Hessischer Heilbäderverband fordert weitgehende Öffnungen

Wiesbaden/Königstein (kw) – Der Hessische Heilbäderverband spricht sich für eine weitgehende Öffnung von Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel und Kureinrichtungen aus. Die aktuellen, zum Teil komplizierten Teilöffnungsregeln würden die Menschen verwirren und frustrieren. „Die Regeln sind in sich unschlüssig und unverhältnismäßig. So geht das Vertrauen der Menschen in die Politik verloren“, macht der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes und Bürgermeister von Bad Zwesten, Michael Köhler, deutlich. „Überall dort, wo es gute Sicherheits- und Hygienekonzepte gibt, muss umgehend geöffnet werden.“

Der Verband fürchte besonders in den ländlichen Räumen um Gastronomie, Hotellerie und den Einzelhandel. Sie seien wichtige Partner für attraktive Heilbäder und Kurorte, aber auch für alle anderen Städte. Wenn sie die langen Schließungszeiten nicht überstehen und aufgeben, drohe der Verlust zahlreicher Gäste. Ein nahezu unaufhaltsamer Teufelskreis beginne. „Gerade deshalb ist so wichtig, dass das Impftempo deutlich steigt“, appelliert Köhler an die Verantwortlichen in Bund und Land.

Von herausragender Bedeutung sei die Öffnung der kurspezifischen Infrastruktur und der Thermen, ergänzt die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, Almut Boller. „Denn die Menschen, die in ihrer körperlichen Bewegung eingeschränkt sind, brauchen dringend eine Perspektive. Sie sind seit Wochen unterversorgt.“ Unter der langen Schließungszeit leiden zudem die Betreiber der Thermen. Der Lockdown hat laut Heilbäderverband bereits zu Verlusten in Millionenhöhe geführt und belastet jeden Tag die kommunalen Haushalte mehr. Dazu trage bei, dass öffentliche Thermen bisher nur Unterstützung aus der November- und Dezemberhilfe erhalten hätten. „Doch das reicht hinten und vorne einfach nicht aus“, macht Boller bewusst. Sorgenvoll blicke der Hessische Heilbäderverband aber auch deshalb in die Zukunft, weil die Folgen der Pandemie auf die Gesundheit der Menschen nicht abzusehen seien. Immer mehr fühlen sich nach Beobachtung Köhlers und Bollers psychisch belastet und stark beeinträchtigt. Es sei fraglich, ob die Reha-Kliniken und die Fachkräfte, die ambulant tätig sind, auf die rapide ansteigende Zahl von Patienten reagieren und ihre Kapazitäten hochfahren können. „Im Sinne der Gesundheitsprävention ist es deshalb extrem wichtig, einen schnellen und guten Weg aus dem Lockdown zu finden“, so Vorsitzender Köhler.

Der Hessische Heilbäderverband e.V. ist die Interessenvertretung der 30 Heilbäder und Kurorte in Hessen. Diese Kompetenz-Zentren für Vorsorge, Rehabilitation und medizinische Versorgung bieten vielfältige gesundheitstouristische Angebote. „Heilbad“ und „Kurort“ sind Prädikate, die eine hohe Qualität sowie eine wissenschaftlich fundierte medizinische Kompetenz in Verbindung mit Natürlichen Heilmitteln sicherstellen. Nachhaltigkeit und der Schutz beziehungsweise die Pflege der Umwelt sowie der Natürlichen Heilmittel sind daher eine wichtige Säule der Arbeit der Heilbäder und Kurorte. Als regionale Versorgungszentren mit ausgezeichneter Infrastruktur sichern sie die Grundversorgung an Gesundheitsangeboten in Hessen, die den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflussen. Weitere Informationen sind unter www.hessische-heilbaeder.de erhältlich.



X