CDU Königstein fragte nach: Wann kommt die neue Grundschule?

Königstein (kw) – Wann kommt die neue Grundschule? Wie wird sie aussehen, und was machen die Kinder während der Bauzeit? Da Schule immer die Sache des Kreises ist und dort über die Belange aller Schulen im Hochtaunus entschieden wird, hat die Königsteiner CDU Landrat Ulrich Krebs zum Gespräch gebeten und nachgefragt. Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh und CDU-Vorstandsmitglied Anja Lingner, beide Mütter von Kindern im Grundschulalter, wollten es genau wissen, denn die Grundschule Mitte ist neben dem neuen Kindergarten eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Stadt.

Zeitfenster steht fest

Zum Thema, wann der Abriss beziehungsweise der Neubau geplant ist, konnte Landrat Krebs schon ein Zeitfenster nennen. Der Landrat sagte: „Wir gehen davon aus, dass der Architektenwettbewerb noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann, sodass wir einen Entwurf, den wir umsetzen wollen, prämieren. Dann setzt sich eine entsprechende Feinplanung, eine Ausführungsplanung daran und ich bin zuversichtlich, dass wir in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, entweder nach den Sommerfeien oder nach den Herbstferien, beginnen können. Die bestehenden Gebäude müssen bis dahin abgerissen und alle Vorbereitungen für den Neubau getroffen worden sein. Zurzeit gehen wir davon aus, dass wir mit den Abbrucharbeiten gegen Ende des Jahres 2022 beginnen. Dann schließt sich natürlich die Bauzeit an. Diese kann man mit gut zwei Jahren berechnen. Ich hoffe, dass wir zügig mit dem Bau vorankommen.“

Übergangszeit

Als Übergangslösung für die Kinder ist im Augenblick von Seiten des Kreises angedacht, dass auf den Schulgrundstücken am Kreisel eine entsprechende Schulmöglichkeit geschaffen werden könne. Entweder solle, wie damals in Mammolshain, ein Fertiggebäude, ein Containergebäude für die Bauzeit aufgestellt werden oder es würden Räume genutzt, die schon vorhanden seien. „Das muss man feinjustieren und miteinander abstimmen, und da werden wir mit der Stadt gemeinsam ein Konzept vorlegen“, so Krebs.

Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh fragte: „Wie muss man sich eigentlich unter den Containern vorstellen?“ Die Antwort ist beruhigend für die Eltern: „Das sind natürlich keine Baucontainer, sondern das sind Fertigelemente, die speziell für Schulen gebaut werden. Ich hatte es vorhin ja schon angesprochen, wir hatten seinerzeit in Mammolshain ein solches Gebäude eingesetzt, was auch gut angekommen und gut genutzt worden ist.“ Erfahrungen hat der Kreis hier auch bei der aufwendigen Sanierung des Kaiserin Friedrich Gymnasiums in Bad Homburg gesammelt. Krebs: „Man wird da eigentlich keinen großen Unterschied merken, sondern es wird ganz normaler Unterricht, auch mit allen räumlichen Möglichkeiten, die man aus einem richtigen Schulgebäude kennt, ermöglicht.“ Sollte die Übergangslösung an der Friedrich-Stolze-Schule entstehen, würden allerdings für die kleinen Grundschüler und die Jugendlichen jeweils eigene Pausenbereiche geschaffen werden, damit keine Gruppe beeinträchtigt oder gestört würde.

