FDP für Grundschule in Königstein am jetzigen Standort

Königstein – Am 27. Mai hat der Kreistag den Schulentwicklungsplan für den Hochtaunuskreis beschlossen. Darin ist die Erweiterung der Grundschule Königstein von drei auf vier Züge als Maßnahme zu finden. Grund dafür ist die erwartete Schülerzahl von knapp 400 im Schuljahr 2022/23 bei heute noch rund 290 Schülern. Zusätzlich fällt auf, dass die Grundschule heute weder beim Thema Inklusion noch bei der Ganztagsbetreuung ein Angebot hat. Dabei sind die Themen Digitalisierung, Inklusion und Ganztagsbetreuung eigentlich seit Jahren Schwerpunkte der Entwicklung im Hochtaunuskreis. Wenn Eltern ganztägig berufstätig sind, werden sie ihr Kind beispielsweise in den Hort in der Eppsteiner Straße schicken oder – wenn möglich – in Schneidhain oder Mammolshain einschulen müssen.

Wer das Schulgebäude in Augenschein nimmt, dem gefällt zwar vielleicht der äußerlich gute Eindruck, aber beim Betreten der Aula und der anderen Räumlichkeiten stellt sich schnell Ernüchterung ein. Dabei wäre eine defekte Heizung ein noch lösbares Problem, aber das viel zu geringe Platzangebot und die veraltete Ausstattung lassen sich wahrscheinlich nur durch einen Neubau lösen. Nun spricht der Schulentwicklungsplan bereits in seiner Präambel davon, bei „den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der einzelnen Schulen (…) die Schulgemeinde am Planungs- und Umsetzungsprozess“ zu beteiligen. Diese Schulgemeinde spricht sich tatsächlich für einen Neubau am aktuellen Standort aus. Auch Dagmar Reuter, FDP-Mitglied im Kreistag aus Königstein, äußert: „Die Schule gehört an den aktuellen Ort mitten in der Stadt.“

Landrat Ulrich Krebs war noch während des Wahlkampfs 2018 seinem CDU-Parteifreund, Leonhard Helm, zur Seite gesprungen, und so hatten sich beide Mandatsträger für die Beibehaltung des Standorts ausgesprochen. Bei genauem Studium des neuen Schulentwicklungsplans zeigt sich aber ganz eindeutig noch keine Entscheidung zur Standortfrage: „…könnte am Falkensteiner Stock ein Schulcampus in der Zusammenarbeit und der räumlichen Zusammenführung einer Grundschule, dem vorhandenen Angebot im Bereich der Sekundarstufe I der Friedrich-Stoltze-Schule und des Taunusgymnasiums mit entsprechenden Kooperationen mit den Beruflichen Schulen in Oberursel und Usingen entwickelt werden.“

Für die FDP Königstein ist der aktuelle Standort der richtige Ort in der Stadt, der bei intelligenter Ausnutzung des Grundstücks auch den zeitgemäßen Bedürfnissen gerecht werden wird. FDP-Stadtverordneter Ascan Iredi stellt fest: „Die Grundschule ist für alle Kinder eine prägende Erfahrung. Dabei müssen die altersgemäßen Bedürfnisse der noch sehr jungen Kinder eine vorrangige Rolle spielen. Die Friedrich-Stoltze-Schule sollte als wichtiges Bildungsangebot unterstützt werden, und daher die Frage, wie ihre Schülerzahl stabilisiert und die Zukunft dieser Schule gesichert werden kann, nicht mit der Standortfrage für die Grundschule vermengt werden.“

Die FDP Königstein fordert vom Schulträger – dem Hochtaunuskreis – und der Stadt Königstein, im Interesse der Eltern in Königstein – wie im Wahlkampf zugesagt – eine wirkliche Beteiligung der Schulgemeinde an der Planung, bei der auch die Grundstücksnachbarn in die Überlegungen einbezogen werden sollten, sowie eine klare Festlegung auf den Termin der Umsetzung. Sonst geht der Glaube an eine bürgernahe Führung der Kreis- und Stadtverwaltung verloren. (hhf)



X