Freiwillige Feuerwehr– Trotz Pandemie immer im Einsatz

Die Aufgaben der Königsteiner Wehren werden auch in Zeiten der Pandemie nicht weniger. Foto: Freiwillige Feuerwehr Königstein

Königstein (gs) – Retten, löschen, bergen, schützen: Die bekannten Grundsätze der Feuerwehr beschreiben die Herausforderungen, denen sich die freiwilligen Feuerwehrfrauen und -männer täglich stellen. Alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren gehen meistens einer „ganz normalen“ Arbeit nach, doch sobald der Funkmeldeempfänger sich meldet, sind alle auf dem Weg in die Feuerwehr und machen sich bereit für den Einsatz. Jeder Alarm stellt eine neue Herausforderung dar – und genau das macht den Charme der gemeinsamen Arbeit aus.

Was die Einsätze betrifft, hat sich nicht viel verändert – in Bezug auf die Vorbereitung ist aber momentan bei der Freiwilligen Feuerwehr fast nichts so, wie sein sollte.

Seit Herbst 2020 befinden sich auch die Einsatzabteilungen der Königsteiner Wehren im Digitalmodus, was das Üben und Lernen betrifft. „Praktische Übungen mit den Gerätschaften sind im Moment leider gar nicht möglich“, berichtet Stadtbrandinspektor Heiko Martens aus dem Tagesgeschehen. Dass ihm dieser Umstand Kopfschmerzen bereitet, kann man seinen Ausführungen entnehmen: „Der digitale Unterricht kann eine praktische Übung nicht vollwertig ersetzen“, teilt er seine Sorgen mit. „In einer Notsituation muss jeder Handgriff ‚sitzen‘, die Abläufe müssen eingeübt und abgestimmt werden“, erklärt Martens die Anforderungen an die Einsatzkräfte. Auch bei der Feuerwehr gelten Abstandsregelungen, so dass die Feuerwehrfrauen und -männer bei einem Einsatz aktuell in kleinerer Besetzung, dafür aber mit mehr Fahrzeugen ausrücken müssen. Bisher hat sich dieses aufwendige Verfahren ausgezahlt, denn die Feuerwehr Königstein hat bis dato keinen einzigen einsatzbedingten Infektionsfall zu verzeichnen. Allerdings werden alle Treffen auf ein Minimum reduziert und Besprechungen und Sitzungen finden online oder in Telefonkonferenzen statt. Dadurch fehlen den Aktiven jedoch die sozialen und persönlichen Kontakte untereinander, die bei der Feuerwehr ganz wichtig sind – denn die Einsatzkräfte müssen sich im Ernstfall aufeinander verlassen können. Außerdem, so Heiko Martens, fehle den Aktiven die Geselligkeit, die einen großen Anteil an der Zusammengehörigkeit hat.

Trotz dieser Einschränkungen haben die Königsteiner Wehren viel zu tun. Mehr als 30 Einsätze standen bis Mitte Februar bereits zu Buche. Oft waren umgefallene Bäume – samt Wurzelwerk – und Astbruch der Grund für einen Einsatz, es gab jedoch auch vermehrt Wasserschäden durch den vielen Schnee und das darauf folgende Tauwetter mit Regen. In den Fällen half die Feuerwehr mit dem Ausheben von Entwässerungsgräben oder der Verteilung von Sandsäcken. Allerdings gab es auch „klassische“ Feuerwehrarbeit zu leisten: ein Hausbrand und zwei brennende Autos waren zu löschen. Insgesamt betrachtet, so führte der Stadtbrandinspektor aus, hatte man bisher entgegen der Entwicklung während des ersten Lockdowns, wo die Fallzahlen rückläufig waren, im nun aktuellen zweiten Lockdown keineswegs weniger tun. Die Fallzahlen seien nahezu gleich geblieben.

Als zufriedenstellend, aber nicht gut, bezeichnete Martens die Entwicklung bei den aktiven Mitgliedern. Die Anzahl der aktiven Feuerwehrleute sei gleich geblieben, allerdings seien es immer noch zu wenige, die sich für dieses Ehrenamt begeisterten. „Wir müssen immer mehr Aufgaben auf wenige Schultern verteilen“, merkt Martens an und möchte für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr und das damit verbundene gesellschaftliche Engagement werben. Ein besonderes Lob ging von Seiten der Königsteiner Feuerwehr bei dieser Gelegenheit an die Stadtverwaltung. Heiko Martens äußerte sich grundweg positiv über die kontruktive Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen.



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