Freiwillige Feuerwehr Schneidhain blickt in eine positive Zukunft

Die Kameraden der Feuerwehr Schneidhain (von li.in Uniform: Oliver Rübner, Eric Strotkemper und Jörg Beuth) ehrten während der Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder. Unter diesen waren auch Willi Schwarz, Hans Geis sen. und Karl Grob (von links), die seit 65 Jahren treue Mitglieder der Feuerwehr Schneidhain sind. Foto: Fuchs

Schneidhain (efx) – Ein voll besetztes Gemeinschaftshaus, darunter mindestens 83 anwesende Mitglieder, leckeres Essen und positive Aussichten für die Zukunft – was will man mehr? Unter diesen Bedingungen eröffnete Oliver Rübner, Wehrführer und erster Vorsitzender der Schneidhainer Feuerwehr, die diesjährige Jahreshauptversammlung. Das Interesse der Gäste an den im vergangenen Jahr vorgefallenen Ereignissen und den Plänen für die Zukunft war groß. Rübner konnte zu Beginn des Abends nicht nur Bürgermeister Leonhard Helm begrüßen, sondern auch Ortsvorsteherin Nicole Höltermann, den ehemaligen Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bach, Stadträtin Evelina Ebeling, Abordnungen der verschiedenen Stadtteilwehren, Mitglieder der Jugendwehr sowie Vertreter des DRK Königstein.

Am Abend der Jahreshauptversammlung sollten die Pläne für den Bau des neuen Gerätehauses und die entsprechend fest eingeplante Kalkulation in den Haushalt der Stadt nach langer Durststrecke konkretisiert werden. Unisono unterstützt man das geplante Großprojekt der Schneidhainer Wehr, das mehr als überfällig ist. So erfuhr man im Laufe des Abends, dass man sich bereits heute auf die für 2018 anberaumte konkrete Planungsphase des Baus des neuen Gerätehauses freuen darf. Spätestens seit der vor nicht allzu langer Zeit stattgefundenen Begehung des alten Schneidhainer Gerätehauses und der sich daran anschließenden Begutachtung der neuen Feuerwache Falkenstein sehen auch die Spitzen der Stadt einen Neubau als dringend notwendig. Zu baufällig ist das bereits in einigen Versuchen der Renovierung notdürftig hergerichtete Gerätehaus an der Försterwiese, dem Ortseingang Schneidhains. So freut man sich bereits über die Idee, das dortige Grundstück zu verkaufen, um dann an neuer Stelle mit modernster Technik im Zeichen „retten – löschen – bergen – schützen“ künftig der Gemeinschaft zu dienen. Gemeinschaft bildet den Grundgedanken der Wehr, weshalb während der Jahreshauptversammlung allen Mitgliedern und im Besonderen den im vergangenen Jahr viel zu früh verstorbenen, engagierten Wehrmitgliedern, Jürgen Grafe und Paul Heere, die Ehre erwiesen wurde. Beide unterstützten die Feuerwehr über viele Jahrzehnte und zeigten nicht nur als Jugendwarte Einsatzbereitschaft. Beispielhaft unterstützte Heere auch in der Funktion des Mannschaftsprechers die Entwicklungen der Schneidhainer Wehr. Diese beziffert laut Stand vom 31. Dezember 2016, 24 Mitglieder der Einsatzabteilung, vier Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung und acht Mitglieder der Jugendwehr. Ein Ziel ist es, den Personalstand der Wehr für die Zukunft aufzustocken und daher für neue Mitglieder zu werben, die sich aktiv in das Vereinsleben einbringen. Auch im vergangenen Jahr nutzten wieder einige Kameraden die Möglichkeit, sich durch die Teilnahme an Lehrgängen weiterzubilden. Mit Alexander Mühlbauer, Gerd Schmitt und Leon Vidakovich besuchten drei Kameraden den sogenannten „Grundlehrgang“. Im Lehrgang „Atemschutzträger“ bildeten sich Florian Selg und Florian Vidakovich weiter. Johannes Beuth absolvierte den Lehrgang „Maschinist“ erfolgreich. Im Jahr 2015 musste die Wehr noch 41 Mal ausrücken. 2016 wurden die Männer zu 33 Einsätzen gerufen. Darin enthalten sind 16 Fehlalarme, ausgelöst durch elf Rufe von Brandmeldeanlagen, drei Fehlfahrten und zwei böswillige Alarme. Darüber hinaus fanden im Jahr 2016 über 20 Bewegungsfahrten, 30 Übungen, vier Vorstandssitzungen und sechs Veranstaltungen, wie Grillabende, Tätigkeiten am und im Gebäude und Vereinsveranstaltungen statt.

