Falkensteiner Kelterer spenden Nistkästen

Ein „Abschluss-Schoppen“ auf die gelungene Aktion … Fotos: privat

Falkenstein (kw) – Eine bemerkenswerte und vorbildliche Aktion, so war auch die Meinung vieler Besucher und Tagestouristen, die sich jüngst bei schönstem Sonnenschein auf der Burg Falkenstein tummelten. Veranlassung für das Lob war eine Initiative der ortsansässigen Keltergemeinschaft „Rue de la Fussehl“, die an Burgmauern und hoch oben auf dem Burgturm drei Nistkästen für Turmfalken anbrachte.

Den Anstoß für diese Aktion hatte Hobby-Ornithologe Peter Tandler gegeben, eines von sechs Mitgliedern der Keltergemeinschaft, der außerdem noch Erik Hess, Rudolf Danzer, Matthias Förster, Jörg Pöschl und Thomas Fischer angehören, als er beim wöchentlichen Apfelweinumtrunk davon berichtete, er habe mehrfach eine recht stabile Population an Wander- und Turmfalken rings um die Burg ihre Kreise ziehen sehen. Da war die Anregung, für diese auch entsprechende spezielle Nistkästen aufzuhängen, nicht mehr fern. Die sechs Apfelwein-Freunde realisierten dieses Vorhaben mit Privatspenden. „Nomen est omen“, so Peter Tandler lachend, „schließlich sind wir es doch als Falkensteiner unserem namensgebenden Greifvogel einfach schuldig, dass er für Nachwuchs vor Ort sorgen kann.“ Glücklicherweise fand die Stadt Königstein die Idee Pöschl zufolge „hervorragend“, und auch aus denkmalschützerischer Sicht habe es keine Einwände gegeben.

Nach Eintreffen der von einer Thüringer Spezialfirma angefertigten Nistenkasten-Modelle machten sich die Falkensteiner Kelterer mit „schwerem Werkzeug“ und mit den circa 15 Kilo schweren Nistkästen, die aus einem Beton-Holzgemisch bestehen, auf den Weg zu „ihrer“ Burg. Nachdem Fachmann Tandler die idealen Plätze, die sich auch nach der Wetterseite richten, ausgesucht hatte, befestigte das Sextett die drei Kästen mit großen Bohrern und Dübeln im Gemäuer. Während zwei Kästen im Burghof eine Brutstätte für Waldkauz und Dohle darstellen und lediglich in etwa vier Metern Höhe angebracht werden mussten, war die Befestigung des dritten Nistkastens für die Falken in luftigen 20 Metern Höhe auf der Spitze des Bergfrieds schon eine andere Angelegenheit, galt es doch, hier mit größter Vorsicht und einer Absturzsicherung zu Werke zu gehen, um jegliches Risiko eines sicherlich todbringenden Absturzes vom Turm auszuschließen. „Gottlob waren jedoch zwei Handwerksmeister unter den Kelterern, sodass auch diese Herausforderung mit der notwendigen Konzentration und Ernsthaftigkeit gemeistert wurde“, berichtet Pöschl.

Lohn für die schweißtreibende Arbeit sei nicht nur das einhellige Lob der neugierigen Besucher auf dem Burggelände gewesen, sondern auch ein kühler „Abschluss-Schoppen“ des eigens im kleinen Fässchen mitgebrachten selbstgekelterten Ebbelwoi, den sich die sechs „Apfelwein- und Naturschützer“ auf einer schattigen Sitzgarnitur im Burghof schmecken ließen. Wichtig ist den Falkensteinern, dass sie hier keineswegs eine „mediale Konkurrenz“ zu den Uhus auf der Königsteiner Burg aufbauen wollen. „Bürgermeister Helm braucht keine Sorge zu haben. Die 24-Stunden-Kameras, durch die der Uhu-Nachwuchs auf der Königsteiner Burg ein großes mediales Echo fand, dürfen ruhig weiter dort aufgebaut bleiben, da sind wir Falkensteiner doch gar nicht so….“, so die Kelterer lachend.

Eine weitere ihrer Ideen sei schon auf den Weg gebracht. Eine Vogeluhr am sogenannten „Arbeiterweg“, die sich früher großer Beliebtheit erfreute und die seit vielen Jahren leider nicht mehr existiere, werde wieder aufgebaut, und zwar in der Nähe des Friedhofes in Falkenstein. „Diesen Vorstoß der Keltergemeinschaft hat die Stadtverwaltung vollumfänglich begrüßt und unterstützt deren Vorhaben entsprechend. Die Aufträge sind bereits erteilt, sodass wohl noch in diesem Herbst wieder die Tafel mit den ‚Weckzeiten‘ der einzelnen heimischen Singvögel wieder aufgestellt wird“, teilen Vogelkundler Peter Tandler und Jörg Pöschl von der Keltergemeinschaft sowie Grünamtsleiter Gerd Böhmig von der Stadt mit.

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