FDP

„Der Verkehr in Königstein ist zum Ärgernis Nummer Eins geworden“, stellt der Vorsitzende der FDP, Ascan Iredi, fest. „Die Situation trifft nicht nur Einwohner und Besucher, sie erstickt auch die Geschäfte in der Innenstadt, macht die Stadt unattraktiv und hemmt die Entwicklung.“

Es gibt keine einfache Lösung. Die Chance, den Verkehr der B8 vom innerstädtischen zu trennen, wurde aus falschen Idealen heraus vertan. Die geplanten B8-Umgehungen im Taunus und der Riederwald-Tunnel mit dem resultierenden Mehrverkehr aus Richtung A661 werden es noch schlimmer machen.

Königsteiner Kreisel

Alle Ansätze hin zu einer Verbesserung auch innerhalb der Stadt sind abhängig von der Situation am Kreisel. Wirkungsvoll wären die Ortsumfahrung im Westen oder eine Tunnellösung am Ende der A661 in Richtung Hintertaunus; beides ist wenig realistisch.

Es bleibt entweder eine zumindest einspurige Untertunnelung des Kreisels auf der Achse B8 zur Durchleitung des Verkehrs in den Spitzenzeiten oder ein Umbau, mit der B8 als dominanter Achse und Abzweigungen zur B455 aus und in Richtung Kronberg in Tunneln. Der Restverkehr wäre über Einfädelspuren und intelligente Kreuzungen zu steuern. Die einstmals getesteten Ampelschaltungen waren untauglich, aber die Technik hat sich weiterentwickelt. Fußgänger und Radler könnten mit Überwegen herausgehalten werden. Es gibt zu all dem schon konkrete Vorschläge, aber bisher ist nichts geschehen. Nicht einmal die Öffnung der zweiten Einfahrt von Limburg her ist in zehn Jahren gelungen. Die Planungshoheit liegt beim Bund und bei der von CDU und Grünen geführten Landesregierung. Die Zeit drängt – der Verkehr nimmt immer weiter zu. Wir können nur auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen Druck ausüben.

Innerstädtische Ansätze

Angesichts der geografischen Lage und der gewachsenen Bebauung sind die Optionen minimal. Um unsere Innenstadt lebendig zu erhalten, können wir weder die Busse noch alle Autos daraus verbannen. Radfahrer und Fußgänger verlangen ihr Recht.

Ein Angelpunkt ist dabei die Verkehrsführung um die Konrad-Adenauer-Anlage, insbesondere die Richtung der Einbahnstraßen und die Halte- und Parkplätze der Busse. Hierzu hat die FDP einen Antrag zu einem realistischen Test eingebracht, dem zugestimmt wurde. Warten wir dessen Ergebnisse ab.

Solange aber der Kreisel verstopft ist, schlagen sich die Autofahrer durch die Innenstadt und sogar über Falkenstein, über den Johanniswald und den Bangert durch. Maßnahmen gegen den Schleichverkehr kollidieren jedoch mit der heute einzigen Verbindung aus dem nördlichen Bereich der Stadt auf die Südseite, nämlich die B8 und die Adelheidstraße. Die echte Entlastung wäre eine weitere Nord-Süd-Verbindung. Eine Öffnung der unteren Klosterstraße in beide Richtungen, sehr schwierig, könnte ein Ventil sein. Die Abschaffung der abknickenden Vorfahrt in Falkenstein würde zur Reduzierung des Schleichverkehrs dort beitragen.

Damit bleiben nur kleine Maßnahmen wie die Verkehrslenkung in der Adelheidstraße mit Signalen, die Neugestaltung des großen Parkplatzes mit Ein-/Ausfahrtskontrolle, ein Parkdeck am Burgweg und ein Parkleitsystem. Dazu die Verlegung des Zebrastreifens über die Frankfurter Straße bei Alnatura hin zu Mutschall, um es dort übersichtlicher zu machen. Für den Verkehr von und nach Schneidhain könnten Ampeln am Abzweig Wiesbadener-/Altenhainer-Straße ein sicheres Abbiegen ermöglichen. Nicht zuletzt sollten Radwege/-spuren, wo immer möglich, eingerichtet werden. Auch eine Unterführung der B8 für Fuß- und Radverkehr zum neuen Kindergarten wäre hilfreich.

Fazit

„Es gibt hier keinen Königsweg, schon gar keinen parteipolitischen. Da hilft nur: Ideen sammeln, überprüfen, testen und machen“, fasst Rolf Crux, Mitglied des Königsteiner FDP-Vorstands, zusammen.



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