Anhaltende Trockenheit sorgt für Niedrigwasser in den Gewässern im Hochtaunuskreis

Wenn der Bach nicht mehr läuft, sondern zu einer Pfützen-Kette mutiert, wird es auch für die Lebewesen darin eng. Foto: HTK

Hochtaunus (kw) – Die seit mehreren Wochen anhaltende Trockenheit bei gleichzeitig hohen Temperaturen hat bei zahlreichen Gewässern im Hochtaunuskreis bereits zu kritischen Niedrigwasserständen oder gar abschnittsweisem Austrocknen der Bachbetten geführt. Bereits geringfügige Entnahmen können deshalb nachteilige Auswirkungen auf die Gewässerökologie und damit auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen haben.

Aus diesem Grund sollte derzeit auf eine Wasserentnahme aus den Bächen, um Flächen der Landwirtschaft, des Gartenbaus oder von Haus- und Kleingärten zu bewässern, verzichtet werden, appelliert der Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Thorsten Schorr.

„Nach den aktuellen Wetterprognosen ist in den kommenden Tagen nicht mit abflussrelevanten Niederschlagsmengen zu rechnen. Lokale Regenschauer tragen nur kurzzeitig zu einer Entspannung der niedrigen Wasserstände bei“, ergänzt der Fachbereichsleiter Thomas Golla vom Wasser- und Bodenschutz des Landkreises. „Vor allem in kleineren Gewässern ist bei der langanhaltenden Trockenheit schnell die Grenze überschritten, bei der für die Lebewesen im oder am Gewässer kein oder zu wenig Wasser übrig bleibt und dadurch große Schäden entstehen.“

Die geltenden Wassergesetze räumen den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des so genannten Eigentümer- und Anliegergebrauchs zwar umfangreiche erlaubnisfreie Nutzungsmöglichkeiten an Gewässern ein, doch sind diese Rechte unter die Vorbehalte gestellt, dass keine wesentliche Verminderung der Wasserführung oder Beeinträchtigung des Wasserhaushalts zu erwarten ist.

Aufgrund der angespannten Lage zeichnet sich jedoch ab, dass der Kreis in den nächsten Wochen voraussichtlich eine so genannte Allgemeinverfügung erlassen wird, die den Gemeingebrauch sowie den Eigentümer- und Anliegergebrauch im Hinblick auf die Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewässern beschränkt.

Weitere Informationen über Pegelstände und Entwicklung in den Gewässern können im Internet der Hessischen Landesanstalt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG) abgerufen werden unter www.hochwasser-hessen.de/hochwasserportal-hessen.html.



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