Mammolshain (cdg) – Vor dem Gastspiel von Spitzenreiter und Aufstiegsfavorit FSV Friedrichsdorf (Sonntag 15 Uhr) hat der FC Mammolshain eine Menge Selbstvertrauen getankt. Der Tabellensechste der Kreisoberliga (KOL) festigte seine Position durch einen unerwarteten 2:1 (0:1) – Auswärtssieg beim Friedrichsdorfer Aufstiegskonkurrenten SGK Bad Homburg. Mit diesem Erfolg, mit dem nach dem blamablen Auftritt bei der 1:2-Niederlage gegen die Spvgg.99/Bomber niemand rechnen konnte, nahmen die Mammolshainer gleichzeitig Revanche für die Vorspielpleite.
Danach sah es zumindest in der ersten Halbzeit keineswegs aus. Die Gäste hatten zwar durch Jeff Schäfer, der zusammen mit Uenal Özdemir frei vor dem SGK-Tor auftauchte, eine Riesenchance zur Führung leichtfertig vertan, doch dann übernahm Kirdorf das Kommando. Das 1:0 nach 20 Minuten war mehr als verdient. Zu allem Überfluss musste Spielertrainer Benjamin Becker nach einer guten halben Stunde dann auch noch verletzt ausscheiden.
„Die erste Oberschenkelzerrung meiner Karriere“, verstand der FC-Trainer die Welt nicht mehr. Umso mehr legte er sich in der Halbzeit mächtig ins Zeug und hielt seiner Mannschaft eine gehörige Standpauke. Das sollte Wunder bewirken. Mammolshain trat in der zweiten Halbzeit mit viel größerem Engagement auf und schaffte so die Wende. Vor allem die Hintermannschaft um die beiden Innenverteidiger Jakob Lechmann und Neuzugang Jan Hees als Becker-Nachfolger strahlte plötzlich mehr Sicherheit aus. Im defensiven Mittelfeld bestens unterstützt durch die laufstarken Sanches und Jan Hees-Bruder Philipp (beide neu aus Oberems). Endlich gelang es dem FC, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten und gefährliche Konter zu inszenieren.
So verwunderte es nicht, dass der 1:1-Ausgleich nicht lange auf sich warten ließ. Marc Ohly mit seinem achten Saisontreffer war schon zehn Minuten nach Seitenwechsel erfolgreich. Er schloss eine Kombination über Heiko Ullmann und Jeff Schäfer in eiskalter Torjägermanier ab.
Die SGK wurde mit zunehmender Spieldauer immer nervöser, produzierte durch übertriebene Härte im Zweikampf unnötige Freistöße und wurde dafür bitter bestraft. Nach einem dieser Fouls an Uenal Özdemit, fast 30 (!) Meter vor dem SGK-Tor, verwandelte Jakob Lechmann den fälligen Freistoß (78. Min.) zum Mammolshainer Siegtreffer. Ob Jeff Schäfer dabei den Ball noch berührte oder den Kirdorfer Schlussmann entscheidend irritierte, war Mammolshain letztlich egal. Unnötig nur, dass Marc Ohly im Zusammenhang mit dem Freistoß die gelb-rote Karte sah,weil er den Ball weggeschossen hatte, was der Schiedsrichter als Zeitspiel wertete.
Bitter zudem, dass Jan Hees, der zusammen mit Lechmann und seinem Bruder Philipp zu den Stärksten im FC-Dress zählte, kurz vor dem Ende am Knie verletzt wurde. Es muss abgewartet werden, ob er bis zum Schlager gegen Friedrichsdorf wieder fit ist. Auf jedem Fall fällt Spielertrainer Becker vorerst aus. Er war sichtlich erleichtert, dass seine Halbzeitpredigt zum Erfolg geführt hat. „Mit 29 Punkten stehen wir mit Blick nach unten wieder gefestigt da!“ und der FSV kann kommen.
Die zweite Mannschaft setzte ihre Verfolgungsjagd auf die drei Aufstiegsränge fort und gewann durch Treffer von Wayne Schäfer (2) und Gottschalk mit 3:2 in Burgholzhausen. Als Vierter ist der FC weiterhin noch gut im Rennen.
Die Mannschaft für Sonntag: Bös (Auch) – Schmiedl, J. Hees, Lechmann, J. Schäfer – Hohenloser (J. Elzenheimer), Sanches, Ph. Hees. Ullmann – Özdemir (w. Schäfer), Ohly.