GRÜNE Hochtaunus: Das Ende einer Märchenstunde

Königstein (kw) – Die GRÜNEN halten es für unverantwortlich, wie mit Schülerinnen und Schülern und dem Thema Bildung im Hochtaunuskreis umgegangen wird. Wichtiger als teure Architektenwettbewerbe und gefällig aussehende Gebäude ist aus Sicht der GRÜNEN der Erhalt eines breiten und alle mitnehmenden Bildungsangebotes.

Stein des Anstoßes ist die aktuelle Mitteilung des Landrats an die Eltern der Friedrich-Stoltze-Schule in Königstein, dass die Schule zum Ende des Schuljahres geschlossen werden wird.

Zur Erinnerung: Die GRÜNEN hatten die besorgniserregende Situation der Friedrich-Stoltze-Schule bereits mehrfach im Kreistag angemahnt. Landrat Krebs hatte erst im Oktober die Sorgen der GRÜNEN für unbegründet gehalten und erklärt, dass der Fortbestand der Schule im Schulentwicklungsplan festgeschrieben sei und die Schule daher trotz der sinkenden Schülerzahlen nicht abgeschrieben sei.

Patricia Peveling, Co-Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, äußert sich enttäuscht: „Aus unserer Sicht hätten wir und vor allem die Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen mehr Ehrlichkeit verdient gehabt. In den letzten vier Monaten hat sich überhaupt nichts verändert; somit war auch schon letzten Herbst absehbar, dass die Friedrich-Stoltze-Schule zum Ende dieses Schuljahres schließen wird. Warum wurden falsche Hoffnungen geschürt? So etwas führt nur zu Enttäuschungen und Verunsicherungen.“

Weiter bemängeln die GRÜNEN, dass wieder vier Monate ungenutzt verstrichen sind. „Obwohl das Problem bei den Verantwortlichen im staatlichen Schulamt und beim Hochtaunuskreis als Schulträger seit langem bekannt ist, gibt es keinen Plan, wie und wo die betroffenen Schüler und Schülerinnen im nächsten Schuljahr beschult werden sollen,“ ärgert sich Patricia Peveling. „Es heißt ganz lapidar, dass die beiden verbleibenden Klassen an die Kronberger Altkönigschule (AKS) verlegt werden sollen. Dabei herrscht auch dort bereits ein akuter Platzmangel. Bei einem so wichtigen Thema wie der Bildung finde ich es unverantwortlich, dass das Schulamt einfach nur sagt, dass dieses Vorgehen für die AKS zwar eine große Herausforderung darstellen würde, aber die Schule groß genug sei. Am Ende wird es nicht nur um diese zwei Klassen gehen, sondern es wird noch weitere Schülerinnen und Schüler geben, die im nächsten Schuljahr aus den verschiedensten Gründen zur AKS wechseln möchten. Es wäre zu erwarten, dass es einen durchdachten Plan gibt und nicht eine gut funktionierende Schule einfach zusätzliche Aufgaben zugewiesen bekommt und sich selbst um alles weitere kümmern muss.“

Laura Burkart-Gorißen, ebenfalls Co-Fraktionsvorsitzende, ergänzt: „Wir GRÜNE erwarten jetzt kurzfristig Antworten, was bezüglich der Nutzung des Gebäudes und der Einrichtung geplant ist. Denn in das Gebäude und die Ausstattung der Fachklassenräume sind in den letzten Jahren seitens des Hochtaunuskreises viele Millionen Euro investiert worden, die sich auch auf die aktuelle Haushaltslage auswirken. Da seit fast zehn Jahren sowohl im Schulentwicklungsplan 2019 als auch in dem vorherigen Schulentwicklungsplan auf die negative Entwicklung der Friedrich-Stoltze-Schule hingewiesen worden war, stellt sich schon die Frage, warum nicht sowohl im Interesse eines umfassenden, wohnortnahen Bildungsangebots, als auch im Interesse einer verantwortlichen Haushaltsführung engagierte Bemühungen für den Erhalt der Schule und einen Anstieg der Schülerzahlen unternommen worden sind.“



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