Königstein (kw) – Bei der Chorgemeinschaft Königstein 1860 geht es nicht immer nur musikalisch zu, sondern auch geselliges Beisammensein steht im Vereinsleben der Sängerinnen und Sänger im Vordergrund.
Noch vor den der Corona-Krise geschuldeten Beschränkungen unternahmen 20 aktive Mitglieder der Chorgemeinschaft Königstein 1860, darunter auch unterstützende passive Mitglieder, einen sonntäglichen Ausflug in die Nachbarschaft nach Idstein. „Zu diesem Ausflug hat uns die Austragung eines Gesangswettbewerb im Jahr 1949 angeregt, an dem auch der Chor unseres heutigen Vereins in Idstein teilnahm“, gewährt der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Stefan Seidel, einen Einblick in die Intention.
Mit guter Laune und musikalisch beschwingt bestiegen die Teilnehmer den Linienbus 223 am Königsteiner Busbahnhof und begaben sich auf die Spuren der Vorgänger zum Zielort. In Idstein angekommen, erwartete die Sängergruppe eine Stadtführung durch das historische Stadtensemble. Die Gruppe zeigte sich auf dem Weg durch die Altstadt beeindruckt über das, was Idstein geschichtlich zu bieten hat. Bis 1721 war Idstein Residenzstadt der Grafen und Fürsten von Nassau-Idstein. Das spiegelt sich an den noch heute pittoresken zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 15. bis zum 18. Jahrhundert wieder. Vorbei am „Schiefen Haus“, das 1698 erbaut wurde, führte der Weg durch enge Gassen und sogenannte „Ahle“ zum Schloss und zum sagenumwobenen Hexenturm, der 1170 als Bergfried errichtet wurde und heutiges Wahrzeichen der Stadt ist.
Im Juli 1949 wurde besagter Gesangswettbewerb ausgetragen, mit dabei die Sänger der damaligen „Concordia“ (Teil der heutigen Chorgemeinschaft). Damals entstand ein Gruppenfoto des Königsteiner Chors vor dem historischen Idsteiner Rathaus. Genau an dieser Stelle vor der Rathausmauer stellten sich sieben Jahrzehnte später die heutigen Mitglieder der Chorgemeinschaft 1860 auf und hielten den Ausflug für die Nachwelt fest. „Es war für uns schon ein bewegender Moment, 70 Jahre später an der gleichen Stelle ein Foto aufzunehmen“, hebt Stefan Seidel heraus. Zu seiner großen Freude hat der Verein nichts von seiner Lebendigkeit verloren.
Bevor es am Abend des Ausflugtages mit dem Linienbus wieder Richtung Heimat ging, ließ die Gruppe den erlebnisreichen Tag im Restaurant „Felsenkeller“ ausklingen. Dort gaben die Gastgeber Franziska und Lars Kochendörfer Einblicke in die Apfelweinkelterei und führten die Gruppe durch die alten Gewölbekeller, in denen das in eigener Herstellung erzeugte „Stöffche“ in großen Holzfässern lagert. Selbstverständlich gab es auch eine Gelegenheit für eine Kostprobe des hessischen Nationalgetränks.
Wie mehrfach berichtet, feiert die Chorgemeinschaft Königstein 1860 in diesem Jahr ihren 160-jährigen Geburtstag mit vielen Aktivitäten. Informationen dazu, Einblicke in die Vereinsarbeit sowie in die Vereinsgeschichte, bietet die Homepage www.chorgemeinschaft1860.de.
