FDP: Chance auf bessere Abfallbeseitigung nutzen

Königstein
(kw) – Zum Jahresende laufen die Verträge zur Einsammlung und Entsorgung von Haus-, Papier-, Gelber Sack-, Bio- und Sperrmüll mit den dafür beauftragten Unternehmen aus. Diese Leistungen müssen in Kürze neu ausgeschrieben werden. Das bedeute, die neuen Anforderungen seien zu formulieren, Angebote einzuholen und neue Verträge abzuschließen.

Ascan Iredi, Vorsitzender der FDP in Königstein, sieht darin die Chance, jetzt Verbesserungen zu realisieren und dabei auf die Kosten, sprich auf die Gebühren, Einfluss zu nehmen. Ein Beispiel sei der Papiermüll. Viele Haushalte wissen nicht mehr wohin damit: Für Zeitungen, Prospekte und vor allen die vielen Kartons aus den zunehmenden Online-Bestellungen sei die Abholung alle vier Wochen nicht ausreichend. Hier sei ein kürzeres Intervall anzustreben.

Hinsichtlich der Gelben Säcke, die häufig vom Wind über die Straße geblasen und auch teils aufgerissen werden, sei der Weisheit letzter Schluss noch nicht gefunden. Darüber hinaus wäre es schön, wenn Bürger oder Firmen zusätzliche Leistungen buchen könnten, z.B. das Heraus- und Zurückrollen von Müllbehältern der entfernteren Standorte.

Alternativen aufzeigen

Die Sperrmüllentsorgung werde schon immer kontrovers diskutiert:

Die erste Alternative wäre die Beibehaltung der Abholung einmal im Quartal zu festen Terminen. Dies sei für die Bürger eine gut planbare Lösung. Einmal im Quartal liegen dann jedoch tagelang die vorbereiteten Sperrmüllhaufen an den Straßen. Vielen Bürgern gefallen auch die “Abfallhyänen“ mit ihren kreiselnden Transportern nicht, die interessante Objekte herausfischten, um sie dann auf einem Parkplatz nochmals zu sortieren – mit entsprechender Hinterlassenschaft. Aber im Sinne einer nachhaltigen Weiterverwendung sei der Aufwand durchaus gerechtfertigt. Auch Einheimische fänden im Vorbeigehen gelegentlich ein Objekt, das sie gut wiederverwenden könnten.

Die zweite Alternative wäre die telefonische oder elektronische Anmeldung eines Abholbedarfs bei der Kommune oder dem Entsorgungsunternehmen, wobei dann der Abholtermin zurückgemeldet werde. Da dieser Termin nicht öffentlich bekanntgemacht werde, gebe es keine Transporter auf Suchfahrt. Aber wer meldet schon ein Einzelstück an? Das ausgediente Regal bleibe dann eben im Haus, bis sich mehr angesammelt habe. Da das abholende Unternehmen seinen Aufwand optimiere und nur abhole, wenn es sich in einer Straße oder in einem Viertel lohne, könne man Pech haben und müsse ein halbes Jahr warten – unangenehm für jemanden, der endlich seine alte Küche ausgetauscht bekommen hat und in einem Viertel mit wenig Fluktuation oder Generationswechsel wohnt.

Manche Kommunen hätten deshalb für die Sperrmüllabholung wieder feste Termine eingeführt. Lediglich die zusätzliche Anmeldung bliebe übrig. Iredi: „Auch die Gebühren müssen hinterfragt werden. Beispielsweise für Metall aus dem Sperrmüll gibt es Abnehmer, die dafür gutes Geld zahlen. Könnte man diese bei Wechsel auf Alternative 2 bei den Abfallgebühren vielleicht anrechnen?“

Ein wichtiges Thema für alle

Die Abfallentsorgung sei in Summe ein Thema von großer Bedeutung für alle Bürger, sowohl was die Leistungen als auch was die finanziellen Auswirkungen angehe. Es gelte deshalb, rechtzeitig und transparent ein Konzept zu erarbeiten, wie die Bürgerinnen und Bürger sich die Abfallentsorgung in Königstein vorstellen und welche Anforderung an die Anbieter gestellt werden müssten.

Bereits im Jahr 1997, als ebenfalls neue Abfallentsorgungsverträge vorbereitet wurden, gab es eine sogenannte „Abfallkommission“. Die FDP werde deshalb in der Stadtverordnetenversammlung beantragen, eine solche erneut einzusetzen. Der Teilnehmerkreis müsse die Verwaltungsspitze und die Bürgervertreter zusammenführen – ihr sollten deshalb der Bürgermeister, die zu diesem Thema kompetente und gut vernetzte Abfalldezernentin Katja Metz, der zuständige Amtsleiter und jeweils ein Vertreter der im Stadtparlament vertretenen Fraktionen angehören.

Michael-Klaus Otto, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Ortverbands, verweist auf die Dringlichkeit: „All dies muss schnell geschehen, damit die Angebotseinholung, die Vertragsverhandlungen mit den Anbietern und die Verabschiedung im Stadtparlament nicht unter Zeitdruck geraten.“



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