Schneidhainer Fechter präsentieren sich „meisterlich“

Schneidhain – Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Denn die Fechtabteilung der SG Blau-Weiß Schneidhain richtete am 25. und 26. März erstmals in der noch jungen Vereinshistorie die Hessischen Meisterschaften für Schüler und Jugendliche im Degen- und Säbelfechten aus. Laut Cheftrainer und Gründer der Abteilung, Jan Zwak, ein weiterer großer Schritt in der Entwicklung, denn das hätte er sich bei der Gründung der Abteilung vor ziemlich genau 8acht Jahren niemals erträumt.

Ein Dutzend Kinder waren es damals, in einer winzigen Sporthalle, mit gerade einmal einer einzigen elektronischen Meldeanlage. Heute zeichnet sich ein ganz anderes Bild der Abteilung ab: Neben dem Chef stehen nun zwei C-Trainer aus eigenem Nachwuchs – Nicolas Maute und Marcel Fischer – zwei Mal wöchentlich in der Halle. Zur Unterstützung des Anfängertrainings kommen noch einmal ein paar der älteren Fechter als Trainerassistenten jeden Freitag dazu. Keiner von ihnen macht es des Geldes wegen, der Spaß und die Überzeugung sind das, was das Trainergespann eint. Mit viel Leidenschaft und Motivation, Woche für Woche.

Und genau diese Leidenschaft und Motivation, die nicht nur Trainer, sondern auch Eltern und Athleten gleichermaßen durchdringt, sind es, die so ein großes Ereignis überhaupt erst möglich gemacht haben. Denn die Hessischen Meisterschaften – das sind über 200 Fechter von dreißig verschiedenen Vereinen aus ganz Hessen, das sind zwei Turniertage mit 28 verschiedenen Disziplinen und das sind über 100 zu vergebende Medaillen an Einzel- und Mannschaftskämpfer. Eigentlich klar, dass so ein Mega-Ereignis nicht einfach mal ein kleiner Fechtverein aus dem Taunus mit rund 70 Mitgliedern stemmen kann. Oder doch?

Die Schneidhainer bewiesen das Gegenteil! Schon seit Oktober 2016 liefen die Vorbereitungen, denn eins war klar: Die Meisterschafts-„Debütanten“ wollten nichts falsch machen, sondern glänzen. Mit vier scheinbar endlos langen Elternsitzungen, unzähligen Rundmails und vielen Telefonaten mit Offiziellen der Stadt oder des Hessischen Fechterverbandes ging es mit großen Schritten langsam auf den Stichtag zu. Hervorzuheben sind hierbei keine Leistungen einzelner; das, was man anstrebte, konnte nur durch das Engagement aller Beteiligten gelingen. „Arbeitsteilung“ hieß das Zauberwort, mit dem die Schneidhainer Meisterschaft ein voller Erfolg wurde.

Und so kam es, dass am Freitagnachmittag des 24. März nicht nur viele Unterstützer der 30 Helferfamilien mit anpackten, sondern auch unzählige ehemalige Fechter des Vereins, Freunde und andere Unterstützer wie zum Beispiel auch der 1. Vorsitzende von Blau-Weiß Schneidhain, András Karolyi, anwesend waren. Trotz aller Organisationsarbeit und der geballten Menge an Helfern wurden es doch noch acht lange Stunden, bis gegen 24 Uhr endlich von den wenigen verbliebenen Helfern die letzte Fechtbahn verlegt und angeschlossen war. Egal, es war vollbracht! Es war angerichtet! Die Hessischen Fechtmeisterschaften konnten beginnen.

Erstaunlicherweise verlief alles ungewöhnlich reibungslos für ein Fechtturnier, was zu einer allgemeinen Zufriedenheit unter allen Beteiligten führte. Besonders seitens des Hessischen Fechterverbandes, aber auch von den vielen Gästen von nah und fern kam fast ausschließlich Lob. So sagte Jan Tränkner, Vizepräsident des Hessischen Fechterverbandes e. V., beispielsweise, er habe selten so entspannte und gut organisierte Hessische Meisterschaften erlebt. Weiterhin gab es viel positive Resonanz vor allem für die exzellente Cafeteria, den angenehmen und weitläufigen Aufbau der Fechtbahnen in den Hallen und allgemein für die freundliche und familiäre Atmosphäre, mit der die Schneidhainer ihre Gäste herzlich empfingen. Zukünftie weitere Turniere, ausgerichtet von der SG, wünschte sich übrigens der Hessische Fechterverband.

Natürlich dürfen neben allen anderen Erfolgen auch die sportlichen Errungenschaften nicht fehlen. Und so können die Schneidhainer Fechter auf eine wirklich erfolgreiche Hessische Meisterschaft zurückblicken. Am Ende wurden vier Hessenmeistertitel, zwei Silbermedaillen und vier Bronzemedaillen von den Schneidhainern erfochten. Selbstverständlich gratulieren wir allen Medaillengewinnern gleichermaßen: Sonja Boxheimer, Arik Müller Gebel, Maximilian Fries, Marcel Fischer (Mannschaft & Einzel), Alexander Peters, Vincent Spanier, Eléa Krüger, Yorck Müller-Gebel und Felix Fellhauer – herzlichen Glückwunsch!

Damit bleibt am Ende nicht nur die Erinnerung an eine erste Hessische Fechtmeisterschaft unter der nahezu perfekten Ausrichtung der SG Blau-Weiß Schneidhain, sondern auch die an ein sportlich perfektes Wochenende mit unzähligen Erfolgen der Athleten selbst. So kommt es, dass in diesem Jahr ganze acht Fechter der SG Blau-Weiß Schneidhain auf einem sehr guten Weg sind, an den Deutschen Meisterschaften im Mai und Juni teilzunehmen.

Generell erfährt die Fechtabteilung von Blau-Weiß Schneidhain einen immer größeren Zulauf an fechtinteressierten Kindern, aus denen sich auch immer mehr erfolgreiche Turnierfechter entwickeln. Alle Beteiligten freut diese Tendenz natürlich sehr und wir hoffen, durch das stetige Wachstum an Mitgliedern auch zukünftig weitere große Herausforderungen als Fechtabteilung stemmen zu können. Ein Ziel ist dabei sicherlich die wiederholte Ausrichtung der Hessischen Fechtmeisterschaften zum zehnjährigen Abteilungsjubiläum in zwei Jahren. Ganz zum Schluss gilt es selbstverständlich all denjenigen Leuten zu danken, die diese sensationelle Meisterschaft überhaupt erst möglich gemacht haben. Allen voran danken wir natürlich allen aktiven Helfern, egal ob Fechter, Eltern, Trainer oder andere. Natürlich gilt unser Dank aber auch dem Hessischen Fechterverband dafür, dass uns dieses Ereignis überhaupt erst ermöglicht wurde, der Stadt Königstein, insbesondere dem Sportdezernenten und Stadtrat Jörg Pöschl für die großartige Unterstützung im Vorhinein, dem Hochtaunuskreis für das Bereitstellen der Halle sowie den Hausmeistern des Taunusgymnasiums und der Friedrich-Stoltze-Schule, die uns rund um die Uhr bei kniffligen Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen. Ohne euch alle wäre das niemals möglich gewesen!

Stolzer Sieger! – Max Fries mit Trainer Jan Zwak (unten links), Marcel Fischer – Vizehessenmeister im Einzel- und Hessenmeister im Mannschaftswettbewerb (rechts).



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