Frühlingsempfang: Beeindruckender Einblick in die Vielfalt der Stadt

Die Gelegenheit Neues kennenzulernen und Miteinander ins Gespräch zu kommen wurde sichtbar genutzt. Foto: S. Puck

Königstein (pu) – Mit dem motivierenden Premierenerfolg des Vorjahres im Rücken luden Stadt Königstein und der Verein Handwerk und Gewerbe in Königstein (HGK) am vergangenen Samstag im Haus der Begegnung (HdB) zu einem gemeinsamen Frühlingsempfang.

Auf der Basis der während der ersten Auflage gemachten Erfahrungen hatten die Initiatoren und Organisatoren das Konzept noch ein wenig nachjustiert. „Anderer Tag, andere Uhrzeit und erweiterte Zielgruppe sowohl bei den Besuchern als auch teilnehmenden Vereinen sowie Handel und Gewerbe“, brachte es HGK-Vorstandssprecher Martin Neubeck auf den Punkt.

Rund 40 Stände

Ein Erfolgsrezept, das definitiv aufging. Wohin der Blick auch schweifte, herrschte schon kurz nach offizieller Pforten-Öffnung des HdB munteres Treiben an den rund 40 Ständen. Die Chance, sich unverbindlich auf kleinstem Raum über eine bunte Mischung des Stadt- und Vereinslebens zu informieren, ergriffen zahlreiche Bürger am Schopf.

Angesprochen waren dabei einerseits die nach Aussage von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) im Verlauf der letzten zwölf Monate in die Burgenstadt gezogenen rund 1.600 Neubürgerinnen und Neubürger, andererseits alle, die ihr Netzwerk erweitern wollten und neue Ansprechpartner, Vereine, Institutionen, Parteien oder Firmen kennenlernen wollten.

Dies vor Augen schloss der Rathauschef alle in seinen warmherzigen Dank ein, die im Oktober 2017 im Rahmen eines Bürgermeister-Gesprächs die Idee für eine solche Veranstaltung an ihn herantrugen und an der Realisierung innerhalb weniger Monate mitwirkten. „Die Resonanz vor einem Jahr war schon sehr, sehr gut, die Leute waren begeistert und wir haben uns gefreut, weil im Anschluss Bürger mit weiteren Ideen auf uns zukamen, um diese Veranstaltung noch besser zu machen“, berichtete Martin Neubeck.

Der dargebotene Angebots-Mix konnte sich wirklich sehen lassen. Von Aktionskreis Lebenswertes Königstein (ALK) mit Restverkauf von Nistkästen bis Volkshochschule Hochtaunus mit aktuellem Kursprogramm waren knapp 40 Standbetreiber aus allen möglichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens präsent. Bei den Parteien stand logischerweise vor allem die am 24. Mai stattfindende Europa-Wahl samt bevorstehenden Veranstaltungen mit namhaften Politikern im Fokus. Nichtsdestotrotz beantworteten die Mandatsträger verschiedener Couleur unter den Nägeln brennende Fragen zum kommunalpolitischen Geschehen. „Wir wollen unseren persönlichen Beitrag leisten der Politikverdrossenheit zu begegnen und freuen uns über zwei neue Mitglieder“, zogen beispielsweise CDU-Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh und Fraktionsvorsitzender Alexander Hees ein mehr als zufriedenes Zwischenfazit. Nachwuchs und Verstärkung war bei den beteiligten Fußballvereinen ein nicht minder großes Thema, nebenbei machte man auf bevorstehende Veranstaltungen aufmerksam wie etwa der FC 1910 Mammolshain mit seiner traditionsreichen Vatertags-Veranstaltung auf dem Sportplatz am Hasensprung oder der Taunusklub mit seinem im September zu feiernden 140. Geburtstag. „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“, weckte der Vorstand schon frühzeitig die Vorfreude. Gemäß der Prämisse „nach der Kampagne ist vor der Kampagne“ zeigte der Königsteiner Narrenclub „Die Plaschis“ Präsenz, denn der Verein bietet vom Anfänger bis zum Profi, Frau, Mann oder Kind für alle etwas von Kindertanz über Männerballett bis zum Showtanz.

Gemeinsam sind wir stark

„Gemeinsam sind wir stark“, das gilt selbstredend für die Lions Hochtaunus „we serve“ ebenso wie für die „Leben in Gemeinschaft Netzwerk-Initiative“ Königstein, die Sportjugend Hessen, die für Volleyball und Orientierungslauf stand oder die Kleingärtner.

Apropos Natur: An diesem aktuell im Blickpunkt stehenden Thema kam man auch am Samstag nicht vorbei. Der BUND Königstein-Glashütten hatte eine Menge Info-Material mitgebracht und Antworten auf Fragen parat. Wussten Sie schon, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Karate-Do“ zur gesundheitsfördernden Sportart erklärt hat? Vor diesem Hintergrund freute sich der „Samurai“ Karate-Sport-Verein über die zusätzliche Möglichkeit zu Trainingszeiten zu informieren. Wer es weniger sportlich liebt, war womöglich bei den Sängern an der richtigen Adresse. Vertreten waren der Männergesangverein 1906 Heiterkeit mit seinen verschiedenen Chören ebenso wie der Sängerkreis Hochtaunus oder die Singgemeinschaft Königstein mit ihrer Drei-Chor-Familie. „Auf Kreisebene gibt es 41 aktive Gesangvereine und 82 Chöre und wir allein haben unter unserem Dach zwei Männerchöre, darauf sind wir stolz“, erklärte Erster Vorsitzender Kurt Nachtsheim. Nicht fehlen durften natürlich die Kulturgesellschaft, die Kur- und Stadtverwaltung, der Freundeskreis der Städte Königstein, der Förderkreis der Städtepartnerschaft Königstein-Le Cannet mit Lavendelkönigin Anna I. und französischen Spezialitäten samt korrespondierendem Wein oder der mehrköpfig vertretende Vorstand des Burgvereins. Burgfräulein Charlotte I. flanierte zu allen Ständen und blieb für einen kurzen Austausch. Generell fiel auf, man verharrte nicht am eigenen Stand, sondern suchte vielmehr den Kontakt zu anderen Teilnehmern.

Zu Veranstaltungsbeginn war die Musik- und Showband durch den kompletten Saal gezogen und hatte auf die kommenden Stunden eingestimmt, was allgemein großen Anklang fand. Die Vielfältigkeit ihrer Angebote brachten unter anderem auch Deutsches Rotes Kreuz und die evangelische Immanuel-Gemeinde näher, der Verein „Bürger helfen Bürger“ ist zwar vielen ein Begriff, nutzte aber ebenfalls die Gunst der Stunde den Bekanntheitsgrad zu erweitern. Abgerundet wurde das Ganze unter anderem durch ein Gewinnspiel der Frankfurt Skyliners.

Bei aller Freude über das zusammengetragene Angebot gab es an der einen oder anderen Stelle auch enttäuschte Gesichter ob der hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Resonanz. Wie für fast jede frisch aus der Taufe gehobene Veranstaltung gilt es jedoch auch in diesem Fall, es bedarf einiger Zeit, bis der Empfang in der breiten Öffentlichkeit präsent ist.

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