CDU überrascht von FDP-Aussagen Hogh: „Ärger kein kluger Ratgeber“

Königstein – Die jüngste Pressemitteilung der Königsteiner Liberalen gibt wiederum dem Stadtverband Christdemokraten (CDU) Anlass zur Sorge über den Zustand der FDP in der Kur- und Burgenstadt, die ihrerseits nicht an Kritik an der CDU spart (siehe Bericht dazu in dieser Ausgabe).

„Kritik ist völlig in Ordnung, wenn sie denn konstruktiv ist“, kommentiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Hees. „Die weitere Attacke der FDP ist völlig über das Ziel hinausgeschossen“, stellt er im weiteren Verlauf heraus. Die Königsteiner Christdemokraten hätten bereits im Wahlkampf und in den Wochen danach viel aus Richtung der FDP einstecken müssen, aber deren jüngsten Äußerungen wolle die Union nicht unkommentiert lassen.

„Wer anderen ‚vergeigte Chancen‘ vorhält, sollte selbst nicht nur virtuos geigen können, sondern er sollte vielmehr auch die große Klaviatur der Kommunalpolitik beherrschen“, unterstreicht die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh. Nach der Kommunalwahl sei die CDU in der Tat eine Zusammenarbeit mit der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) eingegangen; in der Politik kein ungewöhnliches Vorgehen, „dass man als Partei das Wahlergebnis zugrunde legt und mögliche Konstellationen der Zusammenarbeit mit anderen Parteien auslotet.“ Dass die FDP enttäuscht über die Entscheidung der CDU sei, könnten die Christdemokraten einerseits nachvollziehen. „Andererseits wäre die FDP gut beraten, wenn sie ihr eigenes Handeln hinterfragt“, kritisiert Hogh.

„In den vergangenen Wochen und während des Wahlkampfes hatte die FDP mehrfach die CDU als ihren Gegner ausgemacht. Diesen Umgang unter bisherigen Partnern haben wir natürlich nach der Wahl mit in die Waagschale gelegt. Die Tonart der neuen FDP-Spitze waren wir in der Vergangenheit nicht gewohnt und dies hat bereits in den letzten Monaten des alten Vierer-Bündnisses zu einigem Kopfschütteln geführt“, legt die CDU-Frontfrau dar. Verwundert sei die CDU zudem über die Tatsache, dass der ALK vorgeworfen werde, das Amt des Stadtverordnetenvorstehers übernommen zu haben, stellte die FDP doch selbst einen Kandidaten für dieses Amt in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung; exakt jenes Amt, was die FDP nun despektierlich als „Morgengabe“ für die ALK bezeichne.

Hogh weiter: „Augenscheinlich ist auch, dass man sich seitens der FDP auch auf die Person des Ersten Stadtrates Jörg Pöschl eingeschossen hat, der für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement in dieser Position auch Lob von anderen politischen Parteien und Gruppierungen erhält.“

Im Gegensatz zur FDP, die sich in ihrer Pressemitteilung mit teils fragwürdigen Thesen zum kommunalpolitischen Berater von ALK und CDU aufschwinge, wolle sich die CDU den Sachthemen widmen. Gemeinsam mit Vertretern der ALK stünden Gespräche an, um die bereits angekündigten Ziele der thematischen Zusammenarbeit klar zu definieren. „Es wäre sicherlich der Sache dienlich, wenn die FDP in ihrer momentanen Neufindungsphase wieder zu einer sachlichen und konstruktiven Zusammenarbeit zurückfindet. Die Tür hierfür mit uns steht für die FDP immer offen. Allerdings helfen die verbalen Rundumschläge sicher nicht, das zuletzt deutlich beschädigte Vertrauensverhältnis zwischen CDU und FDP-Spitzen nachhaltig zu verbessern“, so Fraktionschef Alexander Hees abschließend. (pu)



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