„Gestalten Sie die Stadtmitte”, waren die Königsteinerinnen und Königsteiner in den vergangenen Wochen aufgefordert. Zahlreiche Beteiligungen gab es im Internet auf der eigens geschaffenen Seite stadtmitte-gestalten.de. Am vergangenen Wochenende fand die Werkstatt mit reiner Bürgerbeteiligung im Haus der Begegnung statt. Das beauftragte Büro ISR arbeitete intensiv zwei Tage lang mit den 37 Teilnehmenden, städtische Angestellte waren als Experten im Hintergrund dabei, falls Fachfragen auftauchten.
Bürgermeister Leonhard Helm, der die Veranstaltung eröffnete und zur dann Ergebnispräsentation kam, war beeindruckt vom Engagement der Beteiligten: „Bewusst haben wir diesmal die Politik draußen gelassen, um zu erfahren, wie sich die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadtmitte vorstellen. Die Ergebnisse unterscheiden sich nicht so sehr von den Ideen des Magistrats, es sind interessante und auch neue Ansätze dabei.“ Der Bürgermeister dankte allen, die für die Bürgerbeteiligung ihre Freizeit geopfert hatten.
In drei Gruppen wurde am Freitag und Samstag intensiv diskutiert und nach Lösungen für die Umgestaltung der Stadtmitte gesucht. „Mobilität und Erschließung“, „Belebung der Innenstadt“ und „Grün- und Freiflächen“ waren die Themen, zu denen gearbeitet wurde.
Alle drei Gruppen waren sich einig, dass der Verkehr im Stadtzentrum insgesamt reduziert werden solle und Parkplätze verlagert werden könnten. Ein Parkdeck auf dem Rosengarten sei denkbar, genauso wie die von allen Gruppen für sinnvoll empfundene Verlagerung der Busse an einen anderen Standort. Nachgedacht wurde unter anderem auch über einen Bus-Standort auf der Wiese am Kurbad oder am Bahnhof.
Kritik gab es aus der Bürgerschaft am Zustand der Stadtgalerie mit dem nicht optimalen Parkhaus und den oft defekten Aufzügen. Die Gruppe „Belebung der Innenstadt“ monierte die nicht mehr zeitgemäßen Schließzeiten in der Innenstadt zur Mittagsstunde und wünschte sich mehr Sauberkeit zum Beispiel durch eine tägliche Stadtreinigung. Der von der Gruppe „Grün- und Freiflächen“ gewählte Sprecher Klaus Botta: „Königstein hat historische Stärken, die einzubringen sind. Es ist eine schöne Stadt, zum einen naturnah und auf der anderen Seite die Möglichkeiten der Großstadt. Zudem ist Königstein eine Familien- und Schulstadt.“
Moderatorin Christina Schlottbom zog als Fazit: „Den Stadtplanern haben wir jetzt ein großes Packet geschnürt, vor denen liegt jetzt eine große Aufgabe.“
Die Ergebnisse der Bürgerinnen und Bürger werden am 18. Juli 2023 noch einmal der Politik vorgestellt.
Aus den Ergebnissen der Werkstatt und der Beteiligung im Internet erarbeiten die Stadtplanerinnen und Stadtplaner eine Richtlinie als Vorschlag, die dann von Politik und Verwaltung umgesetzt werden könnte. Bürgermeister Helm: „Wir nehmen die Bürgerbeteiligung sehr ernst und werden uns intensiv mit den Ergebnissen beschäftigen.“
Das Konzept wird im Herbst der Politik und Öffentlichkeit vorgestellt. Eine Zusammenfassung wird es vorab schon auf der Homepage stattmitte-gestalten.de geben. Die Stadtverwaltung informiert, sobald die Ausführungen online sind.