Weitere Details zum Grünstreifen Sodener Straße

Dieser Anblick sorgt derzeit für hochkochende Emotionen. Foto: privat

Königstein (kw) – Entlang der Bundesstraße 8/ B 519 Richtung Bad Soden/ Kelkheim findet derzeit, wie berichtet, nach Angaben der Stadtverwaltung eine Umgestaltung des Grünstreifens statt. Den nach wie vor laut werdenden kritischen Stimmen entgegentretend, hat die Verwaltung noch weitere Infos zur Maßnahme präsent.

Im ersten Abschnitt wird demnach ein Basaltschotterbett in Abschnitten mit Pampasgras und rosa Rugosa-Rosen in Kübeln gesetzt. Zwischen den Abschnitten werden Findlinge abgelegt. Durch die gleichmäßigen Abschnitte soll die Fahrgeschwindigkeit auf der schnurgeraden Strecke besser wahrgenommen werden. Durch diese aufwendige Bauart wird sich eine langjährige Überlebenschance für die Pflanzen versprochen, da man das Befahren verhindern und das Streusalz abhalten möchte. Im zweiten Abschnitt wird die Erde gelockert und rosa Rugosa-Rosen in Heckenform gesetzt. Mit dieser einfachen Bauart soll beobachtet werden, wie sich die ungeschützten Pflanzen entwickeln.

Rosa rugosa

Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) ist eine frostharte, gesunde Wildrose, die den ganzen Sommer über blüht. Sie ist besonders in den kälteren Regionen Ostasiens zu finden. Ihr Heimatgebiet erstreckt sich von Nordchina über Korea bis Japan. In ihrer Heimat wächst sie auf sandigem Boden und in Küstennähe. In Deutschland kennt man Rosa rugosa auch als Apfelrose, Dünenrose oder im Norden als Sylter Rose. Die Winterhärte und der angenehme Duft machte die Kartoffelrose bei den Züchtern besonders beliebt.

Pampasgras

Die Blätter des horstbildenden Grases werden nur etwa 80 Zentimeter hoch, die Blütenrispen können aber durchaus Wuchshöhen von bis zu 250 Zentimeter erreichen. Die einzelnen Blätter sind graugrün, schmal, scharfkantig und wintergrün. Sie sind recht steif, hängen aber im oberen Bereich bogig über. Seinen Höhepunkt hat das Pampasgras während seiner Blütezeit ab August und dann bis weit in den Winter hinein, wenn sich die prächtigen Blütenrispen, die optisch leicht an Staubwedel erinnern, über dem Laub erheben.

ALK irritiert

Neben Kritikern aus der Bevölkerung meldet sich auch die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) zu Wort, die sich über diese Art der „Bepflanzung“ in Stein und Kunststoff verwundert zeigt, zumal es nach Worten der Co-Fraktionsvorsitzenden Nadja Majchrzak vorab diesbezüglich keinerlei Informationen gegeben habe.

Auch die Autofahrer habe die Baumaßnahme während der Hauptberufsverkehrszeit überrascht. Dass die Einrichtung des Schotterstreifens für viele Fragen sorge, bestätigten die Zuschriften, die die ALK erreichten.

Für eine Verschönerung der viel befahrenen Ausfallstraße vom Kreisel her könne man sich, so Majchrzak weiter, gelungene und pflegeleichte Beispiele in benachbarten Städten ansehen, so die Zuschrift einer empörten Bürgerin an die ALK.

Ein Schotterstreifen widerspreche der Idee, möglichst viele Flächen für Insekten zu erhalten, habe eine andere Königsteinerin ihrem Ärger Luft gemacht. Für die ALK sei die Entscheidung nicht schlüssig und nachvollziehbar, so der ALK-Stadtverordnete Günter Ostermann, der ankündigt, für die kommende Stadtverordnetenversammlung gleich mehrere Anfragen zu der neuen Gestaltung einreichen zu wollen. Wünschenswert sei für die ALK, dass die Eingangsstraße nach Königstein nicht nur attraktiv, sondern einer Kurstadt entsprechend ökologisch nachhaltig gestaltet werde. (pu)



X