„Danke!“

Brigitte Mayr, Am Wickenstück, bricht eine Lanze für die jüngeren Generationen mit einer Aufzählung, die beinahe ein Gedicht sein könnte:

Ich finde, es ist für uns Ältere an der Zeit, einmal allen Jüngeren von ganzem Herzen zu danken! Denn seit sich herausgestellt hat, dass das Virus auch bei uns große Teile der Bevölkerung anstecken wird, tut ihr viel, um uns Ältere vor Ansteckung zu schützen. Und damit habt ihr schon längst angefangen, bevor es für alle verbindliche Regeln gab!

Ihr habt eure Kontakte von Tag zu Tag mehr eingeschränkt – der Verzicht auf Treffen mit Freunden ist bestimmt vor allem für Alleinstehende und Jugendliche sehr schwer.

Ihr müsst es nun jeden Tag schaffen, eure Kinder ganztägig zu betreuen – obwohl ihr gleichzeitig zu Hause arbeiten sollt.

Oder ihr müsst die Kinderbetreuung irgendwie anders organisieren, weil ihr für eure Arbeit das Haus verlassen müsst – leider ohne unsere großelterliche Hilfe.

Vielleicht müsst ihr sogar Angst haben, eure Arbeit zu verlieren.

Ihr verzichtet auf Kino, Theater, Konzerte und andere Freizeitbeschäftigungen, die euch sonst Freude machen.

Ihr bietet uns Hilfe beim Einkaufen an, damit wir uns möglichst keiner Ansteckungsgefahr aussetzen.

Und niemand hat sich bisher bei uns beschwert!

Natürlich werden auch Jüngere davon profitieren, wenn durch das Virus nicht alle gleichzeitig ärztliche Hilfe brauchen. Ganz abgesehen davon, dass die Krankheit auch bei Jüngeren schwerer verlaufen kann, mit oder ohne Vorerkrankungen. Auch Menschen in mittlerem Alter können einen Herzinfarkt bekommen oder einen Unfall haben. Dann ist es gut, wenn die Krankenhäuser nicht völlig überlastet sind und jemand Zeit für euch hat.

Wir sind froh, in einem Land zu leben, in dem diese außerordentliche Solidarität möglich ist.

Und wir hoffen von ganzem Herzen, dass wir es alle gemeinsam schaffen, diese Zeit gut durchzustehen.



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