Königsteiner Vereine ermöglichen Ferienaktivitäten für ukrainische Kinder

Königstein
(kw) – Seit Beginn der Invasion russischer Truppen in der Ukraine haben laut Angaben des UNHCR ca. 10,6 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land verlassen und sind in europäische Nachbarstaaten geflüchtet. Auch in Königstein haben ca. 300 Menschen, in erster Linie Frauen mit ihren Kindern, Zuflucht gefunden. Die Hilfsbereitschaft unter den Königsteinern ist angesichts dieses Kriegsdramas unvermindert groß. So ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Königsteiner Vereine sich sofort bereit erklärten, für die hier lebenden ukrainischen Kinder Ferienaktivitäten zu unterstützen.

Fußballcamp

Wie bereits während der Osterferien, wurden die Kinder vom 1. FC Königstein 1910 e.V. eingeladen, an einem der drei Sommercamps teilzunehmen. So fiel es Andrea Schlosshan von der Ukrainehilfe Königstein nicht schwer, genügend Interessenten für die Trainingswochen zu finden und so standen innerhalb kürzester Zeit ca. 16 junge Ukrainerinnen und Ukrainer im Alter von 6-13 Jahren auf der Teilnehmerliste für die drei Camps. Der Fußballverein verzichtete auf den Großteil der regulären Teilnahmegebühr, darüber hinaus erhielt der Verein einen Zuschuss zu den Trainingswochen aus dem Spendentopf der Ukrainehilfe Königstein. Wem es an geeigneter Fußballkleidung mangelte, der konnte sich aus den von der Geschäftsstellenleiterin Sabine Jehle zusammengetragenen Fußballrequisiten bedienen. „Es waren perfekte Fußballwochen“, so Trainer Philipp Willenberg. Die Verständigung sei zwar nicht immer einfach gewesen, gestand der Fußballcoach, „aber nachdem wir uns eine Übersetzerin mit ins Boot geholt hatten, ging’s besser.“ Die Kids waren begeistert und der Fußballverein ist aktuell um einige motivierte junge Fußballer reicher.

Ferienspiele

Auch der Mammolshainer Verein Bienenkorb e.V. war bereit zu helfen. So sorgte der Vorstand des kleinen Vereins spontan dafür, dass zu den ohnehin in den letzten Wochen der Sommerferien in Mammolshain geplanten Ferienspiele für Kinder zwischen 4 und 14 Jahren in der Zeit vom 22. bis 28. August kurzerhand ein weiteres Camp für ukrainische Kinder auf die Beine gestellt wurde. Weil dieses jedoch aus den Mitteln des kleinen Vereins allein nicht gestemmt werden konnte, sprang die Stadt Königstein kurzfristig als Partner ein. Kostiantyn Balashov und seine Tochter Daria waren bereit, die Campleitung zu übernehmen und damit für sieben ukrainische Jungen und Mädchen eine schöne und abwechslungsreiche Woche in und um Mammolshain zu gestalten.

Kunstkarussell

Konzentriert wurde in der letzten Ferienwoche während des „Kunstkarussells“ in der Königsteiner Kunstwerkstatt getöpfert, gemalt und gebastelt. Mit großer Freude mischten sich sechs ukrainische Mädchen unter die Teilnehmerzahl. „Es hat sensationell geklappt“, so die Kursleiterin Denise Graf. „Kunst überwindet auch Sprachprobleme“, so die Auffassung von Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt. Als Gemeinschaftsprojekt der Kunstwerkstatt Königstein e..V und der Ukrainehilfe Königstein hatte sie eigens für diese Woche Gelder akquiriert, damit etliche Kinder zu einem ermäßigten Beitrag teilnehmen konnten. Hilfreich war dabei, dass zwei ukrainische Kunstpädagoginnen mit an Bord waren. Stolz zeigten die Mädchen am Ende des Kurses ihre Tonfiguren, Bilder, Collagen und vieles mehr. Großartig ist auch die Tatsache, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Folgekurs für die ukrainischen Kinder bis zum Jahresende fördert. Unsere ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürger – und vor allem die beteiligten Kinder – sind sehr dankbar für dieses außerordentliche Engagement. Ein Hoch auf die beteiligten Vereine! (gs)

Fotos: privat

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