Festungsruine verfügt über eigene Internetpräsenz

Königstein
(kw) – Es bahnt sich eine neue Art der Geschichtsvermittlung an, das war auf der öffentlichen Mitgliederversammlung des Verein für Heimatkunde e.V. Königstein am 13. Dezember deutlich zu merken: Das „Digital-Team Heckmann-Schmitt-Schlott“ stellte zusammen mit dem Grafik-Designer Ralf Meier das Projekt „Digitalisierung der Festungsruine Königstein“ vor:

Gefördert mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien hat der Verein sich auf den Weg gemacht, die Festungsruine Königstein komplett digital bzw. im Internet zu vermitteln.

Zum Teil konzipiert und vorbereitet vom „Neuen Königsteiner Kreis e.V.“, der im Auftrag des Vereins im vergangenen Jahr aktiv geworden war, hat eine kleine Gruppe von Vereinsmitgliedern eine ganze Reihe von Video-Filmen zur Festungsruine präsentiert, die ab sofort unter der Internet-Adresse www.koenigstein-burg.de zu bewundern sind.

„Dabei ging es primär darum, mit filmischen Mitteln erst einmal einen Überblick über die Architektur der Festungsruine zu geben“, erläutert Historiker und Archäologie Christoph Schlott: „Im zweiten Schritt wird die neue Internetpräsenz des Heimatkundevereins zu einer umfassenden Gesamtdarstellung der Festungsruine ausgebaut“.

Während die 2. Vorsitzende Frauke Heckmann einen Überblick über die formale Abwicklung des Projektes gab, konzentrierte sich Schlott natürlich auf die Inhalte: Vom modernen Festungsgrundriss bis zur Einarbeitung der Vermessungsergebnisse der Hochschule Rhein-Main, von künstlerischer Objekt-Fotografie der Fotografin Andrea Schmitt bis hin zu ersten kleinen Animationsfilmen aus der „Festung um 1795“ entfaltete der Referent ein Kaleidoskop neuer Bilder und Eindrücke, die Königsteins Geschichtsdarstellung nun nachhaltig in die Welt des Internet katapultieren.

„Dabei geht es mir persönlich um eine noch viel engere Zusammenarbeit der drei Königsteiner historischen Vereine“ betonte Schlott mehrmals während seines Vortrages. Und die ersten Resultate dieser neuen Aktionsgemeinschaft liegen ja nicht nur in Form von Flyern seit Jahr und Tag bereits auf dem Tisch, sie machen sich jetzt auch in der neuen Internetpräsenz www.koenigstein-kulturelles-erbe.de bemerkbar: Dort ist nicht nur Rudolf Krönkes Hauptstraßenflyer bereits als Podcast und Download zu hören und zu haben, sondern auch schon die filmische Dokumentation zweier Königstein-Gemälde von Anton Radl vom Anfang des 19. Jahrhunderts. „Die neuen Internetseiten sind bewusst ‚offen‘ angelegt“, meinte Schlott: „Und wir bauen auf Zuwachs an Themen und Beiträgen. Es muss alles noch ein wenig sortiert werden, aber die beiden neuen Internetseiten sind ein vielversprechender Anfang.“

Schlott wies am Ende seines Vortrages auch bereits auf das Folgeprojekt des Vereins hin, das bis Frühjahr 2023 abgeschlossen sein wird: Die Entwicklung und Internet-Veröffentlichung von drei digitalen Stadtrundgängen, die allerdings sogar mit einer konkreten Teil-Neugestaltung des Museums verbunden sind: „Die alte Art der Heimatvereine ist am Ende“, bemerkte Schlott auf Nachfrage: „Entweder schafft der Heimatverein nun innerhalb kürzester Zeit den Sprung ins Morgen, oder sein Burg- und Stadtmuseum ist de facto selbst bald nur noch ein Teil der Königsteiner Geschichte. Die Überalterung des Museums kann aber auch eine Chance sein, wenn der Verein sie jetzt mit der Förderung durch die Bundesregierung nutzt. Mehr Anerkennung für ein neues vorliegendes Konzept kann ein Heimatverein wohl auch kaum erwarten - als eine Förderung aus Berlin!“

Grafik-Designer Ralf Meier erläutert die technischen Details bei der digitalen Rekonstruktion der Festungsruine Königstein. Foto: Heimatkunde e.V.



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