Für den Fortbestand der seit 2015 eingeführten freiwilligen Übung „Dienstsport“ betonte Wehrführer Rübner: „Hier nochmal vielen Dank an Andreas Mühlbauer!“, den Leiter der wöchentlich im Kurbad stattfindenden Schwimmeinheiten. Die Einnahmen der Schneidhainer Wehr konnten 2016 gesteigert werden.

Die Kassenprüferinnen Christine Grafe-Vidakovich und Petra Ernst beantragten die Entlastung des Vorstandes, dem dann auch stattgegeben wurde. Während Grafe-Vidakovich noch ein Jahr im Amt ist, endete die Amtszeit Petra Ernsts, die sich jedoch für weitere zwei Jahre zur Wahl stellte und im Anschluss mehrheitlich gewählt wurde.

Die Beteiligung von Frauen in der Wehr ist erwünscht, Interessentinnen jederzeit willkommen, gerne auch in den Einsatzabteilungen oder der Jugendwehr. Andreas Högn, der kommissarisch das Amt des Schriftführers ausfüllte, wurde als neuer Schriftführer vorgeschlagen und mehrheitlich gewählt. Das Wort richtete sodann Ortsvorsteherin Nicole Höltermann von der ALK an alle Teilnehmer. Sie bat Bürgermeister Leonhard Helm im Namen des gesamten Ortsbeirats, das neue Feuerwehrgerätehaus fest im Planungsgedanken der Stadt zu verankern. Bürgermeister Helm versicherte den Anwesenden seine Kenntnis um die Dringlichkeit des neuen Gerätehauses. Dabei sind 725.000 Euro als Planvorhaben vorgesehen, die nach genauer Begutachtung der Sachlage investiert werden müssen. Eine Umsiedelung des Gerätehauses an eine verkehrsgünstigere Stelle mit guter Erreichbarkeit nahe Seeger Orbis ist möglich.

Die Planung des Gerätehauses ist für Bürgermeister Helm „ein wichtiger Prozess, der gemeinsam mit den Wehren und im Jahr 2018 durchgeführt wird.“ Zusammen mit der Anschaffung einer von allen Wehren der Stadt genutzten neuen Drehleiter ergibt sich mit insgesamt 1,5 Mio. Euro eine Investitionssumme, die nur knapp unter der Grenze der erlaubten Investitionsauflage von zwei Millionen Euro liegt. „Die Feuerwehr hat es verdient, ein neues Haus zu bekommen. Wir werden den Haushalt 2018 aufstellen und werden das Feuerwehrhaus in die konkrete Planung einbeziehen“, unterstrich Bürgermeister Helm die Auffassung der Stadt.

Gegen Ende der Jahreshauptversammlung bot ein weiteres Ereignis Grund zur Freude: Für ihre 65 Jahre währende treue Mitgliedschaft wurden Willi Schwarz, Karl Grob, Hans Geis Senior und Willi Ernst geehrt. Georg Gregori wurde in Abwesenheit für seine 70-jährige Mitgliedschaft geehrt. Oliver Rübner sprach allen Kameraden Dankbarkeit für die geleistete Arbeit aus. Ausdrücklich hob er auch die harmonische Zusammenarbeit untereinander und die Unterstützung durch seinen Stellvertreter Jörg Beuth hervor. Zuletzt dankte Rübner im Namen aller Kameraden Stadtbrandinspektor Heiko Martens, dessen Stellvertreter Christof Schwarzer sowie allen Stadtteilfeuerwehren, insbesondere den Wehrführern und Markus Pauly, für die gute Zusammenarbeit im Berichtsjahr.



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