Wer stoppt Mammolshains Talfahrt?

Mammolshain (kw) – Die Tabelle lügt nicht! Nach der 1:4 (1:1)-Niederlage bei der DJK Bad Homburg II ist der FC Mammolshain (FCM) auf Platz 12 der Kreisliga A abgerutscht. Vor dem Heimspiel gegen den FV Stierstadt II (Sonntag 14.30 Uhr) liegt der Verein bereits gleichauf mit Neuling Hundstadt und nur noch einen Punkt besser platziert als der FC Kronberg II auf dem direkten Abstiegsplatz 15. Einzig Schlusslicht SGK Bad Homburg II steht noch schlechter da.

Die Bilanz der FCM nach 12 Spieltagen ist alarmierend: Ganze acht Zähler stehen auf der Habenseite. Das bedeutet, es gelangen gerade mal zwei (!) Siege, der 7:1- Auswärtsieg beim Tabellenletzten und der mühevolle 3:2-Erfolg gegen Aufsteiger Hundstadt. Unter dem Strich gegen zwei Vereine, deren Lage ähnlich prekär ist.

Doch wer soll die Talfahrt der Mammolshainer noch stoppen? Zwei Jahre nach dem selbstverschuldeten Abstieg aus der Kreisoberliga droht der nächste Absturz. „Wir haben eine Halbzeit erstaunlich gut mitgehalten, nach der Pause aber wie schon in den letzten Wochen völlig abgebaut“, so das Fazit von Heiko Weck vom Spielausschuss, der zusammen mit Zweitmannschaftstrainer Sebastian Hartwich als Interimslösung in der Nachfolge von Vatan Akkus fungiert. „Wo ist hier die Perspektive und wohin soll der Weg des Vereins führen?“ An diesen Fragen ist schon der letzte Trainer gescheitert und genau die wird sich auch ein neuer stellen.

Spiegelbild der derzeitigen Verfassung ist die Willenlosigkeit, mit der sich die Mannschaft ihrem Schicksal ergibt und eine Klatsche nach der anderen scheinbar regungslos hinnimmt. Wieder einmal stand nur ein „allerletztes Aufgebot“ zur Verfügung. Beim Anstoß waren es gerade mal elf (!) Mann, in Halbzeit zwei kam noch Lorenz Albeck hinzu, der eingeladen war auf der Taufe von Benny Schmiedls Sohn. Dieser hatte eine Woche zuvor seine Kapitänsbinde zurückgegeben. Ob aus Frust über die Niederlagenserie oder ob er sich gedanklich schon aus Mammolshain verabschiedet hat, bleibt offen.

In Kirdorf hatte sein Vorgänger Niclas Predehl die Binde übernommen. Nach drei schweren Knieoperationen quälte er sich über die volle Distanz, trotz Beschwerden, ein echtes Vorbild. Er ließ sich jedenfalls nicht hängen, versuchte alles, um zu helfen.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass der FCM sogar 1:0 in Führung gelegen hatte, weil Kirdorfs Abwehrspieler Noell einen Eckball von Najim Abardouch (23. Min.) ins eigene Tor lenkte. „Aber auch diese Führung hat uns nicht beflügeln können“, so das Fazit von Heiko Weck. Auf große personelle Veränderungen für Sonntag schien er kaum hoffen zu können. Immerhin sicher ist, Sohnemann Dennis, der dienstlich beim 1:4 fehlte, kehrt zwischen die Pfosten zurück. Torjäger Christian Aulich ist dagegen weiter gesperrt, Alex Heynoch verletzt und was aus Schmiedl wird, darüber konnte nur spekuliert werden. Die Gäste aus Stierstadt sind klarer Favorit, obwohl es zuletzt zuhause nur zu einer 1:1-Punkteteilung gegen Usingen II gereicht hat.



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