Kabarettistischer Abend: Franz-Peter Budde und das Semantikensemble

Königstein
(er) – Franz-Peter Budde ist seit zwanzig Jahren Königsteiner. Geboren und aufgewachsen ist er in Westfalen. Er fühle sich längst als Königsteiner, meinte der 64-jährige Deutschlehrer des Taunusgymnasiums am Donnerstagabend. Da war Franz-Peter Budde nämlich mit seinem Semantikensemble zu Gast im Adelheidsaal.

Budde widmet sich in seiner Freizeit dem Kabarett. Am Taunusgymnasium gründete er die Schulkabarettgruppe. Auf Einladung der Buchhandlung Millennium stand er mit dem Semantikensemble im Pfarrsaal und präsentierte sein aktuelles Programm.

Die Einladung sprach Buchhändler Thomas Schwenk aufgrund der Feierlichkeiten seines 25-jährigen Geschäftsjubiläums aus. „Wir kennen uns seit vielen Jahren“, sagte der Deutschlehrer. Er kaufe in der Hauptstraße Bücher, Zeitschriften und Zeitungen. „Wenn er vorbeischaut und ich im Laden bin, reden wir immer etwas länger“, bestätigte auch Thomas Schwenk.

Das 25-jährige Jubiläum wird seit Jahresbeginn mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Der kabarettistische Abend gehörte vor ein paar Tagen dazu.

Lehrer, Schüler und Eltern mischten sich im Publikum. Budde gab sich locker und gut gelaunt. Auch wenn er zunächst die Jahre 2020 und 2021 Revue passieren ließ. Das Thema „Corona“ stand zunächst im Vordergrund. Gereimt wurde mit diversen Spitzfindigkeiten. Budde garnierte seine Wortspiele pointiert. Der Pandemie wurde dann allerdings schnell der Rücken zugekehrt, als die Jugendlichen des Semantikensembles übernahmen.

Die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern des Taunusgymnasiums würzte die Veranstaltung mit lokalen Themen. Namentlich gehören dem Semantikensemble Luisa Schneider, Lena Holludt, Esther Gündüzkanat, Konrad Wagenknecht, Rafael Westrik, Hennriette Hammerschmitt und Anne Burkhardtova an – die Ensembleleitung hat Franz-Peter Budde inne.

Den guten Kontakt zur Schülerschaft schätze er sehr, so Franz-Peter Budde. Die Jugend inspiriere ihn beim Schreiben. Über das Schulkabarett am Taunusgymnasium, das in der Vergangenheit mit „Deutsch für Semantiker“ auf der Bühne stand, berichtete die „Königsteiner Woche“ mehrfach.

Im Reimvers dichtete Franz-Peter Budde. Er widmete sich den Themen Maskenpflicht, Impfkampagne, Boosterimpfung, Politik und Tierwelt. Der Königsteiner Uhu, die Frankfurter Nilgänse. Bundespolitiker und lokalpolitische Scharmützel wurden in seinen Beiträgen thematisiert. Auch Marotten der Königsteiner Gesellschaft durften nicht fehlen. Mütter, die mit dem SUV durch die Stadt brausten. Designertaschen und teure Klamotten. Wen kümmere der Wassernotstand, der als Appell im Sommer aus dem Rathaus verkündet worden war? „Tagsüber stehen die Königsteiner auf dem Schlauch. Abends, in der Dunkelheit, wird dann aber der Garten gewässert“, brachten es Konrad Wagenknecht und Rafael Westrik in einem Zweigespräch auf den Punkt. Es folgten die Anekdoten, die Anne Burkhardtova und Henriette Hammerschmitt zu berichten hatten. Die beiden jungen Frauen erzählten über Erlebnisse an der Schule – Franz-Peter Budde zitierte ein Rilke-Gedicht. Der Abend war heiter und abwechslungsreich gestaltet. Alles und jeder bekam mit einem Augenzwinkern sein Fett weg. „Wenn aus Russland kein Gas mehr kommt, ist der Klimawandel die einzige Lösung“, wusste Rafael zu berichten. Das war natürlich nicht ernst gemeint. Konrad konterte deshalb auch: „Mit dem Klimawandel ist nicht zu scherzen!“

Luisa Schneider sorgte zwischen den Wortbeiträgen für die musikalische Untermalung des Abends. Am Klavier spielte sie bekannte Stücke. „Atemlos“ von Helene Fischer war eines davon. Franz-Peter Budde gab dem Lied einen neuen Text.

Seine literarisch-kabarettistischen „Stilblüten“ amüsierten die Gäste. Der bunte Blumenstrauß aus Worten, Reimen, Versen und Melodien verzauberte Jung und Alt.

Glücklich darüber, dass solche Veranstaltungen wieder stattfinden können, verabschiedeten sich die Besucher am späten Abend und dankten sowohl den Vortragenden als auch Buchhändler Thomas Schwenk für die rundum gelungene Vorstellung.

Franz-Peter Bude und das Semantikensemble gastierten im Adelheidsaal.
Foto: Rieth



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