Harte Fakten statt Image-Gewinn

Unser Leser Erwin Hasselbach, Hainstraße, schreibt zur Titelgeschichte „Unterschiedliche Positionen zur Bewerbung für Landesgartenschau“, veröffentlicht in der Königsteiner Woche von Donnerstag, 13. Februar Folgendes: Es bleibt nur zu hoffen, dass die Mehrheit im Parlament und auch die Bürger der Stadt Königstein die Idee des Bürgermeisters für einen Flop halten, der deshalb auch bald abgehakt werden sollte. Unsere Stadt hat hohe Schulden und genug ungelöste Probleme, die alle seit Jahren diskutiert und nicht bewältigt wurden. Man muss sich nur an die Dauerbrenner „Neu-Gestaltung der Anlage mit Einbindung des Parkplatzes“ sowie Sanierung des Kurbades erinnern, um zu erkennen, dass die politische Ebene schon an mittleren Aufgaben, nicht zuletzt an finanzieller „Schnapp-Atmung“ scheitert. Es gibt nicht nur in der hohen Politik Akteure, die ständig wünschenswerte, neue Projekte andenken, um damit von den ungelösten Aufgaben strategisch abzulenken.

Wo ist denn bei den örtlich Verantwortlichen ein „Mindest-know-how“ für solch ein Projekt zu stemmen? Fragen der Organisation, der vorhandenen oder noch zu schaffenden Infrastruktur, Schwerpunkt Verkehr und nicht zuletzt der finanzielle Rahmen, können doch nur von Profis behandelt werden, was natürlich heißt, dass ein Gutachten für die Machbarkeit schon einen großen finanziellen Aufwand verursachen würde. Für eine erste Entscheidungshilfe sollte der Bürgermeister deshalb dem Parlament eine Liste vorlegen, aus der ersichtlich wird, wie viele Landesgartenschauen im schönen Hessenland schon stattgefunden haben und welche davon mit einem positiven finanziellen Ergebnis und nicht mit einem mittleren Millionenverlust abgeschlossen haben. Und dabei muss es um harte Fakten gehen und nicht nur um ein bisschen Image-Gewinn für das ohnehin schon so attraktive Königstein. Auch die Nachbarstadt Oberursel kann Aufschluss darüber geben, was positiv war und trotzdem viele Schulden hinterlassen hat, über die natürlich gar nicht gern geredet wird. Vielleicht könnte ein solcher Weg im Vorfeld schnell zur Klärung der harten Fakten führen und damit ein weiterer Dauerbrenner im politischen Geschäft der Stadt vermieden werden.



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