Königstein (kw) – Der Umbau der Dauerausstellungen im Burg- und Stadtmuseum Königstein ziehe nicht nur politische Kreise, sondern Gott sei Dank auch pädagogische, so Frauke Heckmann vom Verein für Heimatkunde e.V.. „Die neue Dauerausstellung „Königstein 1945-1954“ bringt nicht nur bemerkenswerte inhaltliche Neuerungen, sondern führte nun auch zu einer ersten Arbeitssitzung mit dem Vorsitzenden des Verbandes hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer e.V., Dr. Wolfgang Geiger.“
Er vertrete, so Heckmann, hinsichtlich Demokratiegeschichte auch gleichzeitig den Bundesverband. „Für mich war es spannend zu sehen, wie in einem eigentlich ungeeigneten Museumsraum, mit sicherlich veralteten Vitrinen und auf wenig Raum, der Versuch gelungen ist, eine vielfältige Präsenzausstellung mit Hilfe von Film und Ton über QR-Codes zu einem Teil der Königsteiner Geschichte öffentlich zu machen, der sich sonst in den allermeisten Stadtmuseen Deutschlands noch gar nicht findet – die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Von diesem Statement ausgehend, habe Dr. Geiger vor allem nach den Details gesucht, die Königsteins Nachkriegsgeschichte für die Schulen auch außerhalb Königsteins interessant machen könnten. Geiger: „Das fällt aufgrund der wirklich bemerkenswerten Rechercheergebnisse des Heimatkundevereins nicht schwer – von Eugen Kogon über das ‚Haus der Länder‘ und das ‚Victory Guest House‘, von Ulrich Noack bis Konrad Adenauer – Königstein muss in den Jahren nach 1945 wirklich einer von wenigen Hotspots der Nachkriegspolitik von Alliierten und Deutschen gewesen sein, zumindest außerhalb der großen bekannten Städte wie Berlin, Frankfurt und Bonn. Hier verstecken sich Details, die man sicherlich gut generalisieren und für Anregungen aller Geschichtslehrer in ganz Deutschland ausbauen kann. Natürlich fiel mir neben Kogons Original-ausgabe vom ‚SS-Staat‘ auch das Thema ‚Fritz Thyssen‘ sofort ins Auge: Die Königsteiner Spruchkammer zur Entnazifizierung war 1948 zwischen Moskau und New York in aller Munde. Der Platzmangel im Museum wird mit Hilfe von QR-Codes überwunden. Dieser Ansatz könnte auch zu einem Modell für die Vermittlung von Nachkriegsgeschichte in Schulen werden. Weiter so – ich werde das gerne aktiv von Verbandsseite aus begleiten“, so Dr. Geiger.
Der Vorstand des Vereins hat sich daraufhin entschlossen, mit Dr. Wolfgang Geiger in Zukunft weitere Details zu besprechen und ihn dabei zu unterstützen, seine Arbeit, auch mit Blick auf hessische Schulen, auszurichten.