Gelebte Freundschaft – Mehr als 100 Personen fahren im Sommer nach Le Cannet

Das Querflöten-Trio, bestehend aus Anna Becker, Thalia Wurl und Sophie Maluch sorgte mit seinen musikalischen darbietungen für einen schönen Rahmen.

Königstein
(gs) – Im Foyer des Hauses der Begegnung herrschte am vergangenen Sonntag ein reges Treiben und freudiges Wiedersehen guter Freunde. Der Förderverein der Städtepartnerschaft mit Le Cannet hatte zu seinem traditionellen Neujahrsempfang eingeladen, und fast 150 Gäste waren dieser Einladung gerne gefolgt.

In lockerer Atmosphäre trafen sich an diesem Vormittag sowohl Vereinsmitglieder als auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, um die Geschehnisse des vergangenen Jubiläumsjahres Revue passieren zu lassen und sich gemeinsam auf den zweiten Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten – diesmal im schönen Le Cannet an der Côte d´Azur – einzustimmen.

Die Tische im Foyer des HdB waren feierlich dekoriert und verliehen der Veranstaltung einen schönen Rahmen, an dem auch die musikalische Begleitung einen großen Anteil hatte. Mit ihren Darbietungen umrahmte das Querflöten-Trio – bestehend aus Anna Becker, Thalia Wurl und Sophie Maluch – das offizielle Programm meisterhaft. Gefunden hatte sich das Trio auf Anregung ihrer Querflöten-Lehrerin Sabine Laakso von der Musikschule Königstein.

Wolfgang Riedel (Vorsitzender des Förderkreises der Städtepartnerschaft e.V.) begrüßte seine Gäste und blickte auf ein spannendes und ereignisreiches Jahr zurück.

Nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum

Der Förderkreis, so merkte Wolfgang Riedel im Anschluss an die Begrüßung der (Ehren-) Gäste an, befinde sich aktuell im zweiten Jahr seiner Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Le Cannet an der Côte d‘Azur. Die zahlreichen Besucher zum Neujahrsempfang waren für ihn der Beweis, dass diese Städtepartnerschaft gelebt werde. Das Engagement und der Einsatz aller Mitglieder und Freunde der Partnerschaft trügen dazu bei, Freundschaften zu pflegen und gemeinsame Aktionen zu planen. Er dankte allen Engagierten, Helfern, anwesenden Honoratioren und Unterstützern für ihren Einsatz im vergangenen Jahr, das mit den Jubiläumsfeierlichkeiten einen vorläufigen Höhepunkt darstellte.

Das Jubiläumsjahr war, so führte Riedel aus, geprägt von einer Vielzahl von Veranstaltungen. Nicht weniger als 22 Festivitäten – ohne die Jubiläumsfeierlichkeiten – nahmen die aktiven Mitglieder wahr. Dies sei nur durch den ehrenamtlichen Einsatz und die Unterstützung aller Mitglieder und der Sponsoren möglich gewesen – für Riedel das Zeichen einer gelebten Partnerschaft, für die er seinen Dank an alle Beteiligten aussprach.

Ein weiteres Highlight steht für dieses Jahr auf dem Terminplan: die Reise anlässlich des Vereinsjubiläums nach Le Cannet. Die Feierlichkeiten in der französischen Partnergemeinde finden vom 22. bis zum 25. Juni in Le Cannet statt – bereits zum Jahresanfang stand fest, dass mehr als 100 Personen den Weg an die Côte dÀzur antreten werden, um gemeinsam mit den französischen Freunden dieses denkwürdige Jubiläum auch in Frankreich gebührend zu feiern.

Partnerschaft im Wandel

In seiner Ansprache wies Wolfgang Riedel auch auf den epochalen Wandel hin, dem Städtepartnerschaften heute unterliegen. Gegründet in einer Zeit, in der Reisen außerhalb Deutschlands noch etwas Besonderes und die Erinnerung an innereuropäische Feindschaften noch lebendig waren, stehen die Städtepartnerschaften einem Wandlungsprozess gegenüber. Reisen – vor allem innerhalb Europas – ist für junge Menschen heute nichts Besonderes mehr, darüber hinaus werde deutlich, dass der Krieg in der Ukraine den interkulturellen Austausch in Europa aktuell eher hemmt. Die Städtepartnerschaften, so Riedel, hatten einst über die persönlichen Kontakte den Grundstein für eine friedliche Verbundenheit der Städte und Länder in Europa gelegt; diese gelte es nun zu verteidigen. Gegenseitige Achtung, Vertrauen und Freundschaft seien die Basis für den Fortbestand einer erfolgreichen Partnerschaft.

Nicht „irgendein“ Verein

Jörg Pöschl, 1. Stadtrat und damit Stellvertreter von Bürgermeister Leonhard Helm, überbrachte die Grüße der Stadt Königstein und richtete ebenfalls einige Worte an die anwesenden Gäste und würdigte das vergangene Jahr als ein bemerkenswertes und historisches Festjahr für den Partnerschaftsverein. Mit nahezu 250 Mitgliedern verfüge der Verein über ein hervorragendes Fundament, das den Fortbestand des Partnerschaftsvereins sicherstelle. Der Verein sei, so Pöschl, in Königstein stets präsent und ein wichtiger Teil des Vereinslebens. Vor dem Hintergrund „sterbender“ Partnerschaftsvereine in den Nachbargemeinden würdigte Pöschl das außerordentliche Engagement der Fördervereinsmitglieder und zeigte sich mehr als zuversichtlich, dass der Verein auch weiterhin Bestand haben werde.

Burgfräulein lernte Französisch

Eine ganz besondere Erinnerung teilte das Burgfräulein Angelika I. mit den anwesenden Gästen. Hatte sie doch anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten ihre erste Rede in französischer Sprache absolviert – dank tatkräftiger Unterstützung und einem Manuskript in „Lautschrift“ begrüßte sie die Cannetaner am Jubiläumswochenende in deren Muttersprache und blickte in dem Zusammenhang auf viele liebe und persönliche Begegnungen zurück. Eben jene persönlichen Kontakte seien es, so Angelika I., die die Städtepartnerschaften zu dem machten, was sie sind – Freundschaften! Mit einem Hoch auf das Band der deutsch-französischen Freundschaft erhoben die Gäste das Glas und stimmten zum Abschluss des „offiziellen“ Programms gemeinsam die Europahymne an.

Für den späteren Vormittag hatten die Mitglieder in Eigenregie ein eindrucksvolles Buffet zusammengestellt, an dem sich die Gäste im Anschluss erfreuten. Mit einem guten Glas Cremant oder einem kühlen Glas Wein stießen sie auf das kommende Jahr an, das nicht weniger ereignisreich zu werden verspricht als das hinter ihnen liegende.

Historische Festungsgarde Königstein

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