„Herausforderungen der Zukunft gemeinsam meistern“

Falkenstein (gs) – Am 1. Adventssonntag, der ebenso den Beginn des neuen Kirchenjahres markiert, wurde Pfarrer Lothar Breiden-stein im Rahmen eines Festgottesdienstes in das Amt des Pfarrers der ev. Kirchengemeinde Falkenstein eingeführt. Mit ihm kehrt nach drei Jahren „Pause“ ein Mann in dieses Amt zurück, den Wolf von Egloffstein, ehemaliger Vorsitzender des Kirchenvorstandes, als „hingebungsvoll, kompromisslos, selbstlos und unermüdlich im Dienen“ beschrieb.

Es ist drei Jahre her, dass Lothar Breidenstein für sich den Entschluss fasste, eine neue Herausforderung zu suchen und in diesem Zuge die ev. Kirchengemeinde Falkenstein nach 15 Jahren sehr erfolgreichen Wirkens zu verlassen. Seine neue Wirkungsstätte fand der damals 51-Jährige in der Kirchengemeinde Triangelis im Rheingau, wo er für die Gemeinden Erbach, Eltville und Kiedrich zuständig war. Hier, so berichtete das Triangelis Magazin (Ausgabe 08/21 – Thema Aufbruch), suchte und fand Lothar Breidenstein seine neue berufliche wie auch persönliche Heimat. Lothar Breidenstein hat sich im Rheingau sehr wohl gefühlt, die vielen persönlichen Gespräche mit den Menschen – gerne auch in netter Runde am Weinstand – genossen und sich vor allem in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert. „Manche Dinge entwickeln sich jedoch anders, als man es plant“, merkt Pfarrer Breidenstein an, weswegen in ihm der Entschluss reifte, seinen Dienst in der Gemeinde Triangelis nach drei Jahren auf eigenen Wunsch zu beenden.

Es ist einer glücklichen Fügung zuzuschreiben, dass etwa zum gleichen Zeitpunkt die Pfarrstelle in Falkenstein zur Neubesetzung ausgeschrieben wurde.

Im Rahmen seiner „Neuorientierung“ hat Lothar Breidenstein lange überlegt, ob eine Rückkehr in „seine“ alte Gemeinde für beide Seiten wirklich sinnvoll sei, denn vor drei Jahren hatte er eine neue Herausforderung gesucht und eine Wirkungsstätte, in der er „etwas bewegen und neu gestalten“ konnte. Auch der Kirchengemeinde Falkenstein wollte Pfarrer Lothar Breidenstein damals einen Perspektivenwechsel ermöglichen, um Neues wagen zu können. „Man muss auch mal loslassen können, die Kirchengemeinde gehört einem ja nicht“, war wohl eine sehr treffende Beschreibung dieses Ansatzes.

„Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand habe ich lange überlegt, ob eine Rückkehr nach Falkenstein denkbar wäre“, beschreibt Pfarrer Breidenstein den Prozess seiner Rückkehr. Es stellte sich die Frage: „Wo will die Gemeinde hin und was ist gemeinsam möglich?“. Wichtig sei die Feststellung gewesen, dass man gemeinsam nicht einfach an „alte Zeiten“ anknüpfen, sondern gemeinsam Neues erarbeiten und umsetzen wolle. „Wir starten in ein ganz neues Projekt“, bringt Lothar Breidenstein die Anforderungen auf den Punkt. „Die Herausforderungen sind heute ganz andere als vor 20 Jahren“, merkt Lothar Breidenstein an. „Auch in der evangelischen Kirche wird sich zukünftig Vieles ändern und es wird unsere Aufgabe sein, diesen Prozess zu begleiten und dabei das Wesen und Wirken unserer Gemeinde nicht aus den Augen zu verlieren“.

Mit diesem Satz spricht Pfarrer Breidenstein einen Prozess an, der vor einiger Zeit seinen Anfang nahm und durch die Pandemie beschleunigt wurde: Auch die evangelischen Kirchengemeinden werden enger zusammenrücken müssen.

Pfarrstellen werden u. U. neu zugeschnitten und Kooperationen mit den „Nachbargemeinden“ ein größeres Gewicht bekommen. „Wir müssen uns aus aktueller Stärke heraus neu aufstellen, neue Strukturen schaffen und manches neu denken“, umreißt Lothar Breidenstein das wohl größte Projekt für die kommenden Jahre. Auch seiner Überzeugung, die Kirche müsse näher an den Menschen sein und diese „dort abholen, wo sie eben sind“, möchte er in den kommenden Jahren vermehrt Rechnung tragen. Der Satz „Die Konzepte der Vergangenheit passen oft nicht mehr zu den Menschen der Gegenwart“ beschreibt diesen Ansatz sehr gut. Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, dass sich die Kirchengemeinden auf junge Menschen und ihre Lebenswelten einlassen. „Eigentlich müssen wir alles, was wir tun, überprüfen und neu denken, damit wir unsere Aufgabe, das Evangelium zu verkünden, an die nächsten Generationen übergeben können“, so Breidenstein.

Die Bürgerinnen und Bürger Falkensteins freuen sich jedenfalls über die Rückkehr „ihres“ Pfarrers. Lothar Breidenstein wurde und wird in der Gemeinde in erster Linie als „Mensch“ und erst in zweiter Linie als „Amtsperson Pfarrer“ wahrgenommen, was ihm den Wieder-Anfang ganz sicher erleichtern wird.

Mit neuen Erfahrungen und neuen Zielen im Gepäck wird er die evangelische Kirchengemeinde ganz sicher fit für die Zukunft machen und dem Gemeindeleben damit neue Impulse geben. „Es ist schön, wieder da zu sein“, merkt Lothar Breidenstein mit einem Lächeln an – die Falkensteiner freuen sich auch!

Pfarrer Lothar Breidenstein freut sich auf die aktuellen Herausforderungen an seiner „alten“ und neuen Wirkungsstätte.

Foto: Ev. Kirchengemeinde /Heibel



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