Berufsinformation der Rotarier – Die Welt steht uns offen, alles ist möglich

Königstein
(kw) – „Die Welt steht uns offen, alles ist möglich“ – das mag das Gefühl nach erreichtem Schulabschluss, vor allem mit bestandenem Abitur, sein. Viele Schülerinnen und Schüler werden aber vermutlich etwas nüchterner an die Planung der Folgephase herangehen und auch die unverbesserlichsten Optimisten werden sich bereits früher Gedanken machen, was „dann kommt“, als erst mit dem Abitur in der Tasche! Dabei hilft unter anderem der Berufsinformationstag, den die Rotary-Organisation am 8. November erneut bundesweit und der Rotary Club Bad Soden-Königstein zum wiederholten Male im Taunusgymnasium in Königstein durchgeführt hat. Überraschenderweise war der Zuspruch der Schülerinnen und Schüler geringer als in früheren Jahren. Aber ein häufiger Wechsel an den Beratungstischen sorgte doch für gut über einhundert Gespräche. Mehr oder weniger gut vorinformiert, wollten die jungen Leute schon Details wissen: Tätigkeitsinhalte, Mobilitätsvoraussetzungen, Qualifikationsanforderungen, relativ neu: Auch Fragen zur Work-Life-Balance und zu Vergütungen wurden verstärkt gestellt.

Auffallend: Geprägt durch einen strukturierten Fächerkanon in der Schule und verstärkt durch die Aufgabe, für den weiteren akademischen Ausbildungs- und Berufsweg wieder ein „Fach“ zu wählen, war die fachlich-inhaltliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler sehr hoch. Kaum jemand fragte nach Querschnitts- oder sogenannten Schlüsselqualifikationen, die aber mindestens genauso wichtig sind wie fachliches Know-how und methodische Fähigkeiten. Gemeint sind z.B. Fähigkeiten wie: aktives Zuhören, in Zusammenhängen denken, Sprachgewandtheit und gute Ausdrucksfähigkeit.

Die meisten Berufe erfordern in unserer hochentwickelten und stark dienstleistungsgeprägten Volkswirtschaft ein hohes Maß an Kommunikation und Interaktion mit anderen. Sich dafür zu rüsten ist ebenso wichtig wie fachliches Lernen.

Am Dienstagabend bot der Rotary Club Vertreter von 22 Berufsfeldern auf. Die Skala reichte buchstäblich von A wie Architektur bis Z wie Zoo – und auch dazwischen waren fast alle Buchstaben besetzt. Es gab Chemie/Pharma, Lebensmittelindustrie, Goldschmiede, Immobilienwirtschaft, Ingenieurwesen, Jura, BWL, soziale Berufe, Medizin und Zahnmedizin, Maschinenbau, öffentlicher Dienst, Strategieberatung, Versicherung. Waren stark übereinstimmende Interessenschwerpunkte der Schülerinnen und Schüler erkennbar? Nach dem lebhaften Gesprächsgeschehen an den verschiedenen Tischen zu urteilen: glücklicherweise nein! Um ein Bonmot zu gebrauchen: Wir werden uns auch in Zukunft nicht alle nur gegenseitig die Haare schneiden. Manch intensives Gespräch führte auch zu einem durchaus überraschendem Ergebnis. Zum Beispiel bekräftigte eine Schülerin nach ausführlicher Information über den Öffentlichen Dienst und Jura: „Nö, da bleibe ich bei Bio!“ Auch eine bestätigte Negativauslese ist ein schöner Erfolg!

Foto: Rotary Club Bad Soden-Königstein



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