Die Burg wird dreisprachig – Neuer Flyer zur Festungsruine Königstein

Königstein
(kw) – Die „Aktionsgemeinschaft“ der drei Königsteiner historischen Vereine (Neuer Königsteiner Kreis e.V.; Verein für Heimatkunde e.V. Königstein, Denkmalpflege Königstein e.V.) legte ihre ersten Arbeitsergebnisse vor: „Ruine de la Forteresse de Königstein“ ist der französische Titel eines neuen Flyers zur Festungsruine, der am 10. Oktober im Rahmen einer vereinsinternen Führung auf der Festungsruine vorgestellt wurde: „Nachdem ja schon lange Zeit unser traditioneller Burgführer an der Festungsruine nicht mehr zu bekommen ist“, erläutert Rudolf Krönke, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde, „haben wir uns nun zu einer zeitgemäßen Variante der Besucherinformation entschlossen.“ Das Ergebnis ist ein vierfarbiger Flyer, der in deutsch, englisch und französisch erscheinen wird und die wichtigsten historischen Daten und Gebäudeerläuterungen der Festungsruine umfasst. „Dabei war es uns wichtig, den Besuchern auch einen praktikablen Grundriss mitzugeben“, ergänzt Christoph Schlott, Vorsitzender des Neuen Königsteiner Kreises, „denn alle bisherigen Pläne sind Adaptionen des sogenannten ‚Thomas-Planes‘ von 1796, der natürlich Eintragungen enthält, die heute nicht mehr existieren.“ Der neue Plan zeigt nun also den tatsächlichen Ist-Zustand, greift aber in den Bezeichnungen der architektonischen Details auf die historische Vorlage des ‚Mangin-Planes‘ von 1791 zurück: „Uns kam es darauf an, den Besuchern die Begriffe nahezubringen, die nun einmal historisch überliefert sind und die auch im 18. Jahrhundert schon in Gebrauch waren. Die heutigen Bezeichnungen sind zum Teil Fantasie-Produkte der Romantik oder im Kontext des Burgfestes entstanden und für einen historischen Rundgang natürlich nicht hilfreich.“ So wird aus dem ‚Dunklen Bogen‘ also wieder die ‚Große Galerie‘ und aus dem ‚Festplatz‘ der ‚Paradeplatz‘. Der ‚Burghof‘ mutiert zum ‚Schlosshof‘ und man erfährt nun auch, wo der ‚Backofen‘ gestanden hat.

Zum ersten Mal ist eine komplette Rekonstruktion der Festung um 1790 zu sehen und zum ersten Mal gibt es Grundrisse der unterirdischen Kasematten. „Erst wenn die neue Detailvermessung der Hochschule Rhein-Main im Jahr 2022 beendet sein wird, können wir dann auch diesen Plan endlich durch einen modernen, ganz exakten ersetzen“, fügte Schlott an. „Uns ist die Verfügbarkeit des Flyers an jedem Ort wichtig“, erläuterte Krönke, „daher findet man ihn sowohl gedruckt in drei Sprachen, wie auch als Download auf der neuen Internetseite www.koenigstein-museum.de. Dieser Flyer ist sozusagen die transportable Ausgabe unserer neuen Ausstellung zur Festung im Burg- und Stadtmuseum.“

„Weitere Flyer werden folgen: Wir haben uns den einen oder anderen Themenflyer auf die Agenda unserer neuen Aktionsgemeinschaft gesetzt.“ ,kündigte die Vorsitzende des Denkmalpflege-Vereins Ellengard Jung an: „Da wird die Geschichte des Gefängnisses ebenso eine Rolle spielen wie die glanzvolle Zeit der Renaissance-Residenz oder die staufische Burg.“

Die drei Vereine verstehen ihre zukünftigen Maßnahmen als Service-Leistungen für die Königsteiner und die Besucher der Stadt. „Praktikabel, preiswert und Informationen, die möglichst über das Internet zu beziehen sind. Das ist die gemeinsame Linie, die wir verfolgen“, resumiert Krönke: „Der Anfang ist gemacht.“

Foto: Neuer Königsteiner Kreis e.V.



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