Fördern, feiern und gestalten – 25 Jahre Förderverein Grundschule Falkenstein

Verena Grein, die aktuelle Vorsitzende des Fördervereins, Gründungsmitglied Dr. Dieter Spranger und Grundschulleiterin Julia Lehmann stießen auf 25 Jahre Vereinsbestehen an.

Foto: Scholl

Falkenstein (gs) – Fast wäre dieser wichtige Tag in den Wirren der Corona-Pandemie untergegangen, denn der Förderverein der Grundschule Falkenstein feierte am 12. März sein 25-jähriges Bestehen und konnte an diesem Tag auf eine mehr als bemerkenswerte Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Eher spontan fiel es Frederike Müller, Lehrerin an der Grundschule Falkenstein und langjähriges Mitglied des Fördervereins, am Vortag des Jubiläums ein, dass dieser denkwürdige Tag anstehe und man diesen ja nun nicht so ganz ohne „Feierlichkeit“ verstreichen lassen könne. In normalen, will sagen: Nicht-Pandemiezeiten, wäre dieses Ereignis sicher ein Anlass gewesen, eine weitere, denkwürdige Feierlichkeit an der Grundschule in Königsteins höchstgelegenen Ortsteil zu organisieren – die Zeiten ließen dies jedoch nicht zu und so wurde im ganz kleinen Kreis auf das Jubiläum angestoßen und auf allerlei denkwürdige Ereignisse der letzten Jahre zurückgeschaut.

Feierstunde im kleinen Kreis

Verena Grein, amtierende 1. Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Falkenstein e.V., überreichte Julia Lehmann, Schulleiterin der Grundschule Falkenstein, einen schönen Strauß weißer Rosen und verwies auf die besonderen Zeiten, in denen sich die Lehrkräfte und die Schüler*innen der Grundschule aktuell befinden. Grein, deren Kinder die erste und dritte Klasse der Grundschule besuchen, zeigte sich berührt von der Tatsache, wie nah die Lehrerinnen „ihren“ Schülerinnen und Schülern ständen. „Es gibt eine große Verbundenheit und dank der sehr guten digitalen Möglichkeiten konnte der innige Kontakt der Lehrkräfte zu den Kindern auch im Lockdown erhalten bleiben“, freute sich Verena Grein. Zur Verbesserung des digitalen Lernens dient auch der Wunsch, den das Kollegium der Grundschule aktuell an den Förderverein herangetragen hat.

„Wir möchten gerne testweise einen großen Fernseher in einem Klassenraum installieren, um ihn als Präsentationstool für die Kinder im Wechselunterricht nutzen zu können“, erklärte Frederike Müller den Wunsch. Die Beantragung öffentlicher Gelder für ein solches Projekt würde viel Zeit beanspruchen, ohne dass sichergestellt wäre, dass das angedachte Präsentationstool auch den erhofften Erfolg hätte. Deshalb habe man sich an den Förderverein gewandt, so Müller, um dieses Projekt zeitnah in Angriff nehmen zu können. Dieser Verfahrensweg ist stellvertretend für das Wirken des Fördervereins. Verena Grein konnte über eine erfolgreiche Zusammenarbeit berichten, die oft den „kurzen Dienstweg“ nehme und bis heute die zeitnahe Umsetzung vieler schöner Projekte und eine hervorragende Ausstattung der Schule ermöglichte.

Grundschulfamilie

„Es ist ein lockeres und oft inoffizielles Miteinander, das ein Arbeiten ‚Hand in Hand‘ für die Kinder und die Schule ermöglicht“, freute sich Grein und verwies auf die große „Grundschulfamilie“, die sich ihres Privilegs durchaus bewusst sei. Bedauerlicherweise gebe es im Moment keine „Aktionen“ oder Feierlichkeiten zu unterstützen, sondern eher praktische Dinge, die den Schulalltag erleichtern oder ihn sogar in der jetzigen Form erst möglich machen. So unterstützte der Förderverein den Erwerb von Spuckschutzwänden aus Plexiglas, startete eine „Mundschutzaktion“ und stellte zu Weihnachten Klassengutscheine zur Verfügung. Die Idee dazu wurde im Lehrerkollegium geboren und wird es den Klassen zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen, gemeinsam im Klassenverband etwas zu unternehmen – sobald die Pandemie dies zulässt.

Großer Dank der Schulleitung

Julia Lehmann freute sich als Schulleiterin über die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Förderverein und bedankte sich herzlich für dessen vielfältige Unterstützung. Sie konnte bestätigen, dass sie immer auf offene Ohren stoße, wenn es um die finanzielle Unterstützung wichtiger Projekte gehe, dabei verwies Lehmann auch auf den hohen Zuschuss des Fördervereins beim Anbau eines Vordaches am Schulgebäude. Nun sei es den Kindern möglich, sich bei Regen unterzustellen oder auch in der Regenpause etwas frische Luft zu schnappen. Gerade in den Pandemiezeiten, wo viel Wert auf „auslüften“ während der Pause gelegt werde, sei dieses Dach ein wahrer Segen. Ob Finanzierung des Flötenunterrichts, „Toter-Winkel“-Training mit Lkw oder die Finanzierung von Schulausflügen zum Beispiel ins Mathematikum – auf den Förderverein habe sie sich immer verlassen können, so Lehmann.

