Kinder auf fabelhafter Reise

Gruppenfoto der diesjährigen Teilnehmer. Foto: privat

Königstein (kw) – Mitten in der Weite mittelfränkischer Wiesen und eingefasst von Sonnenblumenfeldern erlebten Kinder wie Betreuer eine unvergessliche Ferienzeit im Kinderzeltlager Dutzenthal.

Der katholischen Gemeinde St. Marien gelang es nach nunmehr vierzigjähriger Tradition einmal mehr, Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren zehn Tage zu schenken, in denen sie einfach sie selbst sein durften.

Die Verzauberung begann schon mit dem Einsteigen in den Bus am Gemeindezentrum. Für einige ging damit die Zeit des Daraufhinfieberns zu Ende, für andere war dies der Startschuss in etwas komplett Neues. Dennoch, Hürden gab es keine, denn auch die neuen Gesichter fanden schnell Anschluss und wurden in die „Dutzefamilie“ aufgenommen.

Einmal den Zeltplatz erblickt, gab es selten ein Halten mehr. Die acht weißen, tipiartigen Zelte der Kinder standen in einem Halbkreis um die Feuerstelle in der Mitte des Platzes gereiht. Dazu kamen die Hauszelte und die Küche. Mit der Ankunft der Kinder war alles vorhanden, um seinen Lauf zu nehmen und diesen Zauber zu entwickeln, den man nur versteht, wenn man schon einmal dort war.

Mit dem diesjährigen Motto „Fabelwelt – Rund ums Zelt“ packte ein Jeder wieder tüchtig an und errichtete Fußballtore, einen hohen Zaubererturm und den Fahnenmast mit der selbstgestalteten Lagerfahne. Dafür bedurfte es lediglich dem, was der Wald hergab und was sich mit Hammer, Nagel und Säge bearbeiten ließ.

Es sind diese Aktivitäten, bei denen einem immer wieder bewusst wird, wovon Dutzenthal eigentlich handelt: Die uneingeschränkte Hilfsbereitschaft der Kinder nicht nur vordergründig, sondern auch untereinander, wenn mal keiner hinsieht, bezeugt einem, wie jeder Einzelne aufgeht, wenn man mal alles aus dem Leben herausstreicht, was nicht unbedingt gebraucht wird. Nicht nur beim Bauen und Malen überwältigten die Kinder einen, auch bei den vielen Spielen, die im naturbelassenen Umland Dutzenthals stattfanden, zeichneten sich alle mit Teamgeist, Verantwortung und nicht zuletzt dem unkorrumpierbaren Kindsein aus.

Doch der Einsatz der Kinder war ja auch nicht umsonst; es galt dieses Jahr in die Fabelwelt einzutauchen, die wundersamen Bewohner, gut wie böse, kennenzulernen und Schritt für Schritt den durchtriebenen „König der Nacht“ zu besiegen. Jedes Spiel des großzügigen Tagesprogrammes spann die Geschichte etwas weiter und ließ einen leicht vergessen, dass auch noch eine Welt drumherum existiert – falls dies nicht vorher schon passiert war.

Gegen Ende der zehn fabelhaften Tage zelebrierten die Teilnehmer das große Lagerfest mit Gästen aus Königstein und Freunden des Zeltlagers aus der Region. Pfarrer Tobias Blechschmitt reiste an, um unter dem Birkenkreuz den alljährlichen Gottesdienst abzuhalten. Umgeben von Sonnenblumen, über die sich die rote Abendsonne legte, mit Sicherheit ein Highlight. Nach dem gemeinsamen Genießen des Gegrillten und der Salate fand man sich zu der allabendlichen Lagerrunde ein.



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