Aus für den Vertrag mit dem Opel-Zoo: FDP will zurück auf „Los“

Königstein – Die Verhandlungen zu einem Städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt Königstein und dem Opel-Zoo, der für Königsteiner Bürger Eintrittskartenermäßigungen und insbesondere Durchgangsrechte auf dem Philosophenweg von Königstein nach Kronberg regeln sollte, sind auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung für gescheitert erklärt worden. Das Bürgerbegehren, das sich ebenfalls gegen diesen Vertrag wandte, hat sich damit erübrigt. Es hätte nach Einschätzung der FDP ohnehin auch nur den Städtebaulichen Vertrag zu Fall gebracht, keinesfalls aber den „Philosophenweg für alle“ geöffnet, wie es das Motto des Bürgerbegehrens suggerieren wollte.

„Jetzt darüber zu richten, welche Forderungen und Zurückweisungen zum Scheitern führten oder wer sie zu verantworten hat, ist müßig. Vergangenheit ist Vergangenheit“, meint Ascan Iredi, Vorsitzender der Königsteiner FDP. Für Außenstehende wären diese seit Jahren währenden Diskussionen ohnehin vollkommen unverständlich geworden. Da das Zoogelände nahezu vollständig auf Kronberger Gemarkung liege, sei es nunmehr allein an Kronberg und am Opel-Zoo, wie mit dem Philosophenweg weiter umgegangen wird; er werde wohl auf jeden Fall Teil des Zoos werden.

Franz Josef Nick, Vorstandsmitglied der FDP Königstein, stellt klar: „Kronberg und Königstein sind Nachbarn mit vielen gemeinsamen Interessen, der Zoo ist wichtiger Anziehungspunkt der gesamten Region.“ Dieser Blick auf die Dinge habe ja auch die Bemühungen um den nun obsolet gewordenen Städtebaulichen Vertrag ausgelöst.

Aber die Tür für weitere Gespräche ist keinesfalls versperrt, im Gegenteil sieht Ascan Iredi Licht am Horizont: „Zoodirektor Dr. Kauffels hat in seinem Brief von Mitte Juni seine Hand schon ausgestreckt – mit dem Angebot, dass die Stadt Königstein am westlichen Ende des Zoos eine automatisierte Zugangskontrolle mit Drehkreuz zunächst auf eigene Kosten installieren könne; diese würde dann nach zweijährigem erfolgreichen Betrieb einschließlich Kosten vom Zoo übernommen werden.“ Durch eine solche technische Einrichtung könnte erreicht werden, dass der Durchgang für Königsteiner Bürger – und je nach Ausgestaltung auch für deren Gäste – nach Kronberg und auch in der Gegenrichtung möglich wäre. Auf der Ostseite, zu Kronberg hin, wird ohnehin ein Kassenhäuschen eingerichtet.

„Warum nicht diese Idee aufgreifen?“, fragt Ascan Iredi. Sicherlich wäre es nur der Spatz in der Hand, aber die Taube ist unerreichbar. Rollstühle und Kinderwagen müssten wohl über den kleinen Umweg über die Hauptkasse in den Zoo gefahren werden. Aber solche Umwege seien auch bei öffentlichen Gebäuden nicht unüblich, weil dort häufig vorhandene große Freitreppen zu den jeweiligen Haupteingängen anders nicht überwunden werden können.

Die Königsteiner Verhandlungsposition muss realistisch eingeschätzt werden, appelliert die FDP: „Vielleicht kann man dann, auf der Grundlage gemeinsamer Interessen, mit dem Zoo auch über ermäßigte Jahreskarten für Königsteiner Bürger sprechen. Das alles wäre besser und billiger, als einen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen, um starrköpfig auf ein ‚Verkehrsbedürfnis‘ zu pochen.“ (hhf)



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