ALK: Der Verkehr dreht durch

Königstein
– Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) bedauert die mehrheitliche Entscheidung des Magistrats der Stadt Königstein, dem Wunsch von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) zu folgen und bei der Neugestaltung der Innenstadt die Fahrtrichtung um die Konrad-Adenauer-Anlage (KAA) zu drehen.

Auf Nachfrage der ALK, aus deren Sicht dies die schlechteste Lösung der vier vorgestellten Varianten ist, welche Variante das Planungsbüro favorisiere, erhielten die Ausschussmitglieder die Antwort, dass man als Planungsbüro den politischen Vorgaben folgen müsse und folglich keiner Variante den Vorzug gebe. Dennoch war bei der Vorstellung der Alternativen nach Auffassung der ALK erkennbar, dass das Planungsbüro eine Verkehrsdrehung für problematisch hält. Zwar habe Bürgermeister Helm an dieser Stelle die Ausführungen des Planers unterbrochen, doch dass die Schleppkurve der Busse/Gelenkbusse beim Rechtsabbiegen problematischer sei als beim Linksabbiegen und das Anfahren in der steilen Klosterstraße ein Problem für die Busfahrer werden dürfe, könne auch ein Bürgermeister nicht abstreiten. Nicht zu vergessen den Fußgängerüberweg in der Mitte des Anstiegs, an dem Busse auch im Winter halten und wieder anfahren müssen.

Die ALK hätte sich eine Verkehrsplanung mit einer Sicht von außen gewünscht, bei der die politischen Vorgaben nicht nur geprüft, sondern auch kritisch bewertet werden. Denn nur so komme man auf eine neutrale und die beste Lösung für die Stadt, resümiert Ostermann.

Keine der Varianten führe zu einer Entlastung der heute schon hoch belasteten Knotenpunkte Adelheidstraße-Klosterstraße, Hauptstraße-Wiesbadener Straße und Adelheidstraße-Frankfurter Straße. Im Gegenteil: Busse, die an Kreuzungen die Gegenspur zum Einbiegen mitbenutzen müssten, führten zu mehr Behinderungen.

Die durch die Bürgermeister-Variante entfallenden Parkplätze in der Georg-Pingler-Straße, am kleinen Parkplatz und in der Adelheidstraße (hier sollen die neuen Bushaltestellen entstehen), werden über kurz oder lang zu dem von Bürgermeister Helm gewünschten Parkdeck führen, auch wenn dies derzeit nicht explizit erwähnt werde. Diese Salamitaktik sei bereits bei früheren Projekten zum Einsatz gekommen. Noch vor einem Jahr habe Helm das Parkdeck in der Konrad-Adenauer-Anlage mit aktuell fehlenden Parkplätzen begründet.

Das bereits 2009 von der ALK vorgelegte Konzept sei leider vom Planungsbüro nicht geprüft worden. Einige darin enthaltene Vorschläge, wie die beidseitig befahrbare Adelheidstraße, die Verlängerung der Fußgängerzone und ein Parkleitsystem, habe die Stadt bereits übernommen und in Teilen umgesetzt.

Das Helm-Konzept sehe vor, dass die Ein- und Ausfahrt für den Parkplatz nur an einer Stelle in der Hauptstraße erfolgen solle. Hier werde das Verkehrsaufkommen unnötig erhöht. Dies führe nicht zur gewünschten Entlastung der Hauptstraße. Man erinnere sich nur an die teilweise chaotischen Verhältnisse, die entstanden waren, nachdem Bürgermeister Helm in alleiniger Verantwortung als Leiter des Ordnungsamtes versucht hatte, die Verkehrsführung am Parkplatz zu ändern und diese nach Bürgerprotesten zum Teil wieder zurückgenommen werden mussten.

Um den Ausweichverkehr rund um die KAA zu reduzieren, habe die ALK vorgeschlagen, den Verkehr vom kleinen über den großen Parkplatz zur Hauptstraße als einziger Ausfahrt zu leiten. Schließlich fahre man nur um die Konrad-Adenauer-Anlage herum, um einen Parkplatz zu finden – wer keinen Parkplatz finde, fahre eben an der Hauptstraße wieder heraus. Bei dieser Lösung könne die Hauptstraße und ein Großteil der Georg-Pingler-Straße als Fußgängerzone mit ausschließlichem Bus- und Taxiverkehr genutzt werden. Das so etwas gut ginge, beweise Bad Homburg.

Das kostengünstige Konzept der ALK, das den Verkehr rund um die KAA reduziere, könne schnell und ohne große bauliche Veränderungen umgesetzt werden. Somit könne das Geld in eine schöne Gestaltung des großen Parkplatzes, der Konrad-Adenauer-Anlage und des Kapuzinerplatzes investiert werden, so Ostermann. (hhf)



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