Erfolgreiche Projektarbeit

Beim Thema Schulausflug leuchteten die Augen von Dr. Dieter Spranger, der als Gründungsmitglied des Fördervereins ebenfalls kurzfristig zu dem kleinen Umtrunk im Schulgebäude gekommen war. Er erinnerte sich an jenen denkwürdigen Tag im Jahr 1996, als sich einige engagierte Eltern im Beisein der damaligen Schulleiterin Renate von Salviati die Frage stellten: Warum eigentlich kein Förderverein bestehe, der die Aktivitäten der Schule von Seiten der Eltern aktiv und finanziell unterstützen könne. Mit dieser Frage war die Idee des Fördervereins geboren und in kürzester Zeit fand sich eine große Anzahl Eltern, die durch ihre Mitgliedschaft die Schulgemeinschaft unterstütze. Dr. Spranger, selbst langjähriger Vorsitzender des Fördervereins, merkte an, dass auch heute noch viele „Ehemalige“ dem Förderverein treu geblieben seien – einige über die gesamten 25 Jahre hinweg.

Frederike Müller, so stellte sich heraus, hat ihre langjährige Tätigkeit an der Grundschule Falkenstein ebenfalls dem Förderverein zu verdanken. Nach ihrer dort verbrachten Referendar-Zeit war eigentlich kein Platz für sie, um an ihrer „Wunschschule“ bleiben zu können. Kein Platz bedeutete – keine freie Stelle und damit kein Budget – ein Missstand, dem der Förderverein abhalf. Er übernahm für die ersten Monate das Gehalt der schon damals sehr beliebten Lehrerin, sodass sie im Anschluss bleiben konnte, bis die erforderliche Planstelle frei war – ein „Investment“, das sich bis heute ausgezahlt hat.

Gemeinschaftssinn fördern

Gemeinsam blickten die Anwesenden bei dieser Gelegenheit auf die vielen gemeinsamen Jahre zurück, auf die legendären Schul-Sommerfeste, bei denen schon mal die ganze Schule als Burg „verkleidet“ wurde – die dazu notwendigen Stoffbahnen gestaltet und genäht von den Lehrkräften der Schule, Faschingspartys, Halloweenevents und Abschlussfeiern, auf denen sogar den anwesenden Eltern vor Rührung die Tränen kamen. Zu vielen Gelegenheiten hat der Förderverein die Gelder für die Ausstattung, die Kostüme und die Materialien finanziert. Der alljährlich stattfindende Spielzeugbasar ist aus dem Basarkalender nicht wegzudenken und dient durch die Vermietung der Standflächen und dem Kuchenverkauf normalerweise der Finanzierung des Vereins. Nicht zu vergessen auch die langjährigen Klassenfahrten nach Licherode. Das kleine Dörfchen liegt exakt dort, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen, nämlich im waldhessischen Bergland, 50 Kilometer südlich von Kassel. Das tat dem Gemeinschaftssinn jedoch keinen Abbruch und ganze Jahrgänge hatten dort einen Riesenspaß und denken noch heute mit viel Freude an diese Fahrten zurück. Hier unterstützte der Förderverein ohne große Formalitäten diejenigen Familien, deren Budget die Kosten für die Klassenfahrt nicht tragen konnte, damit alle Kinder in den Genuss dieses schönen Gemeinschaftserlebnisses kommen konnten. Ein weiteres Highlight, vom Förderverein aus der Taufe gehoben, war der über die Grenzen Falkensteins hinaus bekannte Fahrradbasar, der viele Käufer und Verkäufer aus dem weiteren Umkreis anzog und dem Förderverein auch finanziell guttat. Ein Fahrradhändler aus Bad Soden bot bei dieser Gelegenheit seine Dienste an, begutachtete die Drahtesel, nahm kleine Reparaturen vor und machte die neu erworbenen Räder „fit“ für den Straßenverkehr. Anerkennung erwarb sich der Förderverein der Grundschule Falkenstein darüber hinaus mit der Organisation spannender und aktueller Vorträge zu pädagogischen Themen, für die namhafte Persönlichkeiten ins Bürgerhaus nach Falkenstein kamen. Besonders in Erinnerung war Dr. Dieter Spranger der Vortrag von Professor Trodt von der Universität Mainz, der einen viel beachteten Vortrag zum Thema „ADHS“ hielt. „Ganz Falkenstein war zugeparkt und das Bürgerhaus bis auf den letzten Platz besetzt“, berichtete Dr. Spranger von dem überragenden Erfolg des Vortragskonzeptes.

Am Jubiläumstag waren sich alle Anwesenden einig, dass man den Kopf nicht hängen lassen dürfe und schmiedeten für die Zukunft schon den einen oder anderen Plan, wie Förderverein und Grundschule die Schüler*innen trotz Corona gemeinsam fit für die Zukunft machen könnten. Dass es gelingen wird, steht wohl außer Frage!

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