Plädoyer für Ökumene

Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig (rechts mit Pfarrer Daniel Lenski) predigte jüngst als erster ökumenischer Gast der Reihe „Falkensteiner Kanzel“, die von der Evangelischen Martin-Luther-Gemeinde im letzten Jahr ins Leben gerufen worden war. Zum zweiten Timotheusbrief ging er besonders auf den Vers „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ ein. Der Neutestamentler der katholisch-philosophischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt beleuchtete, wie dieses Wort den Anhängern des Apostels Paulus Kraft in schwierigen Tagen vermittelte. Wucherpfennig, der als kritischer und liberaler Geist seiner Kirche bekannt ist, endete mit einem pointierten Plädoyer für eine stärkere Ökumene. Im Blick auf die gelebte Ökumene zur Zeit des Nationalsozialismus sagte er: „Hinter diese Selbstverständlichkeiten einer eucharistischen Abendmahlsgemeinschaft im Widerstand darf Ökumene heute nicht mehr zurückfallen, und bevor sie sie wieder erreicht haben, dürfen sich evangelische und katholischen Christen nicht zufriedengeben.“ Wucherpfennig gehört einer Frankfurter ökumenischen Arbeitsgruppe an, die Konzepte für eine gelebte eucharistische Gastfreundschaft entwickelt. Bis Ende September war er auch Rektor der Jesuitenhochschule St. Georgen.
Foto: privat



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