Falkenstein (gs) – Direkt neben dem Friedhof Falkenstein verläuft in Richtung Kronberg ein kleiner Pfad an der Friedhofsbegrenzung entlang. Folgt man diesem Weg, führt er den Wanderer auf direktem Weg zu einer interessanten Ansammlung von Felsformationen, die den Namen „Kocherfels“ tragen.
Vor den Wanderern türmen sich nach kurzem Weg dicke Grünschiefer-Felsen auf, die in die Felsstufen „eingeschlagen“ wurden, um den Aufstieg zu erleichtern. Dieses mit Felsen übersäte Waldareal ist nicht nur der Hit bei kletterfreudigen Kindern, sondern hat auch schon bei vielen Kindergeburtstagen als Expeditionsfeld, natürliche Kletterwand und brauchbares Geheim-Versteck bei Schnitzeljagden gute Dienste geleistet.
Erklimmt man die Felsen, so findet sich auf der Höhe zur rechten Hand ein Aussichtspunkt, der als solcher angelegt und mit einem Geländer versehen ist. Eine Bank lädt die Wanderer zum Verweilen ein, und auch für ein Picknick findet sich ein Plätzchen. Der Blick, der sich dem Wanderer hier eröffnet, fällt direkt auf die gegenüberliegende Falkensteiner Burg und ist ganz sicher einer der schönsten, den Falkenstein zu bieten hat.
Bereits zu Zeiten der Lungen-Heilanstalt Falkenstein, eröffnet 1876 und gegründet von dem Arzt Dr. Peter Dettweiler, wurden in dem Waldgebiet oberhalb des Sanatoriums Wanderwege angelegt. Die Therapien setzten damals nicht unbedingt auf eine Isolation der Erkrankten, sondern man verordnete ihnen auch ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen „in kräftiger Bergluft“ in der Umgebung Falkensteins.
Dieses sollte die kranken Lungen kräftigen, die Widerstandskräfte wecken und stabilisieren. Einige Reste dieser Wanderwege - heute nennt man sie „Terrainkurwege“- sind im Kocherfels noch zu finden. Die Pfade allerdings sind eher naturbelassen und werden von Wanderern oft und gerne als „wildromatisch“ bezeichnet, weshalb festes Schuhwerk und „Trittsicherheit“ durchaus gefragt sind.
Ganz „nebenbei“ liegt der Kocherfels auch auf der Route des 3-Burgen-Weges, der auf 11,2 km Länge die Burgen in Falkenstein, Königstein und Kronberg verbindet.
Ein vom Taunus Wanderclub markierter Weg („Schwarzer Ring”) führt vom Debusweg in Falkenstein aus durch die Felsgruppen ebenfalls hoch zum Aussichtspunkt.