Schulwegekonzept

Auch das Schulwegekonzept „Sicher zur Schule“ würde angepasst werden. Vorstandsmitglied Anja Lingner wollte wissen, wie das Wegekonzept, zum Beispiel zwischen der Friedrich-Stolze Schule oder der Übergangslösung zum Hort, geplant ist? „Das sind ja doch relativ kleine Kinder, und die Schulen am Kreisel liegen an einer recht befahrenen Stelle“, so die Mutter zweier Kinder. Landrat Krebs: „Zuständig ist hier natürlich das Ordnungsamt der Stadt Königstein. Wir werden uns aber rechtzeitig, bevor ein Übergangsbetrieb an einem anderen Standort ermöglicht wird, mit der Stadt und der Schulgemeinde abstimmen, wie wir hier ein gutes Angebot machen können, wie wir die berechtigten Sorgen der Eltern aufnehmen können. Mir ist auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler ihre Schule zu Fuß erreichen können. Da muss man sehen, wie man das konkret umsetzen kann, aber das wird dann, wenn ein Quartier steht, gemeinsam erarbeitet werden.“

Raumkonzept

Die neue Schule wird im Moment vierzügig geplant pro Jahrgangsstufe. Das heißt, bei einer Grundschule von Jahrgangsstufe eins bis vier sind das 16 Klassen. Dazu kommen die entsprechenden Fachräume. Krebs: „Was für einen Neubau ganz wichtig ist: Wir werden auch Differenzierungsräume schaffen können. Das heißt, wir werden den einzelnen Klassen auch Differenzierungsräume zuordnen können und damit modernen Unterricht, wie wir ihn im 21. Jahrhundert kennen, ermöglichen.“

Eigene Sporthalle

Die tolle Nachricht: Der Neubau wird erstmals die Errichtung einer richtigen Sporthalle mit den Maßen 15 x 27 Meter ermöglichen. Beim Architektenwettbewerb wird Wert darauf gelegt werden, dass dort eine Vereinsnutzung der Halle in den Abendstunden möglich sei. Krebs: „Ich denke, das ist ein großes Plus, auch für die Kernstadt Königstein, dass wir das hier im Kernstadtbereich anbieten können, und das ist sicherlich auch eine Chance und eine große Förderung unserer Vereine.“ Außerdem soll der Schulhof in seiner ganzen Fläche erhalten bleiben. Der Landrat sagte: „Ich bin gespannt, was jetzt für Modelle kommen werden, aber bin sehr zuversichtlich aus Wettbewerben, die wir an anderen Schulen haben, dass wir gute Ideen bekommen werden.“ Die Herausforderung für die Planer wird sein, dass die Schule auf dem bestehenden Grundstück entstehen wird und keine weiteren Flächen dazukommen werden.

Betreuungszentrum

Für Stadtverbandsvorsitzende Hogh wäre ein Betreuungszentrum wichtig. Daraufhin antwortete der Landrat: „Wenn Stadt und Kreis sich einigen - und ich bin zuversichtlich - wird selbstverständlich ein Betreuungszentrum integriert werden.“ Der Kreis rechnet mit vier Betreuungsräumen für bis zu 30 Kinder pro Betreuungseinheit, dazu wird eine Mensa geplant.

Dann noch das Thema Ganztagsschule, deren Möglichkeit die CDU-Frauen berücksichtigt haben wollten. Krebs antwortete: „Hier kann zu jeder Zeit eine Ganztagsschule entstehen.“

Zum Schluss war der CDU-Chefin aus Königstein die Beteiligung der Bürger wichtig. Hogh: „Wann werden die Ergebnisse des Architekturwettbewerbes vorgestellt, und ist es auch trotz Corona möglich, dass man als Eltern teilnehmen kann bei dieser Präsentation?“ Krebs sagte: „Es ist vorgesehen, dass die Ergebnisse, wenn die Coronaauflage es zulässt, noch in diesem Jahr präsentiert werden, sobald das Preisgericht getagt hat. Es ist in der Regel bei Wettbewerben so, dass die prämierten Arbeiten, auch der Siegerentwurf, der dann gebaut werden soll, eine Zeit lang danach ausgestellt werden. Das werden wir auch mit den Coronaauflagen in Königstein umsetzen können, so haben die Eltern in den Tagen danach die Möglichkeit, sich den Siegerentwurf anzuschauen.“



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