Jubelgesang in der Adventszeit an der Bischof-Neumann-Schule

Königstein
(aks) – Die Freude über das Adventskonzert der Chöre, Orchester und Kammerorchester der Bischof-Neumann-Schule war mit Händen zu greifen beim Betreten des großen Saals im Haus der Begegnung, wo Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler vor Konzertbeginn hin und her wuselten, Eltern und Großeltern ihre Plätze aufsuchten, auch mit kleineren Kindern im Schlepptau. Viele Honoratioren saßen in den ersten Reihen, unter ihnen der neue Schuldirektor der BNS, Jens Henninger, der an diesem Abend hautnah mitbekam, was das Besondere an der katholischen Privatschule in Königstein ist, nämlich neben sozialer und schulischer Kompetenz eine musikalische Ausbildung, die sich hören lassen kann. Aufgeregt waren vor allem die 250 Mitglieder der Musik AG, die den Abend in viele musikalische Leckerbissen verwandelten. Celli, Kontrabass, Geigen und Trompeten fanden sich schließlich startbereit vor der Bühne wieder und intonierten mehr und auch weniger bekannte Weihnachtsweisen. Die großen und kleinen Sänger der Chöre beeindruckten durch ihre stimmliche Kompetenz und vor allem durch strahlende Laune. Herausragend die „Female Voices“ unter der Leitung von Anna-Verena Reger, die den Saal mit „Roar“ von Katy Perry ordentlich aufheizten. Mit Unterstützung des Chors der Klassen 5-7, begleitet von Philipp Schreck am Flügel und Conrad Apweiler am Schlagzeug, war die Stimmung auf dem Höhepunkt mit „We are the world“ von Michael Jackson und Lionel Richie, ein Ohrwurm, den alle im Publikum kannten und mitsummen konnten. Sehr berührend waren die Kleinsten, die mit sichtbarer Inbrunst, großer Selbstsicherheit und vor allem Textsicherheit mit ihrem Gesang die Seelen der Zuhörer erreichten. Dieser Song, der für einen guten Zweck komponiert wurde, ging damals um die Welt „for a better world“ – eine friedliche Welt. Die Botschaft kam an: Ja, sie alle dort auf und unterhalb der Bühne, sie, die Jugend, sind die Welt! Was für ein Jubelgesang da ertönte mit Pauken und Trompeten. Die 250 Schülerinnen und Schüler gaben alles. Klassisch und besinnlich weihnachtlich war es auch bei diesem Adventskonzert der Jugend. Kaplan Benedikt Wach betonte in seinem kurzen Segensgebet, welche Kraft das Licht, der helle Stern von Bethlehem, in der Finsternis hat. Damals im Stall erstrahlte „ein Licht für die ganze Welt, das die Finsternis durchbricht“, so seine Worte, die unter die Haut gingen. So sei der Advent der Ausdruck für „die Jagd nach dem Licht in der Finsternis“. Weihnachten ereigne sich im Herzen eines jeden Einzelnen. Nach Paulus sei es „in Euren Herzen aufgeleuchtet“. Wach zitierte Bischof Kamphaus: „Weihnachten feiern heißt, sich der Finsternis zu stellen, jeder in der Welt und jeder in sich selbst“. „Wenn wir nicht oberflächlich feiern wollen, müssen wir uns dem stellen und es zu unserer Aufgabe machen, uns selbst Fenster zu schaffen, durch die dieses Licht dringen kann. Die Musik macht uns bereit dafür“, ein wunderbarer Übergang zu den bestens eingestimmten jungen Musikerinnen und Musikern.

Das Adventskonzert der BNS mit seinem ganz eigenen Zauber der Musik, der sich niemand entziehen konnte, verbreitete nicht nur festliche Weihnachtsstimmung, sondern verband die Menschen miteinander. Der eine oder andere konnte endlich mal abschalten vom Alltag und von stressigen Weihnachtseinkäufen, in einer Zeit, in der es zu vielen nur um Geschenke geht. „Einfach nur da sein und zuhören“, so lautete auch der Rat des Direktors der Bischof-Neumann-Schule, Jens Henninger, der den Abend sichtlich genoss und den engagierten Schüler*innen versprach, dass sie am nächsten Tag erst zur zweiten Stunde erscheinen müssten. Die Leiterinnen und Leiter der diversen Musik AGs Mechtild Geißler, Konrad Preuß, Philipp Schreck als guter Klavierbegleiter, Alexander Keidel, Anna-Verena Reger, wurden auf der Bühne reich beschenkt von den Elternvertreter*innen, aber auch von ihren Schülerinnen und Schülern, die sich von ganzem Herzen für das kluge Heranführen an die „Orchesterreife“ bedankten. Philip Gonzalez-Faitz, der vorher als Cello-Solist in Saint-Saens Romanze brillierte, war hier der sympathische Wortführer. Chapeau vor so viel Engagement, welches die jungen Menschen nicht nur an diesem Abend zu Höchstleistungen führte. Es war für alle Anwesenden eine Freude mitzuerleben, wie Elfjährige neben Achtzehnjährigen eine herausragende Leistung erbrachten, voller Herzenslust sangen und musizierten. Tschaikowski, Pergolesi, Schubert und Beethoven waren sicher eine Herausforderung, die die jungen Musiker virtuos meisterten.

Die musikalische Verbundenheit von Kleinen und Großen, Lehrern und Schülern war spürbar und auf einmal war eine bessere Welt wieder vorstellbar, in der Menschen allen Alters, jeder Hautfarbe, in allen Sprachen, sich verstehen und Musik lebendig werden lassen, die seit Jahrhunderten bis heute die Menschen tief im Innersten aufwühlt und die der Inbegriff schönster Besinnlichkeit ist. Das Schlusslied „Tochter Zion“, das man als bekannt voraussetzen könnte, zeugte von eher schüchternen Sängertalenten im Publikum: Jubelgesang geht anders und war bis „Schneidhain“ definitiv nicht zu hören, wie es der Wunsch von Konrad Preuß am Pult war. Der Schlussapplaus war dafür umso ausgelassener und lauter.

Adventszeit in der BNS mit glanzvollen Orchesterklängen der 250 Schüler*innen der Musik-AG unter der Leitung von Konrad Preuß
Foto: Sura



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