Glanzparaden von Bös nicht belohnt

Mammolshain (cdg) – Zwei Minuten vor Schluss waren alle Glanztaten letztlich doch vergeblich, denn die Leistung von Mammolshains Torhüter Christian Bös wurde noch nicht mal mit einem Punkt belohnt. Bis zur 88. Minute hielt der Schlussmann des FCM seine Mannschaft ganz allein gegen den Aufstiegsfavoriten FSV Friedrichsdorf im Spiel, ehe dem Topfavoriten der Kreisoberliga Hochtaunus (KOL) doch noch der 2:1(0:1)-Siegtreffer gelang. Immerhin verhinderte Bös eine weitaus deutlichere Niederlage des Tabellensechsten, der am Sonntag (15 Uhr) zu Teutonia Köppern muss.

„Christian hat unheimlich stark gehalten“, lobte FC-Trainer Benjamin Becker seinen Torwart. Bis zur Entscheidung war Bös nur durch einen Foulelfmeter zu bezwingen. Was er sonst auf sein Tor bekam, meisterte er in überragender Manier. Darunter waren auch einige vermeintlich unhaltbare Bälle. Er schien an diesem Nachmittag „tausend Hände“ zu haben und brachte damit die Gäste, die sich reihenweise die klarsten Chancen herausspielten, schier zur Verzweiflung. Sie wirkten irgendwann so verunsichert, dass sie vor dem Tor regelrecht versagten.

Mammolshain ging in seiner besten Phase zwar durch einen Elfmeter (25.) von Uenal Özdemir, der selbst gefoult worden war, mit 1:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Tabellenführer bereits einmal den Pfosten getroffen und war dreimal aussichtsreich am FC-Torhüter gescheitert. Erdrückend wurde die Friedrichsdorfer Überlegenheit erst, als Jeff Schäfer zehn Minuten nach der Halbzeit die gelb-rote Karte gesehen hatte und vom Feld musste. Der Linksverteidiger war früh verwarnt worden und sah folgerichtig nach seinem strafstoß-reifen Foul Rot. Sabit Zejmullahu verwandelte sicher und er war es auch, der in der 88. Minute im Nachschuss den späten Siegtreffer erzielte.

Dezimiert schafften die Gastgeber keinerlei Entlastung mehr, sodass sich das Spielgeschehen fast ausschließlich in der Mammolshainer Hälfte abspielte. „Mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft war ich dennoch zufrieden“, so der FC-Trainer. Becker hatte mit dem 22-jährigen Cueneyt, Bruder von Uenal Özdemir, einen Tag vor dem Spiel (Pass kam aus Griesheim) personelle Verstärkung erhalten. Dafür musste Heiko Ullmann, ohnehin angeschlagen, nach einer rot-würdigen, ungeahndeten Attacke schnell verletzt ausscheiden. Jan Hees und Becker selbst blieben mit Blessuren gleich auf der Bank.

Immerhin hofft Becker am Sonntag in Köppern auf seinen Einsatz. Ansonsten bleiben viele Fragezeichen. „Die nächsten vier Spiele gegen Mannschaften, die hinter uns stehen, müssen wir punkten“, macht der Trainer Druck. Warnen muss er seine Spieler nach dem 7:0-Kantersieg der Teutonia in Öberhöchstadt sicher nicht mehr. Die eigene Pleite in gleicher Höhe dort vor Ort ist allen noch gut in Erinnerung. Deshalb gilt es zu verhindern, dass die Doppeltorschützen Marcel Kötter, Joel Santos und Dragan Kuraja gar nicht erst ins Spiel kommen. Auf Torhüter Bös und die Innenverteidigung Lechmann/Becker wartet demnach Schwerstarbeit.

Der Kader: Bös – Schmiedl, Lechmann, Becker, J. Schäfer - Albeck, Sanchez, Ph. Hees, C. Özdemir (Ullmann) – Ohly, U. Özdemir.



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