Mammolshain vor Derby gefrustet

Mammolshain (cdg) – Nach der 0:2(0:1)-Niederlage bei Teutonia Köppern ist der Frust beim Kreisoberligisten FC Mammolshain vor dem Derby gegen Oberhöchstadt (Sonntag 15 Uhr) groß. Vor allem Trainer Benjamin Becker war angesichts der desolaten Vorstellung restlos bedient. „In einem schwachen Spiel waren wir die Schlechteren“, zog er total ernüchtert Bilanz.

Dabei sollte Köppern der Auftakt der vier Spiele sein, in denen der FC seinen stolzen sechsten Tabellenplatz untermauern wollte. Die Teutonia war die erste Mannschaft, die ranglich deutlich dahinter platziert war. Stattdessen sind nun Eintracht Oberursel und Neu-Anspach II bis auf einen, sowie Köppern und Kronberg bis auf zwei Punkte an Mammolshain herangerückt. Und ausgerechnet jetzt kommt die SG Öberhöchstadt zum brisanten Derby an den Hasensprung.

Was den FC-Trainer neben dem nahezu wehrlosen Auftritt am meisten ärgert, ist der mangelhafte Trainingsbesuch, der das gesamte Jahr 2017 bisher kennzeichnet. „Ich weiß auch am Donnerstag nach dem Abschlusstraining oft nicht, wer mir sonntags zur Verfügung steht“, beklagt Becker die unbefriedigende Situation. So fehlen ja schon seit Wochen aus den unterschiedlichsten Gründen Predehl, Sievers, König, Schönberger oder Elzenheimer. In Köppern kamen Torhüter Christian Bös, der eine Woche zuvor gegen Spitzenreiter FSV Friedrichsdorf noch geglänzt hatte, Abwehrchef Jakob Lechmann und Jose Sanchez hinzu. Angesichts dieser angespannten Personallage riskierte der angeschlagene Becker eine Halbzeit lang seinen Einsatz, gab dann aber wegen der nicht ausgestandenen Oberschenkelbeschwerden auf. Carlos Regalo durfte dafür nach der Pause ran und zählte zusammen mit Hohenloser, Ullmann und Debütant Tobias Schmieja im Tor noch zu den Aktivposten.

Bezeichnend für die gesamten 90 Minuten war die Szene zum zweiten Köpperner Tor, das die Niederlage nach einer Stunde bereits vorzeitig besiegelte. Torwart Schmieja hatte einen 16-Meter-Schuss glänzend pariert, doch der Abpraller landete gleich zweimal beim Gegner. Beim ersten Nachschuss traf ein Köpperner Angreifer noch den eigenen Mitspieler. Doch es bot sich eine weitere Chance, weil vier (!) Mammolshainer tatenlos zusahen und ihren Schlussmann allein ließen. Die FC-Abwehr stand auch schon beim ersten Gegentor (28. Minute) Pate. Richtige Gästechancen waren an einer Hand abzuzählen. Heiko Ullmann vor und nach der Pause sowie Uenal Özdemir blieben freilich erfolglos.

Wenn man derzeit Tore sehen will, muss man sicherheitshalber zum Spiel der zweiten Mannschaft gehen. Die Jungs von Trainer Hilpert setzten mit dem 5:0 in Wehrheim/Pfaffenwiesbach nicht zuletzt dank des dreifachen Torschützen Wayne Schäfer ihren Siegeszug fort und sind jetzt Dritter. Vielleicht sollte Benjamin Becker im Derby wieder einmal auf Schäfer zurückgreifen. Er sorgte schon beim 2:1-Vorspielsieg für die Wende. Da kam er sogar vor Reservespiel extra angereist!



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