Frauenbeauftragte der Stadt hilft in Notsituationen

Frauenbeauftragte Suzanne Müller-Hess mit Bürgermeister Leonhard Helm

Foto: Stadt Königstein

Königstein (kw) – Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) stellt zum Weltfrauentag die Arbeit von Suzanne Müller-Hess, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Königstein im Taunus, in den Mittelpunkt. Helm: „Sie ist eine engagierte Mitarbeiterin, die überall anpackt und mit der alle Beteiligten vertrauensvoll sprechen können. Vertrauen und Durchsetzungsfähigkeit sind für die wichtigen Aufgaben der Gleichstellung von besonderer Bedeutung. Frau Müller-Hess leistet auch in einer Verwaltung, in der die Gleichstellung auf allen Ebenen weitestgehend selbstverständlich scheint, eine sehr gute Arbeit.“

Die städtische Frauenbeauftragte ist Anlaufstelle für die Bürger*innen, etwa für Frauen, die Gewalt erleben. Suzanne Müller-Hess, die seit 2005 in diesem Bereich tätig ist, kennt die Not und die auftretenden Sorgen: „Da gibt es die Drohung, das Konto zu sperren, damit die Frau kein Geld mehr hat, da werden Kinder geschlagen, die zu laut sind und stören, die Ehefrau verprügelt, weil der Mann Frust hat. Auch hier in Königstein leben wir nicht auf einer Insel der Glückseligkeit. Und die Pandemie hat diese Situationen noch verstärkt. Die Frauenhäuser im Kreis sind leider gut gefüllt.“

Müller-Hess ist im städtischen Rathaus für alle Königsteinerinnen ansprechbar. „Das geht telefonisch oder auch persönlich. Wer nicht im Rathaus gesehen werden will, den treffe ich auch an anderen Orten. Wichtig ist die Diskretion, um die Frauen zu schützen.“ Sie ist unter der Nummer 2020 oder 202-302 zu erreichen. „Wenn ich nicht da bin, einfach eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen, ich rufe diskret zurück.“

Die meisten Fälle, die Suzanne Müller-Hess erlebt, sind Frauen und Kinder in Not- und Gewaltsituationen. „Manchmal hilft dann nur noch der Gang zur Polizei, auch dahin habe ich Frauen begleitet.“ Oftmals reicht aber schon die Vermittlung an Rechtsanwälte, die häufig eine kostenlose Erstberatung anbieten können. „Ich selbst darf keine Rechtsberatung anbieten, kenne aber die Hilfsangebote und die Schritte, die die Betroffenen unternehmen müssen.“ Schon mehrfach haben sich, so berichtet sie weiter, auch Männer an die Frauenbeauftragte gewendet. „Zweimal waren es ältere Herren, die sehr unter ihren viel jüngeren Partnerinnen leiden mussten. Auch hier konnte ich helfen, bei mir wird niemand abgewiesen.“

Weitere Aufgabe

In ihren Aufgabenbereich im Rathaus für die städtischen Mitarbeiter fallen die Beteiligung an Vorstellungsgesprächen, die Abgabe von Stellungnahmen zu einer Vielzahl von Personalangelegenheiten. Dazu gehören auch die Durchführung von Personalversammlungen für circa 75 Frauen der Stadtverwaltung, dazu der Austausch mit den anderen Frauenbeauftragten im Hochtaunuskreis, aber auch Aktionen wie Girls and Boys Day oder die in Königstein bekannte Taschensammlung und anschließende Versteigerung für caritative Zwecke oder die Brötchen-Tütenaktion und Stände in den Fußgängerzonen zur Präventionsarbeit, Aktivitäten, die unter Corona natürlich eingeschränkt werden mussten. Müller-Hess: „Vieles war in den vergangenen Monaten zwar nicht mehr möglich, die Beratung wurde aber nie ausgesetzt.“

Die Frauenbeauftragte der Stadt Königstein im Taunus setzt sich ein für Bürgerinnen und Bürger:

• Beratung und Hilfestellung in Frauen-, Familien- und Gleichstellungsfragen

• Verbesserung der Situation von Frauen zur Beseitigung vorhandener Benachteiligungen

• Förderung von Initiativen und Selbsthilfegruppen

• Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und anderen Frauenbeauftragten

• Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte auf vielen Ebenen

• Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen des Landes als „Trägerin öffentlicher Belange“

• Informations- und Bildungsveranstaltungen

• Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu frauenpolitischen Themen und Angeboten.



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