Und was ist mit dem Datenschutz?

Sonntagmorgen: Frisch auf, ans Werk, der frühe Vogel fängt den Wurm ... Hoch motiviert gelingt der Start in den Tag des Herrn, bis zum tiefgründigen Durch-Blick aus dem Küchenfenster, der wie ein Appetitzügler wirkt. Waren da die Bauarbeiter etwas nachlässig auf dem Weg ins Wochenende oder hatte sich ein später Zecher über die unverhoffte Chance zur Erleichterung gefreut und nachher die Tür nicht mehr in den Griff bekommen? Der Wind, der Wind, das himmlische Kind? „Und der Klodeckel steht auch noch offen, typisch Männer“, knurrt Hedwig Groß, die diesen „Taunusblick“ in der Le-Mêle-Straße eingefangen hat. Damit schneidet sie unwillkürlich auch das Thema Datenschutz an, hier sieht man mal, wie schnell man tiefe Einblicke in höchst Privates hinterlässt – keiner wüsste von männlicher Benutzung, wenn der Zugang zum Service-Schränkchen nur besser gesichert worden wäre. Oder hätte man nicht ganz auf dieses „Outsourcing“ verzichten können? Dass das Herz-Häuschen ganz offensichtlich auch noch im Halteverbot steht, verbessert den Gesamteindruck dann auch nicht, hoffentlich macht die Feuerwehr da jetzt keine Kontrollfahrt, sonst müsste am Ende noch der Abschleppwagen gerufen werden ... dazu die KöWo-Schlagzeile „Örtchen blockiert Rettungsgasse“? Zugegeben, das Ordnungsamt fände wohl keinen geeigneten Ort, um ein Knöllchen einzuklemmen (ein Schelm, wer jetzt an den Klodeckel denkt), aber vielleicht könnten die Nachbarn ihren Pinkeltempel ja auch freiwillig hinters Haus stellen oder wenigstens „hinner die Heck“ – denn Misthaufen vor dem Haus sind schon lange „out“.
Text: Friedel/Foto: Groß



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