Mammolshain kassiert alle Neune

Mammolshain (kw) – Der Bruch im Spiel erfolgte schon zur Halbzeit, der totale Zusammenbruch dann in den letzten zehn Minuten. Bei der bitteren 2:9 (2:4)-Heimpleite gegen die TSG Usingen II kassierte der FC Mammolshain „alle neune“ (FCM), so viele Gegentore wie noch nie in dieser Saison. Während sich in der Trainerfrage weiterhin keine Lösung anbahnt, zeigt das Personaltableau vor den letzten drei Spielen des Jahres das ganze Dilemma des Verein auf. Nach dem Nachbarschaftsduell beim FC Kronberg II am Sonntag um 13 Uhr warten in Hundstadt und zum Abschluss zuhause mit Teutonia Köppern II drei richtungsweisende Partien gegen Teams, die allesamt in der Tabelle noch hinter dem FCM stehen. Neun Punkte sind zu vergeben, die alle schon vorentscheidend für den Kampf um den Klassenerhalt sein dürften.

Aber ausgerechnet in dieser Situation sind personelle Verstärkungen für Interimstrainer Heiko Weck, eigentlich verantwortlich im Spielausschuss, nicht in Sicht. Im Gegenteil: Aushilfspartner Sebastian Hartwich, Trainer der Reserve, ist in Urlaub. Torjäger Christian Aulich, für das Spiel gegen Kronberg noch gesperrt, macht anschließend lange geplante Ferien. Genauso nachteilig dürfte sich auswirken, dass Reservetorwart Maximilian Ilg, der sowohl als Torschütze gegen Stierstadt als auch gegen Usingen glänzte, in Burgholzhausen bei der zweiten Mannschaft gebraucht wird. So muss Weck seine ganzen Hoffnungen auf die Rückkehr der verletzten Jakob Elzenheimer und Alex Hey setzen.

Mit dem Elan des unverhofften 3:1-Sieges über Stierstadt ging Mammolshain auch das Heimspiel gegen Usingen an. Auf den schnellen 0:1-Rückstand antwortete Maximilian Ilg genauso postwendend wie Najim Abardouch zum 2:2 in der 25. Minute. Danach übernahm die junge, eingespielte Gästetruppe das Spiel in die Hand und zog auf 4:2 davon. Dennoch blieb die Partie offen, denn Lorenz Albeck hätte noch vor der Pause auf 3:4 verkürzen können, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter am Torpfosten. Eine einzige verletzungsbedingte Umstellung führte dann in der zweiten Halbzeit zum Bruch. Stammtorhüter Dennis Weck musste verletzt raus, Ilg musste dafür aus dem Sturm zurück ins Tor. Damit fehlte er mit seiner Schnelligkeit als Anspielpunkt. Rugero und Sander, die neu rein kamen, konnten die Lücken nicht schließen. Usingen gelang trotz Feldüberlegenheit erst in der 70. Minute das vorentscheidende 5:2, ein Weitschuss, der trotz Flutlicht nicht unhaltbar schien. Und dann brachen zwischen der 80. und 90. Minute völlig rätselhaft alle Dämme. Jeder Torschuss endete mit einem Treffer, beim neunten stand Dominik Wagenpfeil unglücklich Pate.

Bei der Suche nach einem neuen Trainer tun sich die Verantwortlichen sichtlich schwer. Die Tendenz scheint dahin zu gehen, dass „eine Lösung wohl erst mit dem Blick auf das neue Jahr zu realisieren ist“, so Vereinsboss Bernd Reimann. Bleibt im Prinzip nur die Hoffnung, dass bis dahin der Kampf um den Klassenerhalt noch zu schaffen ist.



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