„Cool“ bleiben: Wildtiere wissen, wie es geht

Die Sommer werden immer heißer: Während es Menschen an Seen und in Freibäder zieht, haben Wildtiere zahlreiche Strategien gegen sommerliche Hitze entwickelt. Die Sonnenbrille wurde dem Fuchs dennoch von einem Menschen „aufgesetzt“. Grafik: Rolfes/DJV

Sommerland (kw) – Die großen Ferien liegen nicht zufällig im Sommer, denn dann sind lernfeindliche hohe Temperaturen angesagt. Während Menschen ins Freibad flüchten oder sich in klimatisierte Räume zurückziehen, sind viele Wildtiere der Hitze ausgesetzt. Zwar sind die meisten gut angepasst, andauernd hohe Temperaturen und Trockenheit bedeuten allerdings Stress. Jägerinnen und Jäger helfen etwa mit künstlich angelegten Wasserstellen. Davon profitieren auch viele Insekten- oder Vogelarten. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Erholungssuchende zudem, Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen: Zusätzlicher Stress, etwa durch nicht angeleinte Hunde, sollte vermieden werden.

Um bei sommerlicher Hitze „cool“ zu bleiben, haben viele Wildtiere clevere Strategien entwickelt: Wildschwein, Hirsch und auch mancher Dachs lieben den Abstecher ins kühle Nass, gern kombiniert mit einer dicken Schlammpackung. Diese kühlt und hält zugleich lästige Mücken, Bremsen und Zecken fern. Andere Wildtiere wie Kaninchen oder Fuchs ziehen sich in ihre kühlen, unterirdischen Baue zurück und halten Mittagsschlaf, wenn die Sonne am höchsten steht. Der Hase, ein Steppenbewohner, lebt oberirdisch in sogenannten Sassen und nutzt seine gut durchbluteten, langen Löffel als Klimaanlage: Überschüssige Wärme wird über die dünne Haut abgegeben.

Die Bewegungsaktivität der Tiere wird bei Hitze auf ein Minimum reduziert. Ausnahme ist das Reh: Auch bei hohen Temperaturen zeigt der Rehbock im Juli und August Ausdauer, wenn er seine auserwählte Ricke über große Distanzen verfolgt. Grund dafür ist die Paarungszeit. Andere Wildtiere sind hingegen weniger anpassungsfähig, etwa der Igel. Die stacheligen Waldbewohner leiden stark unter den hohen Temperaturen. Um ihnen im Garten zu helfen, empfiehlt der DJV, täglich ein flaches Gefäß mit Wasser bereitzustellen. Ein Stöckchen darin verhindert, dass hineingefallene Insekten ertrinken. Hier wird man dann auch des Öfteren Vögel beobachten können, doch Vorsicht: Sind Katzen im Garten, empfiehlt es sich, weitere Vogeltränken so anzubringen, dass sie für diese unerreichbar sind, während die Igel ihr Wasser zum Beispiel auch unter der Hecke finden.



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