ALK: Klimaschutz leben und nicht reden

Königstein (kw) – Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren setzt sich die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) für die Umwelt ein. Dazu gehört auch der immer wichtiger werdende Klimaschutz.

Ein wesentlicher Aspekt des Klimaschutzes ist der Erhalt von Grünflächen anstatt deren Versiegelung. Hier habe sich die ALK in den letzten Jahren sehr deutlich positioniert, erklärt ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak mit Blick auf die Baugebiete auf den sogenannten Messer-Wiesen und am Kaltenborn. Leider habe die Mehrheit der Stadtverordneten mit tatkräftiger Unterstützung der Königsteiner Grünen diese Vorhaben beschlossen. Mit der dadurch abgesegneten Schaffung von hochpreisigem Wohnraum gehen eine weitere massive Verkehrsbelastung der Bundesstraße 8 und zusätzliche Lärmemissionen einher. Flächenversiegelung, Änderung des Königsteiner Kleinklimas durch Bebauung natürlicher Luftkorridore - Unklarheit, wie zum Beispiel der zusätzliche Wasserverbrauch gewährleistet werden soll – dies sind nur einige Punkte dieser Vorhaben, die eindeutig nicht als klimafreundlich zu bezeichnen sind.

Seit der Kommunalwahl und sicherlich auch im Vorfeld der Bundestagswahl hätten nun auch die Königsteiner Grünen den Klimaschutz für sich entdeckt. Das sei erfreulich, so Majchrzak. Folgerichtig stellten die Grünen einen Antrag, mehr Klimaschutzaspekte in Beschlussvorlagen zu berücksichtigen, beispielsweise bei jedem Vorschlag zu dokumentieren, ob er für das Klima gut, neutral oder schädlich sei. Das höre sich zwar schön an und sei öffentlichkeitswirksam, nütze dem Klima jedoch in keiner Weise. Nicht über Klimaschutz reden, sondern Klimaschutz leben: Das sei die Devise der ALK.

Daher hat sich ALK-Magistratsmitglied Gabriela Terhorst als Dezernentin für Grünpflege in den letzten Jahren dafür stark gemacht, dass in die Bebauungspläne Listen von klimaresilienten Pflanzenarten eingearbeitet werden. Die Gestaltung der Parkanlagen und die Schaffung von Blühflächen, die dem Insektenschutz dienen, gehen ebenfalls auf ihre Initiative zurück. Zusammen mit der Verwaltung und dem Betriebshof wird dies erfolgreich umgesetzt. Auch dass Königstein Mitglied in den Bündnissen „Klimakommunen“ und „Kommune für biologischen Vielfalt“ wurde, sei von Terhorst vorangetrieben worden. Die energetische Förderung der Sanierung des „Haus der Begegnung (HdB)“ mit dem damit verbundenen „Green Building Award“ wurde ebenfalls von ihr initiiert.

Die jüngsten konkreten Anträge der ALK zum Umweltschutz waren die mehrheitlich beschlossene Zisternensatzung und die Errichtung von Trinkbrunnen. Die Trinkbrunnen werden entsprechend des Klimaschutzplans 2025 vom Land gefördert.

Die Königsteiner Kommunalpolitik sei sich somit längst einig, dass mehr für Klima- und Umweltschutz getan werden müsse und unternehme bereits jetzt im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechende Anstrengungen, unterstreicht Majchrzak. Dafür brauche es nicht den erhobenen Finger der Grünen.

Der nächste Schritt für mehr Klimaschutz werde durch die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes erfolgen. Nur, wenn eine Kommune solch ein Konzept aufweise, könnten klimaschützende Vorgaben, zum Beispiel bei Bauprojekten, auch eingefordert werden.



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