Mammolshain (bh) – Ein Jahr mit Höhen und Tiefen wurde verabschiedet. Mit einem Rückblick auf 2016 brachte Katja Metz, stellvertretende Vorsitzende, beides mit einem anschaulichen Bildvortrag beim Neujahrsempfang des Heimatvereins Mammolshain 1990 e. V. in Erinnerung. Vieles wurde erreicht im vergangenen Jahr, darunter die aufwendige Restaurierung des Gedenkkreuzes am Friedhof und die Instandhaltung der Gedenktafel am Kirchberg. Naturschutz und Denkmalschutz greifen künftig stärker ineinander – diese erfreuliche Entwicklung trug mit dazu bei, dass vor Ort die über 200 Jahre alte Edelkastanie als Naturdenkmal ausgewiesen werden konnte. In der Dorfstube wurde die Ausstellung „Hausgeräte aus Omas Zeiten“ geboten und ein Neuzugang begrüßt: ein schöner alter Wäscheschrank, der dem Verein aus dem Nachlass von Anni und Karl Bommersheim zur Verfügung gestellt wurde. Das Festwochenende „825 Jahre Mammolshain“ im Frühsommer darf ebenfalls zu den Höhepunkten gezählt werden. Es war den Vereinsvorsitzenden jedoch mindestens ebenso wichtig, die schweren Stunden nochmals in Erinnerung zu rufen, die verbunden waren mit dem Verlust der 1. Vorsitzenden Gertrud Hartmann, die im Juni verstorben ist und den Verein mit 22 Jahren Vorstandstätigkeit maßgeblich geprägt hatte. Auch ein Hackerangriff auf die Vereinswebsite musste bewältigt werden. Katja Metz nutzte die Gelegenheit, um nochmals Entwarnung zu geben – und beendete ihren Vortrag mit einer Kurzführung durch die von Schadware gesäuberte und fortlaufend aktualisierte Website, die auch sehenswerte Kurzfilme beinhaltet.
Trotz des nasskalten Winterwetters waren viele Verbundene und Interessierte der Einladung ins Dorfgemeinschaftshaus gefolgt, um auf die Zukunft anzustoßen, sich auszutauschen und die geplanten Aktivitäten 2017 zu erfahren. „26 Jahre Heimatverein – und kein bisschen müde“, so leitete Vorstandsmitglied Bernd Hartmann dann seine Neujahrsansprache mit erstem Überblick über die Jahresplanung ein, um den Anwesenden zunächst als „ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl“, wie er es nannte, zu verstehen zu geben, dass weitere aktive und passive Mitglieder zur Unterstützung des Vereins schon sehr willkommen wären. Mit dem Motto „Der Zukunft unsere Vergangenheit erhalten“ werben die Vorstandsmitglieder dafür, dass für das u. a. durch ihre Arbeit Aufgebaute Bestand und Fortführung gesichert ist und bitten die Mitbürgerinnen und Mitbürger auch darum, an das „kleine Museum“ zu denken, bevor etwas zur Entsorgung gegeben wird. Beständigkeit ist auch ein Pfund, mit dem die Engagierten in der Bewahrung der Ortsgeschichte selbst wuchern können, denn fünf Mitglieder halten ihrem Verein bereits seit 25 Jahren die Treue: Ingrid Vogt, Utz-Frieder Vogt, Dr. Holger Reimann, Ulrike Guminski-Reimann und Karin Steinberg.
Auch 2017 kann die Dorfstube – das „kleine Museum“ – und im Nebenraum das frühere Bürgermeisterbüro und Standesamt weiterhin jeweils am zweiten Sonntag im Monat (außer im Oktober!) von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Einzel- oder Gruppenführungen sind nach Vereinbarung gerne möglich, der Mammolshainer Kindergarten hat sich bereits erneut dafür angemeldet. Bernd Hartmann freut sich darauf, die Kleinen mit den früheren Hausgeräten, zumeist aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, vertraut zu machen, die besonderen Spaß dabei haben, Kaffeebohnen mit den alten Handmühlen zu mahlen. Im 1. Quartal werden zwei Kurzfilme von Berthold Elzenheimer am 12. Februar und ein Vortrag von Hermann Groß aus Falkenstein am 12. März, jeweils um 16.30 Uhr in der Dorfstube angeboten und dazwischen wird am 22. Februar die Jahreshauptversammlung mit außerordentlichen Vorstandswahlen stattfinden. Das traditionelle Schmücken des Osterbrunnens auf dem Bornplatz darf nicht fehlen, diesmal am 1. April um 11 Uhr.
Im Gedenken an den einstigen katholischen Gemeindepfarrer Karl-Wilhelm Bruno ist die Erinnerungsausstellung am 11. Juni mit einem Vortrag über sein Wirken um 17 Uhr sicher der bedeutendste Programmpunkt 2017. „Pfarrer Bruno war gewissermaßen der Vorinitiator des Heimatvereins, da er immer darum warb, dass jemand seine Chronik weiterschreiben möge“, erklärt Hartmann, dem dieser Termin spürbar eine Herzensangelegenheit ist. Eine Stadtteilführung im Sitzen mit Hilfe eines Projektors ist für den Tag des offenen Denkmals 2017 am 10. September geplant – alle Interessierte, die nicht so gut zu Fuß sind, sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Nicht zuletzt für diese Zielgruppe wird auch das Buch „Das Dorf Mammolshain in Bildern“ ganzjährig angeboten, mit dessen Erwerb die Arbeit des Heimatvereins unterstützt werden kann. Die Planung wurde unter den üblichen Vorbehalten bekanntgegeben; gut möglich, dass auch noch weitere Termine hinzukommen. Über den Schaukasten, die Vereinswebsite und auch über die Presse werden die Mitglieder und Freunde im Einzelnen zum Programm 2017 auf dem Laufenden gehalten.
Zum Neujahrsempfang zeigten die Vorstandsmitglieder des Heimatvereins auch gerne die Dorfstube mit Exponaten zur Mammolshainer Ortsgeschichte: Martin Igges (v. li.), Thilo Maier, Sigrid Baffa-Trasci, Christoph Jung, Katja Metz, Ingrid Reimer und Bernd Hartmann (es fehlt Sieglinde Puck).
Fotos: Heute
So sah es bereits in den 50er-Jahren aus, das Bürgermeisterzimmer und Standesamt unter dem ehemaligen Mammolshainer Bürgermeister Hans Pfaff. Alles blieb im Original erhalten. Was viele nicht wissen: Hochzeitspaare können sich in diesem Zimmer auf Wunsch immer noch trauen lassen!
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