Faschingsrentner Nummer 1: Rainer Kowald

Königstein (hhf) – Als Gründungsmitglied des Königsteiner Narrenklubs hatte Rainer Kowald – vor allem mit seinem Schulkameraden Heinz Eichhorn – seinerzeit den Königsteiner Karneval gründlich reformiert, aus dem Zusammenschluss mehrerer Vereine erwuchsen vor allem die großen Kappensitzungen im Haus der Begegnung – seit 1974 feierte man dort aber auch einige Oktoberfeste.

Nicht alle Hausherren waren mit diesem närrischen Treiben vorbehaltlos einverstanden, da mussten schon einige Bilder umgedreht werden und wenn Prälat Kindermann seine Kontrollrunde drehte, zogen die Narren die Köpfe ein.

Nachdem die Gründung des Narrenrings am 11. 11. 1971 vollzogen war, zog die erste Sitzung im Jahr 1972 gleich 800 Gäste ins HdB. Da wurde den Veranstaltern beinahe etwas mulmig, doch „es hat auch Spaß gemacht!“

Während seine Frau Ina-Maria gemeinsam mit Heidi Dewald hinter der Bühne für das Schminken aller Akteure zuständig war („Die Frau muss mitmachen, sonst geht es nicht“ – und eine Tochter landete später auch in der Bütt) managte Rainer Kowald seit dem ersten Mal die Sitzung im Saal, moderierte, behielt Ehrengäste und Zeitpläne im Auge und hatte immer eine spontane Schunkelphase in Reserve, wenn es in der Technik klemmte. Nach unglaublichen 47 Jahren übergab er nun die Sitzungsleitung an Ela van der Heijden, die mit den Plaschis nun auch wieder ein reformiertes Konzept der „GroPlaSi“ verfolgt.

„Du musst ein Netzwerker sein“, dieser Maxime bleibt Rainer Kowald weiter treu und seinen Plaschis in beratender Funktion natürlich auch. Und wie sieht es mit der gewonnenen Freizeit aus? „Ich bin auch gern daheim“, doch lässt Ina-Maria ihn gerne auch wieder wegfahren, dann hat sie nämlich Ruhe zum Malen. Der Rainer – in den 70er-Jahren auch einige Zeit Mitinhaber der KöWo – ist nämlich ein sehr umtriebiger Mensch und bedient seine Netzwerke weiter. Dabei gewinnt das Engagement vom Kurbad-Kowald beim Hessischen Heilbäderverband nun natürlich an Stellenwert.

„Langweilig wird es mir nicht“, lächelt der gefragte Mann. Beinahe wäre es gar nicht mehr rechtzeitig zum Gespräch für diesen Artikel gekommen, denn er war schon wieder in Berlin, auf der ITB, mit Almut Boller und Tarek al-Wazir.

„Ein Stern, mit Deinem Namen drauf ...“ Nach 47 Jahren Vorsitz in allen Kappensitzungen, die es im „Narrenring“ je gegeben hat, verabschiedeten die Plaschis nun Rainer Kowald aus diesem Amt.
Foto: Friedel



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