste grundlegende Festlegungen getroffen. Dazu zählten vor allem die Eröffnung zweier Vereinskonten bei Taunussparkasse und Frankfurter Volksbank (Filiale Königstein), die Konzeption eines Flyers für erste Werbemaßnahmen z.B. auf dem Weihnachtsmarkt Königstein und eine Angebotsabfrage für die Entwicklung der Vereinshomepage. In den fünf Folgesitzungen konnten vorrangig wichtige Entscheidungen zur Homepage getroffen werden, die mittlerweile sehr ansprechend ist und einen Besuch lohnt: www.hardtbergturm.de.

Frühe Homepage und Finanzen

„Mit Marcus Luzius und Roger Sparwasser konnten zwei Unterstützer gewonnen werden, die die Vereinshomepage in ihrer Freizeit völlig unentgeltlich gestalten. Die erste Version wurde im April 2017 veröffentlicht!“, berichtete Schriftführerin Mareike Schuster: „Christoph Jung und ich werden uns in den kommenden Monaten noch stärker in die Aufgaben einbinden, um eine permanente Aktualität zu erreichen.“

Die Eintragung beim Amtsgericht sowie die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt erfolgte noch 2016. Seit 1. Januar 2017 ist der Förderverein daher berechtigt, für Spenden entsprechende Spendenquittungen auszustellen.

Den Kassenbestand erläuterte detailliert Christoph Jung, zuständig für die Finanzen des Fördervereins: „Mit den derzeitig 89 zahlenden Mitgliedern liegen wir etwas hinter unseren eigenen Ansprüchen zurück. Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und Spendern funktioniert einwandfrei. Die größte Spende leistete die NASPA-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro.“

Die Kassenprüfer Dieter Lezius und Dieter Albeck bestätigten dem Kassierer eine einwandfreie Buchführung. Dieter Albeck beantragte die Entlastung des Vorstandes, die Versammlung stimmte daraufhin bei drei Enthaltungen zu.

Für das kommende Jahr wurden mit Birgit Reul und Dieter Albeck die Kassenprüfer neu (wieder-)gewählt, dann stimmte die Versammlung dem Antrag des Vorstandes einstimmig zu, die Neuwahlen des Vorstandes in der JHV 2019 anzuberaumen.

Pläne für einen neuen Turm

Schwerpunktmäßig im ersten Halbjahr 2017 wurden entsprechende Türme besichtigt und Alternativen untersucht. Eine Holzkonstruktion, wie sie ursprünglich vorgesehen war, birgt zu große Risiken: Witterungseinflüsse insbesondere an diesem Standort (gleiche Erfahrungen bei anderen Standorten), Vandalismusgefahr (Goethe- und Atzelbergturm wurden 2017 durch Brandstiftung zerstört, der Atzelbergturm bereits zum zweiten Mal).

Der Förderverein präferiert daher eine Stahlkonstruktion, die allerdings teurer wird. Es wird derzeit mit einem Architekten aus der Region ein Konzept erarbeitet. Alternativ hierzu wird aufgrund einer Anregung aus dem Magistrat der Stadt Königstein eine Fertigbau-Alternative untersucht. Die bietet auf Basis erster Angebote offensichtlich erhebliche Kostenvorteile.

Zwischen diesen beiden Lösungen soll kurzfristig eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise getroffen werden. Johannes Schießer: „Wir brauchen ein tragfähiges Turmkonzept, um fundierte Gespräche mit potentiellen Spendern führen zu können.“

In diesem Zusammenhang nahmen die Teilnehmer der JHV mit Bedauern zur Kenntnis, dass der Haupt-und Finanzausschuss der Stadt Königstein in seiner jüngsten Sitzung einem Beitritt der Stadt zum Regionalpark Rhein Main noch nicht zugestimmt hat. Der Förderverein steht gerne bereit, um die Vorteile die dieser Beitritt bringt, aus Sicht des Vereins darzustellen.

Christoph Klein dankte abschließend für die offene und konstruktive Diskussion. Er hob noch einmal das einmalige Erlebnis „mit dem Hubsteiger in die Höhe“ im Herbst hervor und dankte insbesondere Johannes Schießer für sein Engagement bei der Realisierung.

Mehr Mitglieder erwünscht

Für die weitere Arbeit würde der Vorstand gerne noch zusätzliche Interessierte integrieren, die Kontaktadresse wäre wiederum die Homepage: www.hardtbergturm.de.

Dazu hier noch die Hintergründe für das Engagement: Der Hardtbergturm war erstmals 1884 als einfache Holzkonstruktion errichtet worden, die man aber bereits kurze Zeit später – im Jahr 1899 – durch eine Eisenkonstruktion ersetzte. Diese wurde zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1999 letztmalig komplett überarbeitet und um 2,20 Meter auf 14,50 Meter erhöht.

Mittlerweile ist der Turm stark durch Rost geschädigt, insbesondere die Treppenstufen mit Spindel. Die Beschichtung der Stahlteile ist schadhaft (Altteile nicht feuerverzinkt). Die Bäume sind ebenfalls wieder stärker gewachsen. Der Blick ist eingeschränkt. Eine nochmalige Erhöhung lässt die Statik allerdings nicht mehr zu.

Da die Stadt keine wirtschaftliche Lösung gesehen hatte, wurde 2013 der Abriss beantragt.

Das große Ziel

Um diesen einzigartigen Aussichtspunkt für die Bürger der Stadt und der Region erhalten zu können, stellt nur ein Neubau eine dauerhafte und zukunftsorientierte Lösung dar. Mit einem Turmneubau von 27 bis 30 Metern Höhe wird die Attraktivität Königsteins und der Region weiter gesteigert. Er stellt eine hervorragende Verknüpfung zu den Burgen und dem Pflanzgarten dar.

Zur Realisierung wurde der Förderverein gegründet, der sich die folgenden Aufgaben gestellt hat: Klärung von Unterstützung jeglicher Art, Auslotung von Möglichkeiten der Bezuschussung durch Kreis, Land, Touristikverbände etc., parallel dazu eine breit angelegte Spendensammlung und natürlich die dazu nötige Öffentlichkeitsarbeit.

Wünschenswert wäre die Umsetzung der Ziele bis Ende 2020, also müssen die Förderer eng am Ball bleiben.

Den ersten Coup im Jahr 2018 haben sie dabei schon wieder gelandet: Am Sonntag, 8. April, startete im Taunus offiziell die Wandersaison. Die große Eröffnungswanderung des Naturparks Taunus begann diesmal in Bad Soden und führte vom dortigen Laufpark bergauf zum Hardtbergturm, wo der Förderverein die Gelegenheit nutzte, den Wanderern von den aktuellen Plänen zu berichten, während die Taunus-Sparkasse sich um Bratwürste und Getränke kümmerte.



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